Erwischt Teil 1
Am Schlüsselloch ertappt und „bestraft“.
Freitag Nachmittag. Ich mache mich für eine Verabredung fertig. Nach dem Baden die Schamhaare in Form gebracht, Fußnägel dunkelrot lackiert und dann ins Schlafzimmer.
Der Bademantel fliegt aufs Bett. Lange stehe ich vor dem Kleiderschrank, dann greife ich zu dem Schwarzen Rock und einer roten, leicht transparenten Bluse. Aus der Kommode nehme ich den schwarzen BH, der die Titten nur hebt und die Nippel frei lässt und den man unter der Bluse gut erkennt. Einen roten, im Farbton zur Bluse passenden Tanga und schwarze Nylons. Oder nehme ich lieber die Netzstrümpfe? Nein, dafür ist es zu kalt.
Ehe ich den Slip anziehe trete ich noch mal ans Fenster und sehe auf das Schneetreiben.
Die Bluse zuknöpfend fällt mir ein, dass ich zum Duschen die Ringe und die Halskette im Bad abgelegt hatte. Also Schnell zurück. Aber wie ich die Schlafzimmertür aufmache, renne ich doch Oliver fast um, der gebeugt am Schlüsselloch gestanden und nicht damit gerechnet hatte, dass ich – noch nicht ganz angezogen — aus dem Schlafzimmer kommen könnte.
„Was machst du denn hier?!“
„E … e … entschuldugung!“
„Was heißt hier Entschuldigung?! Was fällt dir denn ein?! Bist du völlig verrückt geworden? — Aber ich muß mich jetzt fertig machen. – Ab in dein Zimmer! Wir reden morgen. Darauf kannst du dich verlassen!“
Eigentlich war meine Freude auf die Verabredung im Eimer. Guckt der Sohn am Schlüsselloch zu, wie ich mich anziehe! Unerhört! Diese Heimlichkeit war es, was mich empörte. Wäre er versehentlich in das Zimmer geplatzt und hätte mich dabei als Eva überrascht, wäre das nicht so schlimm gewesen. Aber so! Ich kam mir wehrlos vor. Und das sollte er büßen. Am liebsten hätte ich das Date abgesagt und Oliver sofort zusammenschissen . „Aber damit wird ja auch nichts mehr ungeschehen gemacht.“ dachte ich. „Also gehe zu deinem Treffen, vielleicht wird’s doch ganz nett“
Als ich mir dann unten den Mantel anzog, kam Sohn oben zur Treppe: „Mammi, ich habe eben den Wetterbericht gehört. Die Straßen sind zum Teil spiegelglatt, wer nicht raus muß, soll zu Hause bleiben. Fahre nicht! Bitte!“