Private Ermittlungen, Kapitel 8
Noch einmal ein etwas längeres Kapitel. Aber ich muss ja auch langsam mal anfangen, die einzelnen Fäden zusammen zu führen… 😉
Viktorias Büro war funktionell eingerichtet. Zwei große Schränke mit Aktenordnern an den Seitenwänden, ein Schreibtisch gegenüber der Tür vor einem Glasfenster. Auf dem Schreibtisch standen ihr Dienstcomputer und eine Aktenablage, in der sich die Unterlagen von zahlreichen Fällen stapelte. Persönliche Gegenstände konnte ich nirgends erkennen. Vermutlich war für ein Privatleben bei ihr nicht viel Zeit geblieben, wenn sie in so jungen Jahren schon so weit hinaus gekommen war.
Viktoria setzte sich hinter ihren Schreibtisch und bot mir den Besucherstuhl an. Ich dankte ihr und setzte mich. Mein Verlangen nach einer Zigarette war inzwischen in unermessliche Höhen gestiegen, aber ich verkniff es mir weiterhin. In einem Polizeirevier zu rauchen war in der heutigen Zeit ungefähr so intelligent, wie einem Polizisten direkt vor die Füße zu spucken.
„Ihr beiden habt ja eine wirklich reizende Umgangsform“, bemerkte ich und wies auf die Tür.
„Ja, Fuchs ist manchmal ein echt schwieriger Charakter“, nickte Viktoria. „Aber er ist ein verdammt guter Polizist. War früher beim LKA, bis sie ihn zur Kriminalpolizei nach Köln versetzt haben.“
„Klingt nach eine Degradierung“, stellte ich fest.
„Könnte man meinen“, stimmte Viktoria zu. „Aber in seiner Personalakte steht nichts, was diese These decken würde. Er bringt Ergebnisse. Und das ist heutzutage alles, was zählt.“
„In einem Knigge-Wettbewerb würde er allerdings keine Preise gewinnen“, stellte ich süffisant fest.
„Seine Methoden sind sicher nicht immer die vollkommen korrekten“, gab Viktoria mir recht. „Aber bei seiner Aufklärungsquote werden da schonmal die Augen etwas zusammen gedrückt. Solange er sich nur in der Grauzone bewegt, sagt da niemand etwas.“
„Und ob seine Ergebnisse korrekt sind, interessiert niemanden?“ fragte ich erstaunt.
„Er findet immer etwas, was seine Ergebnisse belegt“, antwortete Viktoria. „Und solange das der Fall ist, werden die Würdenträger der Stadt den Teufel tun, ihren effektivsten Polizisten zu hinterfragen. Im Gegenteil, er hat vor einem Jahr sogar eine Auszeichnung des Bürgermeisters bekommen für besonders gute Leistungen im Polizeidienst.“
„Wahrscheinlich auch der einzige Preis, den er je bekommen wird“, brummte ich. „Bei einem Schönheitswettbewerb würde er jedenfalls sogar gegen einen begossenen Pudel verlieren.“
„Sei bloss vorsichtig, Kat“, mahnte mich Viktoria. „Leg dich nicht mit ihm an. Wenn der erstmal jemanden auf dem Kerbholz hat, sind die Zellentüren schneller hinter dir zu, als du ‚unschuldig‘ sagen kannst.“
„Er hat so etwas schon angekündigt“, bemerkte ich. „Aber du solltest mich kennen, Vik. Ich neige nicht dazu, mich einschüchtern zu lassen.“
„Ja, du gehst eher mit dem Kopf durch die Wand und wunderst dich, wenn du am Ende eine Beule neben der nächsten hast“, seufzte Viktoria. „Ich wollte es dir ja auch nur noch einmal gesagt haben. Auch meine Möglichkeiten, dir zu helfen, sind begrenzt.“
„Wieso hilfst du mir überhaupt?“ fragte ich. „Ich meine, eine Kriminalrätin, die einem mutmaßlichen Killer die Freiheit ermöglicht. Klingt nach einer ganz schlechten Polizeistory.“
„Sieh es als Nachwehen unserer gemeinsamen Zeit hier an, Kat“, schlug Viktoria vor. „Du hast mir eine Menge beigebracht damals. Und die wichtigste Lektion war, immer die Dinge zu hinterfragen, wenn sie zu einfach aussahen, um wahr zu sein.“
Ich lächelte. Ja, das war meine erste Lektion für sie gewesen. Und eine Lektion, an die ich mich heute noch hielt. Es war eine Lebensweisheit, dass die Dinge meistens komplexer waren, als man sie gerne hätte. Und wenn man daran nicht dachte, war man schneller auf dem Holzweg, als einem lieb sein konnte.
„Also glaubst du mir, dass ich unschuldig bin?“ fragte ich.
„Ich weiss es nicht, Kat“, antwortete Viktoria ehrlich. „Aber ja, ich bin mir unsicher, ob du jemanden so einfach umlegen könntest.“
„Ach?“ murmelte ich.
„Versteh mich nicht falsch“, fuhr Viktoria fort. „Du hättest sicher kein Problem damit, jemandem die Lampen auszuknipsen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Aber ein eiskalter Mord? Das bist nicht du.“
„Gut zu wissen, dass hier wenigstes noch ein Mensch gesunden Menschenverstand besitzt“, erwiderte ich.
„Eher Erfahrung mit dir“, korrigierte Viktoria. „Ich weiss wie du bist. Und ich kann mir gut vorstellen, was die letzten Jahre aus dir gemacht haben. Ein misanthropisches Luder mit Hang zu zu viel Whiskey. Ja, das bist du. Und genau deswegen glaube ich nicht, dass du Stephan getötet hast.“
„Du solltest an deinen Motivationsreden echt üben“, bemängelte ich.
„Ich bin Realist“, stellte Viktoria fest. „Und als solcher weiss ich, dass du über den Dingen stehst. Oder dich unter sie drunter legst und trinkst, besser gesagt. So viel Emotionen, wie es braucht, um jemanden ausfindig zu machen und dann eiskalt zu erschiessen, bringst du nicht mehr zusammen.“
Ich verzog mißmutig die Lippen. Vermutlich hatte Viktoria sogar recht. War ich zum Hafen gefahren, um mir Marschall vorzuknöpfen? Nein, ich hatte Antworten gewollt. Und am Ende wären wir friedlich auseinander gegangen, so zumindest mein Plan. Vielleicht hätte ich sogar noch mit ihm gevögelt. Mit dem, was vor drei Jahren passiert war, hatte ich in der Tat innerlich abgeschlossen.
„Was kannst du mir über Marschall erzählen?“ fragte ich. „Wieso war er in der Stadt?“
„Bis heute morgen wusste ich noch nicht mal, dass er in der Stadt war“, antwortete Viktoria. „Also kann ich dir da auch keine Antwort drauf geben. Abgesehen davon ermittelt Fuchs in dem Fall. Ich bekomme am Ende nur seinen Bericht.“
„Aber wir wissen doch beide, dass der Flurfunk hier immer gut funktioniert“, erinnerte ich mich. „Und bei einem Ex-Polizisten, der im Niehler Hafen umgelegt wird, muss doch der Äther heiß laufen.“
„Es wird geredet, ja“, nickte Viktoria. „Aber niemand weiss, wieso Stephan wieder in Köln war. Das letzte Mal, dass ich von ihm gehört habe, ist ein Jahr her. Damals lebte er in Berlin.“
„Der Herr hat es sich bei den besseren 10.000 bequem gemacht?“ fragte ich. „Glückwunsch. Jedenfalls angenehmer als eine Zelle im Klingelpütz.“
„Ich glaube nicht, dass er es sonderlich bequem hatte“, widersprach Viktoria.
„Wie meinst du das?“ fragte ich nach.
„Erinnerst du dich an den Bombenanschlag im letzten Sommer im Rheinpark?“ erkundigte sich Viktoria.
„Ja“, antwortete ich.
Der Fall war für Wochen das Nummer 1-Thema in Köln gewesen. Eine Kofferbombe war nur unweit des Tanzbrunnen in die Luft gegangen. Der Rheinpark war für Monate geschlossen gewesen und die Polizei und das BKA hatten vergeblich versucht herauszufinden, wer hinter dem Attentat gesteckt hatte.
„Im Laufe der Ermittlungen kam damals auch Stephans Name auf“, berichtete Viktoria. „Aber die Spur war zu dünn, als das man einen direkten Bezug gezogen hätte. Er war jedenfalls damals in Berlin in irgendeine Geschichte verwickelt, an die ich mich nicht mehr genau erinnere. War jedenfalls nicht gerade ein Leben in Saus und Braus, nach allem, was ich weiss.“
„Also ist er noch tiefer in den Sumpf gerutscht“, murmelte ich.
„Vermutlich“, nickte Viktoria. „Aber wie gesagt, man hat die Spur nicht weiter verfolgt. Dafür waren die Hinweise auf eine Verbindung zu gering.“
„Das erklärt aber noch immer nicht, wieso er wieder in Köln auftauchte“, stellte ich fest. „Und wieso ihm jemand das Licht ausgeknipst hat.“
„Und noch weniger, wieso er gefälschte Papiere dabei hatte“, fügte Viktoria hinzu.
Ich schaute sie überrascht an. Ich hatte keine Papiere bei ihm gefunden, die ich als gefälscht identifiziert hätte.
„Im Innenfutter seiner Jacke“, erklärte Viktoria, bevor ich fragen konnte. „Gute Qualität, aber nicht so gut, dass sie einem Profi nicht auffallen würden.“
„Wozu?“ fragte ich.
„Wenn ich das wüsste“, antwortete Viktoria. „Stephan hat eine Menge Freunde hier in der Stadt. Und ich wage es zu bezweifeln, dass er nicht von dem ein oder anderen erkannt worden wäre. Wenn deine Geschichte stimmt, ist das ja sogar schon passiert.“
„Naja, er hat sich seinen Namen hier gemacht“, nickte ich. „Auf beiden Seiten des Gesetzes.“
„Genau das ist es, was mich stutzig macht“, erklärte Viktoria. „Wozu dann falsche Papiere? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihm geholfen hätten, unerkannt zu bleiben.“
Die Frage war berechtigt. Ich seufzte. Statt Antworten hatte das Gespräch nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Und mit Kriminalhauptkommissar Fuchs an meiner Ferse würde es sicher nicht leicht sein, Antworten zu finden.
„Ich werde mich umhören“, erklärte ich. „Falls ich was höre, geb ich dir bescheid, okay?“
„Gerne“, antwortete Viktoria. „Meine Tür steht immer für ich offen. Und nimm dich vor dem Fuchs in Acht!“
Ich schnatterte einmal wie eine Gans und stand dann lachend auf. Viktoria erhob sich ebenfalls und wir umarmten uns zum Abschied kurz. Ihr dezent aufgetragenes Parfüm entschädigte mich sofort für alle Unannehmlichkeiten der letzten Stunden. Ich musste zugeben, dass aus der unschuldigen kleinen Polizisten eine sehr attraktive erwachsene Frau geworden war.
Dann wandte ich mich von ihr ab und ging. Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, spürte ich den Jagdtrieb in mir aufkommen. Was auch immer hinter den Ereignissen der letzten Nacht steckte, ich würde es aufdecken.
*
Als ich den Eingangsbereich des Reviers erreichte, glaubte ich, meinen Augen nicht trauen zu können. Auf einer Bank im hinteren Bereich der Halle saß ein mir mehr als bekannter junger Mann und liess seinen Blick nervös durch die Gegend wandern. Ich verzichtete darauf, jetzt schon an die Luft zu gehen und meinen Lungen neues Nikotin zuzuführen. Stattdessen ging ich auf den jungen Mann zu.
„Hat jemand ein Taxi bestellt?“ fragte ich, als ich nur noch wenige Meter von ihm entfernt war.
Der junge Türke, der mich am Vorabend zum Niehler Hafen gefahren hatte, schreckte auf. Wahrscheinlich wäre er am liebste sofort aufgesprungen und davon gerannt. Aber in einem Polizeirevier war das das Auffälligste, was man tun konnte. Also machte er im wahrsten Sinne gute Miene zum Spiel und blieb sitzen. Seine Wangenknochen mahlten dabei und seine Freude darüber, mich wieder zu sehen, schien sich mehr als in Grenze zu halten.
„Du!“ zischte er. „Du hast mir diese ganze Scheiße hier eingebrockt!“
Ich hob die Augenbrauen. „Nichts für ungut, Kumpel, aber ich glaube, ich stecke tiefer drin als du“, erwiderte ich.
„Dir können sie die Aufenthaltsgenehmigung nicht entziehen“, brummte der Mann.
„Stimmt, mich stecken sie einfach lebenslang in den Bau“, entgegnete ich. „Also komm mal runter.“
„Und alles nur wegen dir“, seufzte der Mann. „Wenn du nicht aufgetaucht wärst, würde ich jetzt gemütlich zu Hause im Bett liegen. Aber nein, du musstest ja unbedingt zum Niehler Hafen.“
„So ist das Schicksal“, murmelte ich. „Aber was machst du hier? Hätte nicht gedacht, dich noch mal wiederzusehen, nachdem du so serviceorientiert die Reifen hast qualmen lassen.“
„Freiwillig bin ich nicht hier“, stellte der junge Mann fest. „Das kannst du mir glauben. Und glaub mir, wenn ich gewusst hätte, in was du mich da rein ziehst, wäre ich schon am Mühlenbach vor dir weg gefahren.“
Ich setzte mich neben ihn auf die Bank und streckte ihm die Hand entgegen. „Vielleicht sollten wir uns erstmal vorstellen“, schlug ich vor. „Katharina Norden, ich bin Privatdetektivin.“
„Yusuf Ökzalan, demnächst vermutlich arbeitsloser Taxifahrer“, nannte der junge Mann mir seinen Namen und ergriff meine Hand.
Bei aller Raubeinigkeit, die er an den Tag legte, konnte ich in seinen Augen sehen, dass er mehr nach Hilfe suchte, als er zugeben würde. So gesehen waren wir beide in einer vergleichbaren Situation.
„Dann erzähl mal, Yusuf, was machst du hier?“ fragte ich.
„Ich soll eine Aussage machen“, antwortete Yusuf. „Auch wenn ich eher das Gefühl habe, zum Verhör einbestellt worden zu sein.“
„Wieso das?“ fragte ich.
„Na wegen gestern abend“, antwortete Yusuf. „Wegen dem, was am Hafen passiert ist.“
Ich schaute irritiert. „Du bist doch abgehauen“, stellte ich fest.
„Aber leider nicht weit genug“, berichtete Yusuf. „Nachdem du ausgestiegen warst, wollte ich da einfach nur noch weg. Nachts am Hafen, das war mir einfach nicht geheuer. Zumal du dich so seltsam da umgeschaut hast. Ich dachte, ich bin in sonst etwas hineingeraten. Also hab ich den Wagen gewendet und bin los.“
„Und dann?“ fragte ich nach.
„Ich war aufgewühlt“, antwortete Yusuf. „Und ich brauchte erstmal was zu trinken. Außerdem hatte ich dir ja gesagt, dass der Kaffee trieb. Also bin ich an der nächsten Kreuzung rechts rangefahren und habe mit in einer Döner-Bude eine Cola geholt und bin aus Klo.“
„Okay, wir sparen uns die Details“, schlug ich vor. „Aber wegen nächtlichem Pinkeln bestellt einen die Polizei doch nicht ein.“
„Sehr lustig“, erwiderte Yusuf mit gequälter Stimme. „Ich hab also noch die Cola getrunken und wollte dann weiter. Und da sehe ich, wie ein komischer Typ sich an meinem Wagen zu schaffen macht.“
„Ein Polizist?“ fragte ich.
„Nein, ein schmieriger Kerl“, antwortete Yusuf. „Recht gross, bestimmt zwei Meter. Und breitschultrig. Und in seiner Hand hielt er eine Waffe.“
Ich horchte auf. Zwar hatte ich meinen Angreifer im Hafen nur schemenhaft erkennen können, aber der Beschreibung nach konnte das die Person sein, die Marschall mutmaßlich auf dem Gewissen hatte. Vielleicht konnte Yusuf mir helfen, endlich ein paar Antworten zu finden.
„Was hat der Kerl getan?“ fragte ich.
„Er hat in den Wagen geschaut“, antwortete Yusuf. „Wollte wahrscheinlich schauen, ob der Schlüssel steckte. Und dabei hat er die ganze Zeit wütend vor sich hin gemurmelt. Vor allem einen Namen. Margen. Mahnmal. So etwas.“
„Marschall?“ platzte es aus mir hervor.
„Ja, genau, Marschall“, antwortete Yusuf. „Er fluchte, dass das so nicht geplant gewesen wäre. Und dass dieser Marschall in der Hölle schmoren solle. Und dabei hat er versucht, in meinen Wagen zu kommen, was ihm aber nicht gelang.“
In meinem Kopf jagten die Gedanken herum. Also hatte Yusuf tatsächlich den Mann getroffen, der meinen ehemaligen Partner offenbar ins Jenseits befördert hatte. Wenn ich Glück hatte, konnte er mir vielleicht sogar mit einer Beschreibung aushelfen. Dann hätte ich endlich eine erste Spur, an der ich ansetzen könnte.
„Und dann?“ fragte ich.
„Dann sind plötzlich Sirenen zu hören gewesen“, antwortete Yusuf. „Der Mann ist aufgesprungen und weggerannt. Und kurz darauf kam dann auch schon ein Streifenwagen um die Ecke gerast. Die Polizisten sind ausgestiegen und haben mich gefragt, ob mir ein verdächtiger Mann aufgefallen sei. Da hab ich ihnen gezeigt, in welche Richtung der Mann abgehauen ist. Und jetzt bin ich hier, um meine Aussage noch zu Protokoll zu geben. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass die mir mehr anhängen wollen, als ich wirklich damit zu tun habe. Ich hab dich doch nur zum Hafen gefahren und nicht mehr.“
„Ja, wir scheinen beide bei der Polizei nicht gerade den ersten Platz auf der Liste der Chorknaben einzunehmen“, stimmte ich ihm zu. „Aber glaub mir, die bellen oft lauter als sie wirklich zubeißen können. Kannst du dich erinnern, wie der Kerl aussah, der sich an deinem Wagen zu schaffen gemacht hat?“
„Nein, Baby, sorry“, antwortete Yusuf. „Es war dunkel und der Kerl stand von mir abgewandt. Aber der Körperbau und seine Bewegungen waren irgendwie grobschlächtig. Das war auf jeden Fall ein Mann der Tat, nicht der Planung. So welche erkenne ich.“
„Oh ja, tatkräftig war er“, seufzte ich und rieb mir die Wange, auf der sich inzwischen eine breite Kruste entwickelt hatte, wo sein Schlag mich getroffen hatte.
Ich war ein wenig enttäuscht. Aber es wäre wohl auch zu leicht gewesen, wenn Yusuf mir den Täter auf dem Silbertablett hätte servieren können. Aber dennoch waren wir beide in dieser Sache gemeinsam drin und es konnte mir den entscheidenen Vorteil bringen, wenn ich Yusufs Hinweise nutzen könnte, bevor der offizielle Apparat aus Polizei und Spurensicherung seine Tätigkeit aufnahm.
„Und was mache ich jetzt?“ fragte Yusuf. „Ich mein, der Job war meine einzige Chance, hier in Deutschland zu bleiben. Wenn die von der Taxizentrale erfahren, dass ich unerlaubte Pausen mache, schmeissen die mich raus. Und dann heisst es auf Wiedersehen.“
„Ganz ruhig, Junge“, erwiderte ich. „So schnell erfährt das schon niemand.“
„Du hast leicht reden“, seufzte Yusuf.
„Pass auf, Kumpel, lass mich mal machen“, schlug ich vor. „Ich kenne hier jemanden, der dir und mir vielleicht helfen kann. Zumindest kann ich versuchen, dafür zu sorgen, dass dein Chef nichts davon erfährt.“
„Wirklich?“ fragte Yusuf.
„Unter einer Bedingung“, stellte ich klar.
„Welche?“ fragte Yusuf.
„Ich will, dass du dich genau an gestern abend erinnerst und schaust, ob dir nicht doch noch irgend etwas einfällt“, antwortete ich. „Egal, wie unwichtig es für dich sein mag. Jedes noch so kleine Detail könnte mir helfen, herauszufinden, was genau in dem Hafen passiert ist.“
„Einverstanden“, nickte Yusuf. „Aber ich glaube nicht, dass ich dir noch sonderlich viel mehr erzählen kann.“
„Wir werden sehen“, erwiderte ich.
Dann stand ich auf. „Warte hier auf mich“, forderte ich Yusuf auf.
Dieser nickte und nahm wieder seine alte Beschäftigung auf, ziellos in der Gegend umherzublicken. Mein Glück war, dass die Aufnahme einer Aussage nicht gerade auf der obersten Prioritätenstufe bei der Polizei stand. Ich würde also genügend Zeit haben, um noch einmal mit Viktoria ein paar Worte zu wechseln.
*
Viktoria staunte nicht schlechte, als ich klopfte und erneut ihr Büro betrat. Sie legte die Akte weg, die sie gerade studiert hatte, und schaute mich fragend an. Ich setzte mich auf den Besucherstuhl und erwiderte den Blick.
„Was machst du denn noch hier?“ fragte sie. „Ich hätte Wetten angenommen, dass du so schnell wie möglich von hier verschwinden wollen würdest.“
„Es gibt auch nur wenige Plätze, an denen ich mich weniger gerne aufhalte“, gestand ich. „Aber mir ist etwas dazwischen gekommen. Und ich hatte gehofft, dabei auf deine Hilfe zählen zu können.“
„Worum geht’s?“ fragte Viktoria.
„Sagt dir der Name Yusuf Ökzalan etwas?“ erkundigte ich mich. „Das ist der Taxifahrer, der mich gestern abend zum Niehler Hafen gebracht hat.“
„Ja, da klingelt etwas bei mir“, antwortete Viktoria. „Ein Streifenwagen hat ihn aufgegriffen, kurz nachdem wir dich festgenommen hatten.“
„Das ist der Kerl“, nickte ich.
„Was ist mit ihm?“ fragte Viktoria.
„Er sitzt unten in der Halle und wartet darauf, seine Aussage machen zu können“, antwortete ich. „Und ihm geht der Arsch auf Grundeis, weil er Angst hat, seinen Job zu verlieren, wenn sein Chef von der ganzen Sache erfährt.“
„So was in der Richtung stand auch schon im Einsatzprotokoll“, bemerkte Viktoria.
Sie wühlte auf ihrem Schreibtisch und förderte kurz darauf eine kleine braune Mappe zum Vorschein. Diese klappte sie auf und las auf dem Blatt, welches darin eingelegt worden war.
„Hier“, murmelte sie. „’Der Bericht des Zeugen wurde durchgehend von Sorge um sein Beschäftigungsverhältnis und dem Wunsch, seinen Wagen zurückzuerhalten unterbrochen. Wir entschlossen uns daher, ihn für den morgigen Tag aufs Revier zu bestellen, um seine Aussage noch einmal in Ruhe schriftlich aufzunehmen‘.“
Sie schloss die Mappe wieder. Ich hatte ihrem kurzen Vortrag konzentriert zugehört und mir war aufgefallen, dass neben seinem Job noch eine andere Sache Yusuf offenbar in der Nacht bewegt hatte.
„Was ist das mit seinem Wagen?“ fragte ich daher nach.
„Die Kollegen haben den Wagen beschlagnahmen lassen“, antwortete Viktoria. „Immerhin bist du damit zum Hafen gefahren worden. Also wird sich die KTU das Fahrzeug vornehmen, um Beweise zu sichern.“
„Das scheint Yusuf nicht gefallen zu haben“, bemerkte ich.
„Ganz und gar nicht“, stimmte Viktoria zu. „Er hätte sich wahrscheinlich am liebsten noch gestern abend wieder in das Auto gesetzt und wäre weiter gefahren. Aber du kennst die Prozeduren ja genauso gut wie ich. In dem Fall haben die Kollegen einwandfrei nach den Regeln gehandelt.“
„Und wo ist der Wagen jetzt?“ fragte ich.
„Da, wo er hingehört“, antwortete Viktoria. „Auf dem Parkplatz der KTU. Denke, die Jungs dort werden ihn sicher priorisiert in Angriff nehmen. Spätestens in 48 Stunden hat dieser Herr Ökzalan seinen Wagen wieder.“
„Okay“, murmelte ich.
„Kat, mach keine Dummheiten, klar!“ warnte mich Viktoria. „Ich habe keine Probleme damit, wenn du deine Nase selber in die Angelegenheit steckst. Aber halt dich an die Regeln. Keine halbgaren Sachen, versprochen?“
„Keine Sorge, ich brate alles gut durch“, grinste ich und stand wieder auf.
Ich winkte Viktoria zum Abschied noch einmal zu und verließ ein weiteres Mal ihr Büro.
*
Ich weiss, was Sie denken. Und sie haben Recht! Natürlich dachte ich nicht im Traum daran, meine Ideen gut durchzubraten. Im Gegenteil, was in meinem Kopf herumspukte wäre noch nicht mal als medium durchgegangen, sondern eher als englisch-blutig.
Ich kehrte in die Eingangshalle zurück und wandte mich dort schnurstrack wieder an Yusuf.
„Und?“ fragte dieser, als ich neben ihm saß.
„Du hast mir nicht erzählt, dass die Polizei dein Taxi einkassiert haben“, bemerkte ich.
„Ja, haben Sie“, nickte Yusuf. „Glaubst du, ich würde mir sonst solche Gedanken machen. Wenn die mir das Taxi gelassen hätten, wäre ich einfach ganz normal meine Schicht zu Ende gefahren. Aber jetzt darf ich meinem Chef erklären, wieso ich seinen Wagen nicht zum Schichtende auf seinem Parkplatz parken werde.“
„Ich mache dir einen Vorschlag“, hob ich an. „Du strengst deine Gehirnzellen mal etwas an und hilfst mir, den Kerl zu finden, der sich an deinem Wagen zu schaffen gemacht hat. Und dafür besorge ich dir deinen Wagen.“
„Wie willst du das machen?“ fragte Yusuf.
„Laß das mal meine Sorge sein“, antwortete ich. „Haben wir einen Deal?“
„Es war ein Deal mit dir, der mich erst in diese Situation gebracht hat“, erwiderte Yusuf. „Aber ich fürchte, ich habe keine andere Wahl. Also gut, besorg mir meinen Wagen und ich helfe dir. Aber ich will zuerst den Wagen haben.“
„Einverstanden“, nickte ich. „Dann musst du mir nur sagen, wie das Nummernsc***d deines Wagens lautet.“
„Nummernsc***d?“ fragte Yusuf.
„Klar“, antwortete ich. „Wie soll ich denn sonst den Wagen ausfindig machen. Glaubst du, bei der Spurensicherung steht nur ein Auto herum, dass untersucht werden soll?“
„Das ist schwierig“, erwiderte Yusuf. „Wir haben keine festen Wagen, sondern bekommen die jeweils zu Schichtbeginn zugeteilt.“
„Du bist mir vielleicht ein Witzbold“, stöhnte ich.
„Ich kann dir aber die letzten beiden Nummern sagen“, fuhr Yusuf fort. „Die sind immer identisch mit der Schichtnummer des Fahrers. In meinem Fall war das gestern die 39.“
„39?“ wiederholte ich. „Mehr weisst du nicht? Okay, das macht die Sache komplizierter. Aber wir haben eine Abmachung. Ich werde schauen, was ich hinbekomme.“
Dann stand ich wieder auf und schritt quer durch die Eingangshalle zu dem jungen Polizisten, der mir bereits meine privaten Gegenstände wieder ausgehändigt hatte, nachdem Viktoria meine Kaution hinterlegt hatte.
„Ah, Sie nochmal“, erkannte er mich sofort wieder. „Noch etwas vergessen?“
„Wie man es nimmt“, antwortete ich. „Ich habe eigentlich nur eine kurze Frage. Der Wagen von meinem Kumpel da drüben wurde beschlagnahmt und ich wollte mich erkundigen, wie lange es ungefähr dauern wird, bis er ihn wieder bekommen kann. Das Problem ist, es ist der Wagen von seinem Chef und der braucht ihn dringend wieder.“
„Das Taxi aus dem Hafen-Fall, nicht wahr?“ fragte der Polizist nach. „Tut mir leid, aber das wird dauern. Übermorgen frühestens.“
„Und das lässt sich nicht beschleunigen?“ erkundigte ich mich.
„Schwerlich“, antwortete der Polizist. „Es sei denn natürlich, Sie würden an dem Fall arbeiten. Dann könnten Sie ein Priorisierungsformular P03 ausfüllen und einreichen. Wenn die Begründung akzeptiert wird, kann die Auswertung vorgezogen und der Wagen unter Umständen auch unter Auflagen aus der Beschlagnahmung herausgegeben werden.“
„Priorisierungsformular P03?“ wiederholte ich.
Davon hatte ich noch nie gehört. Obwohl meine aktive Zeit erst 3 Jahre zurück lag, hatten wir so etwas damals noch nicht gehabt. Aber die Bürokratie nahm eben auch vor dem Polizeidienst keinen Halt und überschüttete die Beamten mit zeitaufwendigen Zusatzaufgaben, die bei der Suche und Festnahme von Verbrechern fehlte.
„Genau“, nickte der Polizist. „Wenn Sie also ein Anliegen wegen des Wagens haben, müssen Sie sich an Hauptkommissar Fuchs wenden.“
Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich bezweifelte, dass der Hauptkommissar bereit gewesen wäre, mir zu helfen. Immerhin stand für ihn schon fest, wer Marschall erschossen hatte. Ich musste mir also etwas anderes einfallen lassen, um an den Wagen zu kommen.
„Könnten Sie den Herrn Hauptkommissar denn über meine Anliegen informieren?“ fragte ich nach.
„Theoretisch schon“, antwortete der Polizist. „Wenn er in seinem Büro ist. Wenn Sie kurz warten wollen, versuche ich ihn zu erreichen. Wie war nochmal Ihr Name?“
„Katharina Norden“, antwortete ich. „Der Hauptkommissar weiss, wer ich bin. Sagen Sie ihm einfach, dass ich eine dringende Information habe und ihn gerne sprechen würde.“
Das war zwar gelogen, aber in diesem Fall heiligte der Zweck für mich die Mittel. Der Polizist nickte, stand auf und verschwand im hinteren Bereich seines Reiches, wo sich scheinbar auch das Telefon befand. Jedenfalls hörte ich das leise Piepsen, das bei jedem Druck auf die Tasten des digitalen Apparats entstand. Vier Ziffern gab er ein, dann wurde es still und er wartete wahrscheinlich darauf, zum Hauptkommissar verbunden zu werden.
Ich nutze den kurzen Moment seiner Abwesenheit und beugte mich über den Tresen hinweg. So kam ich geradeweg an die Tastatur seines Computers und rief das Programm auf, in dem ich die Übersicht der beschlagnahmten Fahrzeuge fand. Ich brauchte nicht lange, um das Kennzeichen des Wagens zu finden, das Yusuf gehörte. In der ganzen letzten Nacht waren nur drei Wagen polizeilich beschlagnahmt worden und davon nur eines mit Kölner Kennzeichen.
Schnell schloss ich das Programm wieder, als ich auch schon hörte, wie sich der junge Polizist von seinem Gesprächspartner verabschiedete. Kurz darauf kam er wieder aus dem hinteren Bereich nach vorne.
„Hauptkommissar Fuchs lässt ausrichten, dass der Wagen da bleibt, wo er ist“, erklärte er mir. „Und er sagt, wenn Sie ihn noch einmal wegen so etwas belästigen, lässt er sie wegen Behinderung der Polizeiarbeit festnehmen.“
„Wie immer eine Freundlichkeit in Person“, murmelte ich. „Sehen Sie, ich brauche aber diesen Wagen.“
„Das glaube ich Ihnen sogar, aber ohne Formular lässt sich da nichts machen“, erklärte der Polizist.
„Noch nicht mal in Notfällen?“ fragte ich nach.
„Naja, es gibt die Möglichkeit, im System eine vorläufige Freistellung einzutragen“, antwortete der Polizist. „Aber das ist wirklich nur für Ausnahmen.“
„Vielleicht kann man hier ja eine Ausnahme machen?“ schlug ich vor.
„Das könnte mich meinen Job kosten“, antwortete der Polizist. „Ich hab Frau und Kind, ich brauche den Job.“
Ich seufzte. Wie so oft, ging es auch in dieser Angelegenheit wohl nur um das gute alte Geld. Ich griff in meine Jacke und förderte einen 100-Euro-Schein zu Tage. Das Geld, wass mir Herr Weiss am Vorabend gegeben hatte, neigte sich doch schneller dem Ende entgegen, als es mir lieb war.
Ich legte den Schein verdeckt auf den Tresen und lächelte den Polizisten an. „Könnte der dein Gewissen beruhigen, Junge?“ fragte ich.
Der Polizist fingerte sich den Schein unter meiner Hand hervor und schaute sich ängstlich um. Doch wirklich sicher schien er sich noch nicht zu sein. Ich seufzte innerlich und legte dann mein verführerischtes Lächeln auf. „Oder kann ich dich sonst irgendwie überzeugen?“ fragte ich.
Offenbar war es um seine Ehe nicht sonderlich gut bestellt, denn der Polizist lächelte nur und öffnete dann den kleinen Durchgang, der in den hinteren Bereich seines Arbeitsplatzes führte. Ich trat auf ihn zu und begann sofort damit, ihn leidenschaftlich zu küssen. Er erwiderte den Kuss und schloss dabei blind die Tür, damit wir in den nächsten Minuten ungestört bleiben würden
Ich zog ihm seine Uniformjacke und das Hemd aus und genoss den Anblick des jungen sportlichen Körpers. Er tat das gleiche mit meiner Bluse und meinem BH und drückte mich dann auf den kleinen Tisch im Raum, um mir auch meinen Rock abzustreifen. Dann kniete er sich vor mich und vergrub sein Gesicht zwischen meinen Beinen.
Dann folgte auch mein Slip und kurz darauf spürte ich seine Zunge, die ausgehungert durch meine Spalte glitt. Ich musste mir auf die Zunge beissen, um nicht zu stöhnen, so gut machte er das. „Das fühlt sich wahnsinnig an“, keuchte ich.
Ich richtete den Oberkörper etwas auf und schaute zu, wie er mich genüsslich ausschleckte. Als er dabei auch noch nach oben griff und meine Brüste massierte, musste ich mir selber den Mund zu halten, so sehr erregte es mich. Dieser junge Mann war ein Gott mit seiner Zunge.
Als er mich nass geleckt hatte, stieg ich vom Tisch herunter und ging vor ihm auf die Knie. Ich öffnete seine Hose und holte den bereits deutlich gewachsenen Schwanz aus seiner Shorts. Dann begann ich, an ihm zu saugen und spürte kurz darauf seine Hände auf meinem Kopf, die meine Blasbewegungen bestimmend lenkten.
Nachdem er hart war, stand ich auf und stellte mich an die nahe Wand. Ich streckte ihm meine Po entgegen und der junge Polizist trat augenblicklich hinter mich. Ich keuchte leise auf, als seine Eichel meine nasse Muschi berührte und mit einem Schwung in mir verschwand.
Ich stellte meine Beine eng zusammen, um meinen Lustkanal noch enger für ihn zu machen. Er stiess rythmisch und gekonnt zu und drückte meinen Oberkörper dabei gegen die Wand. Dann streichelte er über meinen Rücken und begann, mit der Hand über meinen Hintern zu gleiten.
„Oh ja, genau da, genau da“, stöhnte ich und richtete meinen Oberkörper auf. Er griff um mich herum und nahm meine Brüste in die Hand und spielte gekonnt mit meinen erregten Brustwarzen. Ich streckte meine Arme über meinen Kopf und zog ihn so an seinem Hals noch etwas näher an mich heran.
„Ja, fick mich genau so, genau so“, stöhnte ich. Er legte seine Hände vor mir an die Wand und während ich meine Hüfte immer wieder ihm entgegen stiess, rammte er seinen Schwanz schneller und tiefer in mich. Seine Eier klatschten immer wieder gegen mich und sein Atem in meinem Nacken erregte mich noch zusätzlich.
Dann entzog er sich mir und legte sich auf den Boden. Ich stieg auf ihn und begann erregt auf ihm zu reiten. Dabei beugte ich mich vor und drückte ihm meine Brüste ins Gesicht, an denen er lüstern saugte und leckte.
Mein Reiten wurde schneller und ich genoss, wie seine Eichel die Innenwände meiner Muschi massierte. Dabei richtete ich mich etwas auf und legte seine Hände auf meinen Hintern. Er lächelte und massierte ihn und hob mich dabei immer wieder leicht von sich, um mich im nächsten Moment umso kraftvoller wieder auf seinen Schwanz zu drücken.
Dann drückte er mich von sich runter und legte sich im Löffelchen hinter mich. Diese Stellung hatte ich nicht gerade oft bei Quickies, aber die Art, wie er mein Gesicht in die Hand nahm und mich dabei anschaute, zeigte mir, wie sehr es ihn erregte. Langsam und intensiv stiess er dabei in mich und sein Schwanz fing bald an, ganz leicht zu pulsieren.
Immer wieder stiess er in mich rein und drückte seinen Kopf dabei feste an mich, um sein Stöhnen zu verhindern. Ich rieb mich an ihm und unterstützte seine Stöße mit meinen Hüftbewegungen. Dann griff ich zwischen meine Beine und fing an, seine Eier sanft zu kraulen.
Das war zu viel für ihn. Er presste seinen Mund gegen mich und stöhnte unterdrückt auf, während sein Sperma in mich rein schoss. Für einen kurzen Augenblick blieb er noch in mir und ich spürte, wie sein Schwanz wieder kleiner wurde, während ich ihn über die Schulter hinweg anschaute.
„Also gut, ich trage die Freistellung ein“, murmelte er. „Aber wenn Sie jemand erwischt, weiß ich von nichts, klar?“
Ich zwinkerte ihm aufmunternd zu. „Ich kann mich schon gar nicht mehr an dich erinnern“, beruhigte ich ihn.
Dann zogen wir uns wieder an und verliessen den hinten Bereich. Der junge Mann wandte sich seinem Computer zu und begann leise zu arbeiten. Schliesslich schaute er mich wieder an.
„Der Wagen ist freigegeben“, erklärte er.
Ich nickte und drehte mich um. Dann ging ich zurück zu Yusuf. Als ich den Daumen hochstreckte, atmete er erleichtert auf.
„Wir können dein Taxi abholen“, berichtete ich ihm.
„Ernsthaft?“ fragte er ungläubig nach.
„Ja“, antwortete ich. „Also erzähl mir jetzt alles, was du über den Kerl von gestern Nacht weisst.“
„Wie gesagt, viel ist es nicht“, berichtete Yusuf. „Er war circa zwei Meter gross und breitschultrig. Trug eine alte abgewetzte Lederjacke. Sein Gesicht habe ich nicht gesehen, aber er hatte eine dicke Zigarre in der linken Hand. Allerdings sehr angenehm durftend, also ich denke, dass die sicherlich nicht ganz billig gewesen sein dürfte.“
„Das ist alles?“ fragte ich nach.
„Ich habe dir ja gesagt, dass ich nicht sonderlich viel weiss“, antwortete Yusuf.
„Und dafür hab ich einen Hunderter auf den Tisch gelegt“, seufzte ich.
Doch nun war es zu spät um sich zu beklagen. Zwar halfen mir Yusufs Informationen nicht wirklich, um die Identität des fremden Mannes zu lüften, aber das würde mir sicher auch noch gelingen. Mein primäres Interesse galt nun erstmal dem Grund, wieso Marschall wieder in die Stadt gekommen war und was er am Hafen getrieben hatte. Auch wenn es nicht ungefährlich war, ich musste zurück zum Tatort und mich dort in Ruhe umsehen.
„Yusuf, wir müssen noch einmal zum Hafen“, erklärte ich dem jungen Fahrer daher.
„Wir?“ wiederholte er. „Du vielleicht, ja. Aber ich nicht. Ich hol jetzt meinen Wagen und dann bin ich weg.“
„Du willst doch nicht, dass ich deinem Chef erzähle, wo der Wagen die halbe Nacht gestanden hat, oder?“ fragte ich drohend.
„Das ist unfair“, zischte Yusuf.
„So ist das Leben“, erwiderte ich. „Pass auf, so wie ich das sehe, habe ich gerade einen ganzen Batzen Geld hingelegt, um dir deinen Hintern zu retten. Und mein Wagen steht noch immer in Chorweiler. Also wirst du mich zum Hafen bringen. Ansonsten ruf ich gleich von der nächsten Telefonzelle bei der Taxizentrale an.“
Yusuf brummte mich in unverständlichen türkischen Flüchen an. Ich konnte ihn verstehen. Aber für Mitleid war jetzt nicht der richtige Platz und die Zeit dafür hatte ich auch nicht. Ich musste so schnell wie möglich Licht ins Dunkel bringen und den wahren Täter überführen. Ansonsten würde für mich das Licht ziemlich bald für eine sehr lange Zeit komplett ausgehen.