Die Telefonbekannschaft
Vor einigen Jahren, als das Internet noch nicht so verbreitet war, konnten sich Kontaktwillige über Telefonhotlines austauschen. Für Frauen war das kostenlos, die ganze Zeche bezahlten die Männer. Aus reiner Neugier hatte ich mich dort auch angemeldet und bekam ziemlich schnell regelmäßigen Kontakt mit einer fast gleichaltrigen Frau aus dem Oberschwäbischen Raum. Nach etwa zwei Wochen des intensiven Austausches zahlreichen Interessen und auch vor allem sexueller Präferenzen, machte ich ihr spontan das Angebot, uns doch unverbindlich auf ein Tässchen Kaffee zu treffen. Sie sagte zu und wir vereinbarten für den Samstagnachmittag als Treffpunkt eine belebte Autobahnraststätte auf jeweils halber Strecke unserer Wohnorte. Diesen öffentlichen Platz, am Rand eines großen Waldgebietes, hatte ich zu ihrer Sicherheit vorgeschlagen.
Der Tag kam immer näher und meine Aufregung stieg. Sie hatte mir als Beleg, dass sie auch erscheinen würde und sie mich nicht nur auf der Hotline verarschte, ihre Handynummer gegeben und sie ersparte mir dadurch die eine oder andere DM-Mark. Ich hatte mir im Spaß gewünscht, dass sie einen engen Rock und darunter halterlose Strümpfe tragen solle, wobei sie nur meinte, ich solle mich doch einfach überraschen lassen, vielleicht würde ich sie aber gleich wieder nach Hause schicken, weil ich sie gruselig fände. Das konnte ich bei mir ja auch grundsätzlich ebenfalls nicht ausschließen und so war die beidseitige Anspannung, aber auch große Vorfreude deutlich zu spüren.
Wir hatten uns für 14:00 Uhr auf der Raststätte in Richtung Süden verabredet. Hierzu musste sie aus ihrer Richtung kommend nach der gegenüberliegenden Raststätte ausfahren, die Autobahn überqueren und wieder in ihre Richtung zurück auf die vereinbarte Raststätte fahren. Wir wussten nur auf Grund unserer Beschreibungen, wie wir ungefähr aussehen und ich wartete auf einen kleinen Peugeot, dem eine etwa 165 cm große Frau mit etwas mehr auf den Rippen und langen dunkelbraunen, gelockten Haaren entsteigen sollte. Um 14:10 Uhr war sie noch nicht da, als plötzlich mein Handy klingelte. Sie würde auf der Raststätte stehen und warten, wo ich denn bliebe. Ich erklärte ihr, dass ich meinen Wagen direkt vor der Raststätte geparkt hätte, aber ihren kleinen Peugeot bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hätte. Sie erklärte mir, dass sie direkt vor dem Eingang zu den Toiletten parken würde. Da auf meiner Seite vor diesem Eingang nur Behindertenparkplätze waren, kam mir sofort in den Sinn, dass sie auf der anderen Seite der Autobahn wäre. Diese bestätigt sich leider und ich drohte ihr spaßeshalber an, ihr dafür nachher den Arsch zu versohlen, weil sie mich nun wegen ihrer Schusseligkeit mindestens eine Viertelstunde vergebens auf sie warten ließ.