Feminisierung und Selbstfindung
Vorwort: In dieser ersten Folge (1) ist KEIN Sex zu lesen. Es handelt sich um eine Beschreibung, in der ein Junge den Weg in die weibliche Welt findet. Er selbst ist total verunsichert, jedoch erkennt seine Mutter die Situation und hilft ihrem Sohn aus dem Dilemma. Die Geschichte ist aus wechselnden Blickwinkeln geschrieben; beginnen wir mit der Mutter.
Als alleinerziehende Mutter führe ich mit meinem Sohn Michael ein liebevolles Familienleben am Rande einer größeren Kreisstadt in einem kleinen Haus aber mit einem relativ großen Grundstück. Er besucht mit durchschnittlichem Erfolg das örtliche Gymnasium. Was mir schon frühzeitig auffiel war, dass Michael kaum Kontakte zu anderen Mitschülern hatte — eher zu Mädchen. Dabei war Michael schlank, mittelgroß und sehr sportlich, machte Leichtathletik und Judo und sah gut aus. Eigentlich gute Voraussetzungen für entsprechende Kontakte. Andererseits war Michael teilweise ziemlich verschlossen, auch mir gegenüber. Anfangs machte ich mir darüber keine Gedanken, aber in den Jahren fiel mir doch das eine und andere auf, was nicht so „Standard“ ist.
Immer wenn wir einige Tage bei meiner Schwester Brigitte mit ihren beiden Töchtern Kirsten und Sabine verbrachten, war Michael danach immer besonders schweigsam. Mir fiel auf, dass Michael auch immer die Kleidung seiner Cousinen bewunderte. Als ich ihn mal darauf ansprach wurde Michael rot und sprach erst recht kein Wort mehr. Ich konnte mir das nicht erklären — nahm das aber auch nicht so wichtig und ließ ihn in Ruhe. Eines Tages hatte ich das Gefühl, dass meine Unterwäsche etwas anders lag als sonst, aber auch schon mal ein Kleid wie zu einer Besichtigung etwas aus dem dichtgedrängten Kleiderschrank herausgezogen war.
Schlagartig fiel mir Michael ein. Er wird doch wohl nicht …., nein das kann nicht sein. Ich betrachtete meine Wäsche und stellte fest, diese war nicht benutzt, noch nicht einmal entnommen und wieder reingelegt worden. Ich kam zu dem Schluss, dass Michael meine Wäsche und Kleidung lediglich betrachtet und betastet hatte. Ich war verwirrt. Sollte Michael irgendeinen „Fetisch“ oder so etwas haben? Gleichzeitig fiel mir sein Verhalten ein, wie er sich immer für die Kleidung seiner Cousinen interessierte und danach so in sich gekehrt war. Ich überlegte, wie ich an Michael und die Wahrheit herankommen könnte. Ihn darauf anzusprechen wäre nicht sinnvoll gewesen. Michael hätte sich in sein Schneckenhaus zurückgezogen — und Funkstille. Ich konnte das Problem nicht allein lösen, aber mit wem könnte ich darüber sprechen, ohne dass es gleich die ganze Stadt oder Verwandtschaft weiß. Ich entschied mich, meine Freundin Bettina, beruflich Frauenärztin, anzusprechen. Bettina war nicht sonderlich überrascht und klärte mich in einem sehr langen Gespräch auf, das dies sooooo ungewöhnlich nicht sei. Weiterhin erklärte sie mir die unterschiedlichsten Ausprägungsformen zum Thema Männer und Damenwäsche, Crossdresser, TV bis hin zur TS. Sie sagte mir auch gleich, wenn tatsächlich irgendeine vorgenannte Form vorläge, sollte ich auf keinen Fall mit Verboten und Geschrei reagieren. Ich würde Michael damit nur entfremden und verlieren. Etwas ketzerisch grinste Bettina mich an: was ist denn dabei, wenn dein Sohn deine Reizwäsche trägt. Aber Scherz beiseite, wenn du ihn liebst, musst du versuchen langsam an ihn heranzukommen ohne ihn zu überfordern. Denn es scheint offensichtlich, dass er Interesse für Mädchenwäsche /-Kleidung zeigt, aber wohl in derzeitiger Phase extrem unsicher ist. Vielleicht kämpft er ja mit seinen vom Umfeld eingetrichterten Vorstellungen, dass seine Neigung anormal ist und schämt sich deshalb zu Tode.