Orden der Arilith 2 – Der Brief
Nun war sie alleine. Die Stille umgab sie. Ihr Blick wanderte durch die Höhle. All diese Folterwerkzeuge, all diese Qualen die sie ertragen musste. Sie hatte diese jetzt überstanden. Ihre Hand glitt zwischen ihre Schenkel. Sie spürte die Masse, die aus ihr heraus quoll. Es fühlte sich kalt an. Vorsichtig spreizte sie ihre Schamlippen und zog an der Masse. Ein Schmerz durchzog ihren Körper. Sie war zu wund und ihr gesamter Intimbereich war vollkommen überreizt. Was hatte der Meister, ihr Vater ihr noch gesagt? Sie solle den Brief lesen?
Langsam erhob sie sich, setzt ihre Füße auf den steinigen Boden und richtete sich auf. Sie spürte den Druck der Masse in ihrem Unterleib, wie dieser versuchte durch ihre geschundene Scham der Schwerkraft zu gehorchen. Mit zitterigen Knien ging sie zu dem Stuhl, auf dem noch vor kurzem ihr Meister saß und schrieb. Behutsam ließ sie sich auf der Sitzfläche nieder und griff nach den Schriftwerken. Oben auf lag, sauber von Hand geschrieben, der Brief:
Anweisungen für Sophie!
Du bist jetzt frei, auch wenn du uns gehörst. Der Orden hat es beschlossen. Die Prophezeiungen sind nun wahr geworden. Ein Meister wird kommen, der sein Fleisch und Blut dem Orden opfert. Du, meine Tochter wurdest auserwählt diese Bürde zu tragen. Du bist die, die die Zukunft des Ordens nun in sich trägt.
Ich habe dich nie aus den Augen gelassen, war immer an deiner Seite, auch wenn du mich nicht gesehen hast. Und heute war es nun soweit. Wir haben dich zu einem Mitglied des Ordens gemacht. Du wirst ein Kind austragen – ein Mädchen. Ein Mädchen, die einmal die Oberste im Orden wird, und alle Menschen der ganzen Welt vereinen wird.
Wir haben dich nach der Besamung verschlossen, damit das wertvolle Elixier nicht aus dir heraus läuft. Die Masse wird sich nach 3-4 Tagen anfangen zu zersetzen, bis es sich vollkommen aufgelöst hat. An dieser Stelle weise ich darauf hin, dass, solltest du dich dieser Schwangerschaft widersetzen, wir diese Prozedur wiederholen, bis du uns das Mädchen gebärst.
Du kannst nicht mehr nach Deutschland zurück. Denn dort bist du bei einer Bergtour in einer Lawine ums Leben gekommen. Vor dem Höhleneingang steht ein Geländewagen mit Navigationsgerät. Wähle „Zuhause“ und folge den Anweisungen. Eine Villa mit Haussklaven erwartet dich dort. Man wird sich um dich kümmern.
Ließ mein Tagebuch, dann wirst du mehr verstehen. Ich werde dich besuchen wenn es an der Zeit ist.
Ich Befehle!
Dein Meister
Sophie sah perplex auf den Brief. War das sein Ernst? Sie sollte ein Kind bekommen? Alle Liebe die sie für ihren Vater je gehabt hatte war verschwunden. Er hatte sie gequält und missbrauchen lassen. Und jetzt soll dies nur der Anfang gewesen sein? Sie betrachtete das Papier und entdeckte einen kleinen Pfeil an der unteren rechten Ecke. Sie wendete das Blatt und sah noch mehr Text. Doch dieser war nicht ordentlich geschrieben. Mit einem Bleistift war ein kleiner Absatz dahin geschmiert worden:
Liebste Sophie,
es tut mir so unendlich Leid, was ich dir zugemutet habe. Ich wünsche ich könne es ungeschehen machen. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass ich dich tatsächlich als meine Tochter hätte ansehen können. Bitte lies mein Tagebuch. Es ist dein Erbe und erzählt auch dir deine wahre Geschichte. Und bitte folge den Anweisungen damit wir uns eines Tages wiedersehen und deine Mutter ihre Tochter wieder in die Arme schließen kann. Trage das Kind aus und erziehe es mit Liebe und Geborgenheit. Ich werde mein Leben dafür geben, dass ihr immer vereint bleibt.
Es tut mir alles so unendlich Leid. Ich hoffe, du kannst mir eines Tages verzeihen.
Ich liebe dich,
Dein Vater
PS: Deine Stimme wird in einigen Stunden wiederkommen. Die Hohepriesterin liebt es, Menschen zu in falschem Glauben zu lassen. Die Stimmbänder sind lediglich betäubt und ruhig gestellt.
Jetzt war Sophie endgültig vollends verwirrt. Ihr Mutter war also auch am Leben? Sie sackte auf dem Stuhl zusammen und ließ ihren Tränen freien lauf. Es dauerte, bis sie sich wieder gefasst hatte. Nur noch weg hier. Raus aus dieser Höhle. Sie packte den Brief und das Tagebuch und rannte in Richtung Höhlenausgang. Es war ihr egal, dass sie nackt war. Sie spürte auch die Schmerzen nicht mehr. Und auch die Masse, die beim Laufen in ihr rumorte, ignorierte sie. Einfach nur raus. Nach wenigen Minuten sah sie endlich Licht am Ende des Tunnels und wenige Meter später brach sie aus der Dunkelheit ins Freie und sie fiel in den roten Wüstensand Australiens. Sie spürte die Wärme auf ihrem Körper, atmete die heiße Luft, ließ Sand durch ihre Finger rinnen. Sie war wieder frei.
Die Sonne war schon dabei hinter den Bergen am Horizont zu verschwinden. Ruhig erhob sich Sophie wieder und schaute sich um. Da stand er – der Geländewagen. Langsam ging sie zur Fahrertür, öffnete sie und setzte sich hinter das Lenkrad. Sie ließ ihre Hände über das Navigationsgerät gleiten und hielt inne. Sollte sie diesen Weg wirklich gehen?