Der finstere Hausmeister Teil I
by Dark Angel
1.
Corinna Preiss lächelte ihren Mann an und reichte ihm das frisch aus dem nagelneuen Backofen herausgebackene Brötchen. Seine Krawatte saß wie immer perfekt und sein blütenweisses Hemd passte zu dem Scheitel eines Buchhalters, der in dem Unternehmen in dem er arbeitete eine vertrauenserweckende Figur abzugeben hatte.
Die kleine Paulina grunzte, als sie von Papa die Zunge gezeigt bekam und verdrehte gleichzeitig die Augen.
„Papa,“ lispelte sie vergnügt, „das tut man doch nicht …“
Corinna zwinkerte ihrer Tochter zu und erhob sich.
Der Bus, der die Kleine in den Kindergarten zu bringen hatte wartete nicht gerne. Manchmal passierte es, daß sie sich beim Frühstück vertrödelten und die Zeit wie im Fluge verrann, so daß der Fahrer des Busses mißmutig zu hupen begann.
Paulina zeigte Papa noch ihren kleinen, erhobenen Zeigefinger und versuchte leicht missglückt ihm damit zu bedeuten, daß man sich nicht so ungezogen zu Tisch zu benehmen habe. Papa drückte die Kleine rasch an sich und schmuste mit ihr um die Wette. Danach wurde der Beutel mit den Nachmittagssachen quer um die Schulter gehängt und vorbei an der Mama, die noch einen flüchtigen Kuss bekam, vorbeigehuscht, die Stufen hinuntergepoltert und aus der Eingangstüre des großen Miethauses hinausgestürmt.
Der Fahrer nickte ihr freundlich zu und schloß mit zischenden Zylindern die Bustüre. Wie gehabt würde das Mädchen den Tag über im noblen Tageshort der Cromwell Association verbringen und erst gegen Abend vom Papa abgeholt und nach Hause gebracht werden.
Ebendieser verdrückte nach dem Abgang seines Töchterchens noch rasch das Brötchen und legte die italienische Tageszeitung weg, die er jeden Tag studierte um die Sprache nach und nach besser beherrschen zu können. Corinna tat sich damit leichter, zumal sie bereits in der Schule italienisch hatte und seither die Sprache nie so ganz aus den Augen verlor. Als ihr Mann schließlich von der Cromwell Association das Angebot nach Rom zu gehen erhalten hatte, sagten sie kurzerhand zu und freuten sich über seinen tollen Aufstieg, der damit verbunden war. Gleichzeit durfte sie ihren alten Job bei einer Tochtergesellschaft behalten und von Rom aus ihre Entwürfe anfertigen. In der heutigen Zeit ist die Welt immer mehr zusammengerückt und die weiten Entfernungen in die Heimat können durch einfachen Mausklick problemlos überwunden werden. Dies kam ihr jetzt zunutze und der lange Tag ohne Mann und Kind konnte neben der Hausarbeit sinnvoll ausgenutzt werden.
Die Cromwell Association verfügte und bezahlte die schöne Wohnung im eigenen Wohnpark und sie bezahlte den internationalen Hort für die Tochter. Weiters stiessen sie mit dem Gehalt eines Chefbuchhalters in dem riesigen, modernen Werk ausserhalb von Rom in neue Dimensionen vor, wie sie es sich noch zuhause in München niemals vorzustellen gewagt hätten.
Rundum waren sie glücklich mit ihrer Entscheidung und bislang musste nichts bereut werden.
Corinna summte vor sich hin als ihr Mann die Wohnung verlassen hatte und räumte das benutzte Geschirr in den Geschirrspüler. Danach zog sie sich an und schlüpfte in ihre leichten Pantoffel, die sie nur anzog, wenn sie in den Waschkeller musste um den wöchentlichen Waschtag abzuhalten. Zuvor musste sie noch für einen Sprung beim Hausmeister vorbeisehen, damit er sie aus der obligatorischen Warteliste austrug und die Schlüssel aushändigte.
Der Hausmeister war ein alter, gemütlicher Italiener, der sich den ganzen Tag nicht blicken liess und nurmehr seine Pflichten in der Verwaltung und sonstigen abrechnungstechnischen Angelegenheiten wahrnahm. Für die eigentliche Arbeit gab es zwei türkische Frauen, die man ständig in den Gängen und Gärten arbeiten sah und die ihre Arbeit gewissenhaft und tadellos versahen.
Corinna läutete und überdachte den heutigen Tag, der ziemlich mit dem Reinigen der Wäsche ausgefüllt war. Wie eigentlich jeden Dienstag, wie sie nebenbei überlegte, und dies schon seit sie hier eingezogen waren. Vielleicht sollte sie diese doch schon öde Wiederholung umkrempeln und sich einen anderen Wochentag nehmen.
Man wird sehen.
Hinter der Tür hörte sie endlich Schritte und sie wollte gerade einen wunderschönen guten Morgen wünschen, als sie beinahe erschrocken – aber nur gedanklich – einen Schritt zurückwich. Der alte Italiener öffnete diesmal nicht. Stattdessen stand ein riesengroßer Kerl mit pechschwarzem Haar samt pechschwarzen Augenbrauen vor der Tür, dessen pechschwarzer Oberlippenbart sich buschig und breit unter der Nase ausbreitete.
Der Hüne trug ein weisses, löchriges Unterhemd aus dem die Brusthaare ungezämt und ergiebig hervorquillten sowie eine eng anliegende Bluejeans, in denen zwei muskulöse Hände steckten. Die kraftvollen Oberarme zierten hellblaue, schlecht gezeichnete Tatoos die sich über seine Haut ausbreiteten wie ein böser Ausschlag. Seine überbreiten, sehr stämmig wirkenden Schultern verdunkelten den Türeingang, sodaß dieser Mann den gesamten Eingangsbereich überlagerte und kein Licht aus der Wohnung durchdringen ließ. Seine Augen strahlten Corinna mit einer hellen Intensität an, die beinahe unheimlich war und so gar nicht zu dem sonstigen Äußeren des Mannes passten. Nicht ein Wort entkam dem Riesen, und seine auffällig maskulinen Gesichtszüge verrieten, daß sie ihn bei irgendetwas gestört haben dürfte.
„Guten Morgen – ich wollte zu Luigi, ist er nicht da?“ Corinna versuchte sich unbeeindruckt.
„Ich bin der Neue.“
Im verfliesten Gang des Hauses hallte der dunkle Bariton des Mannes über einige Stockwerke hoch bis zum talentierten Geiger im vierten Stock, der sich als einer der wenigen Nichtangestellten des Cromwell-Konzerns eingemietet hatte und ständig am Üben war.
„Davon wurde nichts bekannt gegeben. Sie sind …?“
„Was wollen Sie?“ brummte es aus der breiten, ziemlich volumnösen Brust hervor und erzeugte ein eigenwilliges vibrieren um seinen Schnurrbart.
Corinna ließ sich ihren zunehmenden Ärger über das ungehobelte Benehmen nicht anmerken und blieb höflich. „Ich bin für die Waschküche eingetragen und ersuche um den Schlüssel.“
„Warum sagen sie das nicht gleich?“ Der Hüne verschwand für einen kurzen Moment und ließ Corinna im Gang stehen. Als er wieder erschien, hatte er den bekannten Schlüsselbund in der Hand und hielt ihn vor das Gesicht der wartenden Frau.
Leicht unwirsch schnappte sich Corinna das Gewünschte und quittierte den Erhalt mit einem betont überfreundlichen Nicken. Dann drehte sich sich um und eilte zu den Fahrstühlen am Gangende hin um hoch in den sechsten Stock in der Wohnung die bereitgestellte Wäsche abzuholen.
Leicht ausser Atem gekommen und noch immer leicht verärgert über diesen neuen Hausmeister erledigte sie ihre Arbeit wie sie es diensttags immer tat. Zuerst wurde die gesamte Wäsche in den Keller geschafft um danach nach und nach, step by step in der großen Waschmaschine zu verschwinden um gereinigt und sauber in den Trockner zu gelangen.
Im Anschluß wurde alles gebügelt, gefaltet, glatt gestreift und sorgfältig in die Wäschekörbe eingelagert und hochtransportiert. Alles hatte bereits Routinecharakter angenommen und am Vorgang selbst konnte nichts mehr verbessert oder gar verkürzt werden. Zufrieden fuhr Corinna nach einigen Stunden Plage die letzte Fuhre zur Wohnung hinauf und verräumte die letzten Stücke in den Kästen und Schubladen, bis sie endlich dazu kam, den vermeindlich fertig gespülten Geschirrspüler auszuräumen.
Aber keine fertigen und sauberen Teller blicken ihr entgegen, sondern eine große Wasserlache bildete sich unterhalb des Gerätes und schäumte seit Stunden vor sich hin. Sie hatten bereits vor Monaten einen solchen Fall gehabt und sie wusste, daß der hintere Schlauchanschluß abgegangen sein mußte, sodaß heißes Wasser austrat und ein wenig Waschpulver mitschwemmte.
Luigi hatte ihr das letzte Mal geholfen und war sehr freundlich. Corinna wählte die Nummer des Hausmeisters, als ihr beim ersten Klingelton einfiel, daß Luigi nicht mehr da war. Sofort kam das ärgerliche Gefühl wieder, das sie hatte, als sie heute Morgen den Schlüssel abgeholt hatte.
„Ja,“ bellte es in das Telefon – der Bariton war unverkennbar der neue Hausmeister.
„Ja hier Preiss, in unserer Wohnung …“
„Welche Wohnungsnummer?“
„512, hören Sie, hier ist eine große Wasserlache vom Geschirrspüler und ich weiss das der Schlauch abgegangen sein muß. Könnten sie bitte die Freundlichkeit haben und …“
„Ich bin unterwegs …“
Aufgelegt.
Corinna atmete durch. Was für ein unmöglicher Mensch, aber er kam wenigstens – er schien unfreundlich aber doch kooperativ zu sein.
Wenige Minuten später klingelte es.
Der Riese trat mit einer metallenen, globig aussehenden Werkzeugkiste, die er in der linken Pranke hielt ein und würdigte Corinna nicht eines Blickes. Sofort begab er sich in die Küche, die er sofort fand – blickte einen kurzen Moment auf die Wasserlache und packte den Geschirrspüler mit seiner rechten Pranke. Der Geschirrspülter gab seinen kurzen Wiederstand auf und wurde nach vorne geschoben.
Corinna hob die Augenbrauen. Luigi und sie hatten seinerzeit gemeinsam erhebliche Mühe aufgebracht, damit das Gerät so weit nach vorne zu schieben ging, damit der alte Hausmeister seine Geschicklichkeit beweisen konnte.
Währenddessen kniete sich der neue Hausmeister bereits in die Feuchtigkeit hinein, nahm eine neue Schelle aus seinem Kasten heraus und erneuerte das Teil fachgerecht. Ein kurzer Druck mit seiner flachen Hand schob das Gerät an seine ursprüngliche Position zurück und hinterließ ein leicht glänzende, feuchte Spur auf dem Fußboden.
Wortlos erhob er sich, blickte die Frau scharf an und knurrte: „Holen sie mich nie wieder wegen eines Defektes innerhalb der Wohnung. Nur das Haus selbst obliegt mir und meiner Obsorge …“
Corinna holte Luft und wollte etwas entgegnen, als er auch schon an ihr vorbei und bei der Tür draussen war. Seine Sillhouette verschwand sehr rasch im dunklen Gang und das metallene Geräusch der zugeschlagenen Lifttüre verriet sein endgültiges Entschwinden. Weg war er und der Geschirrspüler schien repariert zu sein. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in Corinnas Magen aus – so ein unguter Typ war ihr selten zuvor untergekommen. Sie schaltete das Gerät ein und wischte den Boden sorgfältig auf.
Der Tag begann mit einem Ärgernis und hörte auch ebenso auf.
2.
Der darauffolgende Tag erging sich in einem wunderschönen, sonnenüberflutenden Morgen, der in das Arbeitszimmer der Modedesignerin durch das offene Fenster hereinströmte. Die heurige Kollektion an Leibwäsche, vorwiegend gedacht in wohliger Baumwolle, würde eine gewisse Einfärbigkeit sowie den immer mehr voranschreitenden Unisex hervorbringen, den sie an manchen Einzelstücken mochte, an manchen Fällen aber ganz und gar ablehnte.
Zufrieden blickte sie in ihrem großen Flachbildschirm über die heerscharen an eingescannten Entwürfen und füllte elektronisch mit der Paintfunktion je nach Bedarf die von ihr preferierenden Farben ein.
Als sie an den Herrenunterhemden zu Gange war, wurde es dunkel. Computer aus, Modem aus, Licht aus, Kaffeemaschine aus … Corinna fluchte.
Der Termin für die Abgabe der Entwürfe lief mit heute Mittag aus und sie hatte noch einiges durchzusehen. Zügig öffnete sie den Sicherungskasten und blickte hinein.
Alles in Ordnung.
Wieder ein Blick an die Gerätschaften. Kein Saft.
Was konnte nun schon wieder sein?
Ohne weitere Umschweife, mehr konnte sie in diesem Moment selbst nicht tun, tippte sie die Nummer des Hausmeisters in das Mobiltelefon und wartete mit gespannter Nervosität. Sie hörte bereits ihren Chef in München fluchen und seine berechtigten Vorwürfe, warum sie immer alles in letzter Minute abschicken musste.
„Ja,“ die sonore Stimme brummte aus dem kleinen Teil.
„Ja hier Preiss, wir haben keinen Strom und …“
„Welche Wohnungsnummer?“
„512, sie waren gestern hier. Ich habe einen wichtigen …“
„Im Haus ist Strom.“
„Hören sie, der Sicherungskasten ist in Ordnung. Es muss am Haus liegen, anders ist das nicht möglich. Könnten sie b i t t e nachsehen?“
„Es liegt mir keine Meldung vor, am Gang brennt Licht, die Aufzüge funktionieren. Es muß an ihnen liegen. Blockieren sie nicht weiter das Telefon.“
„Warum können sie nicht einfach rauf kommen und nachsehen, ich habe einen superwichtigen Termin und ich …“
„Ich hatte es ihnen gestern erklärt, sind sie so blöd oder stellen sie sich nur so?“
Corinna schluckte. Sie geriet in eine Notsituation und das ärgerte sie.
„Was erlauben sie sich. Ich möchte das sie auf der Stelle …“
Aufgelegt.
Die Designerin wählte mit vor Wut zitternden Fingern die Wahlwiederholung.
„Ja, verdammt noch mal.“
„Legen sie ja nicht wieder auf. Kommen sie sofort herauf oder ich werde mich über sie beschweren das sie keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. Und wenn sie noch einmal glauben mich blöd zu nennen, dann werde ich weiters …“
„Was haben sie jetzt an?“
Corinna war in Fahrt und wollte weitersprechen, doch diese Frage hatte sie nicht erwartet.
„Wie bitte?“ Ihre Stimme überschlug sich.
„Was sie anhaben will ich wissen,“ seine tiefe Stimme dröhnte durch den kleinen Lautsprecher.
„Was tut das …“ Corinna hielt inne – sie wollte einfach nur weiterarbeiten und sich nicht mit diesem Primitivling abgeben. Was solls. „Trainingsanzug von Adidas, zufrieden?“
„Ziehen sie das rosa Kostüm von vorgestern an und ich werde kommen.“
Wieder aufgelegt.
Eine noch nie dagewesene Wut ließ die Frau aus der Haut fahren. Sofort wählte sie ihren Mann im Büro an und wollte sich Luft verschaffen.
Er ging nach dem dritten Signal ran.
Sie wollte so schnell wie möglich alles loswerden.
„Stell dir vor, unser neuer Hausmeister, was der gerade von mir verl …“
„Entschuldige Schatz, ich habe dir noch nicht erzählt, was wir da für ein Prachtexemplar bekommen haben. Die ganze Firma spricht davon. Das ist ein Entlassener vom Strafvollzug aus Sizilien. Ich hatte dir mal von diesem Megadeal mit Oberitalien erzählt. Normalerweise würden wir keine guten Chancen haben, aber nachdem Cromwell eine Stiftung ins Leben gerufen hat, wo einer Reihe von Straffälligen die Bewährung als Begleitung angeboten wird, sind unsere Chancen ziemlich stark gestiegen. Die Regierung wirbt bereits mit diesem Programm, dass die Wirtschaft für die Rehabilitierung mitwirkt und all so einen Scheiss. Und so haben sie Luigi ausgetauscht – in die Pension geschickt – und einen von denen als Hausmeister untergebracht. Was sagst du, richtig bescheuert, nicht?“
„Das ist mir doch egal, Schatz, was glaubst du was dieser Mensch zu mir gesagt hat. Wir haben hier einen Stromausfall, und du weißt, dass ich heute Abgabetermin habe. Und was tut dieser Mensch, nichts, er will, dass ich mir das rosa Kostüm anziehe, dass du mir neulich gekauft hast … ungeheuerlich … bitte unternimm etwas …“
Der Chefbuchhalter versuchte zu beschwichtigen. Auch er stand unter Druck, obwohl ihm die Vorgehensweise des Hausmeisters doch mehr als merkwürdig vorkam.
„Schatz, ignorier den doch einfach. Mir sind die Hände gebunden, wie ich schon sagte hängt sehr viel von diesem Deal ab. Ruf doch einen Elektriker an und gut ist es. Du mußt dich doch nicht mit so einem Widerling abgeben. Einverstanden?“
Für wenige Augenblicke stand die Zeit still, bis seine Ehefrau ein Einsehen hatte.
„Natürlich, das ich daran nicht gedacht habe … sprechen wir am Abend darüber, bis später …“
Zehn Minuten später brach erneut Hektik aus. Kein Elektriker in Rom war willens oder hatte die Möglichkeit kurzfristig zu erscheinen. Die Stimmung wurde zusätzlich durch die ständigen Gedanken und die Ärgernisse über den großen Mann nicht nur gedrückt, sondern sie bekam zusehends eine merkwürdige Ausprägung und Nebenerscheinung. Immer wieder dachte sie an den letzten Satz des Typs nach. Sie konnte einfach nicht abschalten. Ziehen sie das Kostüm an und ich werde kommen. Was dachte er sich dabei? Was sollte das eigentlich?
Sie blickte ungeduldig auf den Sicherungskasten und auf die Leuchtdiode an der Kaffeemaschine. Nichts.
Ihr Chef würde explodieren und er konnte ziemlich grantig auf verspätete Lieferungen reagieren. Kein Wunder, die Produktion der Kollektion stand Gewehr bei Fuß und die Präsentation war bereits in drei Wochen anberaumt und in diversen Fachmedien angekündigt worden.
Ziehen sie das Kostüm an.
Warum? Was hat das für einen Sinn?
Der Gedanke sich für diesen Mann umzuziehen verdrehte ihr den Magen und stieß auf einen derartigen Widerwillen, daß sie selbst den Job sausen lassen würde.
Trotzdem.
Irgendetwas in ihr empfand die Vorstellung sich Umzuziehen als bizarre Anekdote in ihrem Leben, als eine Art Unterfangen, das sich als ein Abenteuer entgegen der sonstigen Alltäglichkeit einreihen würde. Sie begann die Möglichkeit – nur die t h e o r e t i s c h e Möglichkeit in Erwägung zu ziehen. Was sollte schon groß passieren? Sie würde in einer unwichtigen Sache nachgeben und könnte dadurch auf einfache Weise einen Zornesausbruch ihres Chefs verhindern.
Sie würde den Mann nicht mal ansehen, sie würde ihm die Türe öffnen, er würde die Sache mit dem Strom in Ordnung bringen und er würde wieder verschwinden.
So einfach wäre das.
So einfach.
Der Kleiderschrank war ziemlich geräumig und das bewußte Kostüm hängte in der vorderen Reihe an einem gut sichtbaren Platz, daneben ihre sonstigen Businesskostüme, die sie bei ihren Präsentationen oder Geschäftsterminen abwechselnd trug.
Langsam entnahm sie den Haken mit dem Rock und der Jacke und begann sich auszukleiden, den Rock hochzuziehen und die Jacke über ihre Bluse zu streifen.
Sie blickte auf die Uhr. Die Zeiger verschwammen zu einem einheitlichen Brei zusammen – eine leichte Beklemmnis und der Anflug von Nervosität, wie sie es bei einer wichtigen Präsentation eines ihrer neuesten Kreationen oder Modelle sehr gut kannte, stellte sich bei ihrer Anprobe ein. Auch wenn es nur Alltagswäsche betraf, so war ihr die Arbeit dennoch immer wichtig gewesen und sie würde nicht leichtfertig das Handtuch schmeissen, nur weil der Idiot von einem Hausmeister merkwürdige Ideen spann.
Sie blinzelte – verdammt, die Zeit war sehr weit fortgeschritten.
Ohne weiteres Zaudern oder Argwöhnen – das Kostüm hatte sie nunmal auch schon probiert, gab sie sich einen festen, inneren Ruck und drückte die Telefonnummer des Mannes, der sie in diese unmögliche Lage versetzt hatte.
Ziehen sie das Kostüm an und ich komme. Sie schluckte die fortschreitende Aufregung weiter hinunter und wartete auf die dunkle Stimme.
Tat sie das richtige?
Während sie wartete blickte sie an sich herunter und sah den rosa Rock, der sich wie für sie gemacht um ihre Hüfte schmiegte. Wie gut ihr das Teil doch stand.
Zu was ließ sie sich nur hinreissen? Wie wichtig konnte der Job denn sein?
Nochmals betrachtete sie ihre Jacke, die sie anhatte und an ihren schmalen Armen entlanglief und die sie ausschliesslich seinetwegen angezogen hatte.
Sie hatte sich tatsächlich für diesen Mann umgekleidet.
Wie dumm von ihr.
Ziehen sie das Kostüm an.
In ihrem Kopf dröhnten die Worte nach.
Aus, Schluß. Sie hatte sich entschieden.
Niemals würde sie sich fügen oder jemanden erlauben, sich diese bizarre Dreistigkeit herauszunehmen und zu glauben, er könne mit ihr verfahren wie es ihm beliebt.
„Ja, verdammt …“
Die Frau in rosa erschrak. Zu spät.
Sie brauchte ein paar Sekunden.
„Preiss hier. Ich … ich …“
„Haben sie das rosa Kostüm an oder nicht?“ Der tiefe Ton verschwamm für die Frau zu einem Donnerschlag inmitten eines Orkanes.
Wieder verstrichen Sekunden, in denen ein plötzlicher Druck aufgebaut wurde der die vorangegangenen Gedanken hin und her wogen ließ.
„Ja, aber …“
„Schön, ich bin sofort da …“
Die Tür öffnete sich und sein schattiges Gesicht blieb starr und ausdruckslos. Seine hellen, wachen Augen ruhten wenn überhaupt nur für wenige Augenblicke auf die öffnende Frau in rosa, und sein Körper wuchtete sich ohne weitere Einladung in die Wohnung. Sein hochgekrempeltes, kariertes Hemd spannte sich über seine Schultern und den beeindruckenden Oberarmen, wobei die nackten Unterarme eine Menge Tatoos verunzierten, die sehr stark nach Gefängniskunst aussahen und mehr recht als schlecht erahnen liessen, was sie darstellen sollten.
Der Sicherungskasten wurde ohne Worte geöffnet, ein kleiner Knopf gedrückt der alle Sicherungen fallen liess. Danach wurden alle Sicherungen hochgeklappt.
In der Wohnung begann es zu tackern und zu piepen.
Strom.
So einfach war es.
Corinna wußte über die kurze Zeitspanne nicht wirklich wie sie sich dem Hausmeister gegenüber verhalten sollte. Sie fühlte sich in ihrem rosa Kostüm immer mehr beschämt und irgendwie blamiert. Die plötzlich sehr dicht gewordene Luft wollte nicht mehr so recht in die Lungen eindringen und eine kalte, kräftige Gänsehaut bildete sich hartnäckig und vermehrend auf ihrem Nacken und ihren schmächtigen Schultern. Die Gänsehaut entließ unnatürliche Schauer quer durch ihren Kopf, die sich als frostig und gleichzeitig höhnisch darstellten, und ihr auf erschreckend deutliche Weise aufzeigten, wie devalviert sie nun vor dem dunkelhaarigen Mann dastehen mußte.
Sie hatte sich doch tatsächlich umgezogen.
Wie er es verlangt hatte.
Was hatte sie sich dabei nur gedacht?
Und nun, nach getaner Arbeit, starrten die hellen Augen direkt auf ihren Körper, einer 36jährigen Frau die sich in einem selbst verursachten Ausnahmezustand befand und nicht wirklich damit umzugehen wußte.
Sie stand im Vorzimmer vor ihm da und spürte im Rücken die kühle Wand – starrte mit einer beklemmenden Bestürzung auf das brutal wirkende Gesicht des dunklen Mannes der nach wie vor schwieg, hörte die Geräte summen und rührte sich keinen Millimeter. Die peinliche Situation lähmte alles in ihr.
Einige wenige Sekunden brannten die vielsagenden Augen des Hünen auf ihr und ihrem zitternden Körper und die Sekunden des Schweigens würdigten sie in eine Sphäre hinab, die unbekannt und neu war. Schreckliches machte sie durch, Gedankenblitze tauchten auf, die diesen Mann verdammten, ihn in eine Hölle zurückschickten, aus der er zu kommen schien – gleichzeitig glitten die lähmenden Schauer aus dem Kopf in ihre fülligen Brüste hinein und hinterliessen eine brünstige Kälte, die ihre Brustwarzen aufzustellen vermochten. Hart drückten die Knospen in den Stoff des Büstenhalters hinein und drückten sie gleichzeitig wieder in den fleischigen Busen zurück. Ihre Vulva begann sich zusehends zu befeuchten und ihre Schamhaare verklebten sich aufgrund eines Ausflusses, der sich zu einem schwitzigen Rinnsal verklärte und ihr Höschen zu beflecken drohte.
Hinzu kam, daß ihre Muskeln aufgrund der in den Augen auszunehmenden Gier des Mannes zu zittern begannen, der wie mit Röntenstrahlen ihren nackten Busen zu erblicken schien, dessen Knospen sich vor ihm aufstellten und ihm beinahe Willkommen hiessen. Ihr frösteln übertrug sich auf ihre Lippen, die leicht zuckten, sich dabei öffneten und ihren schnellen Atem ausströmen liessen.
Der Mann starrte weiter. Er schien es zu geniessen was er sah und er bohrte sich bis in ihr Innerstes durch, er schien ihr Leid aufzunehmen und es einzusaugen.
Corinna presste sich noch härter gegen die Wand und wand sich vor ihm wie eine getretene Katze, als ob sie noch einen Tritt erwartete und sich einfach nicht wehren konnte. Sie spürte wie sich ihre aufgerichteten Brüste durch den leichten Stoff abzeichnen und die Knospen gut sichtbar austreten mussten. Ihr Handflächen schwitzten und pressten sich ebenfalls gegen die Vorzimmerwand bis es schmerzte – aber das merkte die Frau nicht, sie fühlte nurmehr die seltsame Situation in die sie sich gebracht hatte und aus der es plötzlich kein entrinnen gab. Das Innere fühlte die immer stärker werdende Ohnmacht gegen die Blicke, die sie so unglaublich durchdringend ausleuchteten und diffamierten, die ihre Erziehung so verletzten und gleichzeitig ihre Scham herausforderten, daß sie beinahe kollabierte. Doch ihre aufkeimenden Gefühle, die sie schrecklich neu und ungewohnt in ihrer Gewalt hatten, hörten nicht auf sie zu quälen und zu attackierten, und so kollabierte sie nicht und hielt sich unmittelbar schwer atmend vor dem Mann auf den Beinen.
Dieser hatte nur einen Satz übrig: „Rosa ist scheiße. Am Dienstag sehe ich sie in schwarzer Garderobe.“
Die Frau bekam mit wie sich der Mann umdrehte und im Dunkel des Ganges verschwand. Ihre Finger krallten sich eilfertig an der Eingangstür fest und drückten sie mit einem Knall zu. Dann lehnte sie sich wieder an die abkühlende Wand, atmete schwer durch und war unfähig ihre Gedanken zu ordnen. Eine peinliche, beschämende Gefühlswelt bezwang all ihr Denken und diese unbarmherzige Welt packte die Frau und verfuhr mit ihr wie ein unwillkommener Hagelschauer im eiskalten Wind, der auf sie niederprasselte und nicht aufhören wollte.
Sie wurde von der Welle der inneren Ohnmacht überrollt. Sie erfuhr eine neue Erfahrung die sie weder vorhergesehen noch selbst gesteuert hatte. Die Situation als solche erschien als so unwirklich, oberflächlich, und doch so intensiv und herabwürdigend, daß alles weitere zugedeckt und nicht wahrnehmbar erschien. Nur ihre Lage stand im Vordergrund, nur diese Begegnung zentrierte ihre Sinne und die vollzogene Bloßstellung an ihr selbst erfüllte sie in einer Art und Weise, die nicht nachvollziehbar und auch nicht beherrschbar erschien.
Ohne wirklichen Willen – mechanisch und unwillkürlich – zerrte sie ihren rosafarbenen Rock über ihre Knie hoch und fasste mit der flachen Hand in ihr Höschen hinein. Die Fingerkuppen beulten den Stoff aus und fühlten eine Nässe, die niemals zuvor möglich gewesen war. Die Kuppen versanken tief in der nässenden Wunde und rieben die verirrte Seele zu einem Höhepunkt, der den erhitzten Körper wie unter heftigen Peitschenhieben zusammenzucken ließ und sich in einer unbändigen Form entlud, wie man es nur in einschlägigen Filmen vorexerziert bekam.
Nach ermüdenten Minuten sank die verzweifelte Frau völlig erschöpft zu Boden und verstand die Welt und sich selbst nicht mehr.
3.
Die Familie veranstaltete einen Ausflug ausserhalb von Rom und kam einigermassen zur Ruhe. Die Eheleute hatten sich ausgesprochen, der Hausmeister sollte bis zum Abschluß des Geschäftes nicht mehr bemüht werden und danach sollte eine Beschwerde über ihn eingebracht werden, die sich gewaschen hatte.
Damit war das Thema zwischen Corinna und ihrem Mann beendet.
Sie genossen das Wochenende mit ihrer Tochter und liessen es sich gut gehen.
Für die Ehefrau hingegen hing ein dunkler Schatten sowohl über die freie Zeit als auch über der behenden Vereinbarung mit ihrem Mann. Zu verstört blieb sie am Mittwoch zurück. Verstört über sich selbst, verstört über ihr Benehmen und ihre Aktion mit dem rosa Kostüm. Warum passierte ihr das an diesem Tag?
Das unbeschwerte Wochende brachte keine Antworten, eher das Gegenteil. Noch mehr Fragen türmten sich am Montag auf. Gewissensbisse und Sorgen erfüllten ihren Alltag und auch ihre Kreativität in Sachen Mode ließ zu Wünschen übrig. Zum Glück war die Kollektion bereits abgegeben und für die neuen Modelle gab es noch genug Zeit und Muße.
Die Nacht auf Dienstag verlief für die Designerin am schlimmsten und wie auf einer Hochschaubahn. Zunächst die Bestürzung und die Sorglosigkeit vom Mittwoch die sie immer wieder einholte, danach der Schrecken über ihre Reaktion, die sie noch immer nicht verarbeitet hatte und schließlich der bevorstehende Dienstag Vormittag, wo sie sich den Schlüssel abholen musste.
„Am Dienstag sehe ich sie in schwarzer Garderobe.“
Die Worte hatten sich eingebrannt und blinzelten immer wieder hervor.
Ihr Körper erhitzte sich bei dem Gedanken sich für diesen Mann ein weiteres Mal die Aufmachung anzulegen, die er verlangte. Verängstigt wälzte sie sich im Bett hin und her. Sie glühte beinahe als ob sie Fieber hätte und eine tumbe Welt zerstörerischer Gedanken verrieb ihre Ablehnung und ihre Abscheu diesem Menschen gegenüber. Woher kamen plötzlich solche verquerten Bilder – Gefühle unmächtiger, ungesunder Art die sie nicht einschlafen liessen und sie quälten?
Ihre Scham pochte unaufhörlich, ihre Brüste beruhigten sich in keinster Weise und die sonst zarten Knospen verliefen sich spitz und steinhart zusammen und schmerzten in unerträglicher Manier. Ihre Vulva pulsierte wie eine frische, soeben aufgebrochene Wunde und verteilte ihre scharfen Stiche über ihren gesamten Unterleib.
Eine schwarze Garderobe möchte er sehen.
Er sagte es bestimmt und direkt. Er wartete keine Zustimmung ab, als ob er es als Selbstverständlichkeit sah, daß sie gehorchen würde.
Gehorchen.
Was für ein Gedanke.
Sie fasste an ihre Brüste und stöhnte beinahe auf. Die Stille des Schlafzimmers tönte in ihren Ohren und brüllte sie an. Sie presste Ihren Kopf gegen das Kissen und schloß die Augen. In schwarz hatte sie ein kurzes Schwarzes aufzubieten, das für diese Jahreszeit nicht mehr passend wäre. Sie würde vor der Tür stehen wie eine Dirne und auf ihn warten, den Schlüssel entgegennehmen und seine Reaktion abwarten.
Was für ein Gedanke.
Sein brutales Gesicht schwebte über ihrem Bett und verschwand hinter einer dichten Nebelwand.
Endlich ein wenig Schlaf.
Paulina mußte sich an diesem Morgen zweimal ankleiden, da sie sich frische Milch über die Mädchenuniform des Hortes goß und ihr Mann schien heute zerstreuter denn je zu sein, denn er kam von der Garage noch einmal hoch, um sich wichtige Papiere zu holen, die er noch am Abend zuvor zuhause bearbeitet hatte.
Flüchtige Abschiedsworte wurden getauscht und Corinna war endgültig allein.
Allein mit ihrer Pein und ihrer Qual.
Sie duschte sich ausgiebig und versuchte den Mist von der vergangenen Nacht zu vertreiben, einfach zu vergessen und in die Zukunft zu schauen.
Die Zukunft.
Wie würde sie aussehen. Alltag?
Sie kam aus der Dusche und stand vor ihrem Schrank, in denen eine Unzahl ihrer Garderobe zu finden war.
Etwas Schwarzes.
Das wollte er. Schwarz musste es sein.
Sie griff nach schwarzer Unterwäsche und suchte nach dem kleinen Schwarzen. Es dauerte nicht lange und sie betrachtete sich damit im Spiegel. Die Fülle ihrer Brüste kam sehr gut zur Geltung und auch ihre Figur würde noch so manchem Mann zum Nachsehen verleiten. Sie stieg in schwarze Pumps hinein und fasste sich langsam zitternd in den eigenen Ausschnitt. Hungrig befühlte die Frau die Veränderung an ihrem Körper, tastete weiter nach der breit ausgedehnten Gänsehaut am Busen und der Verspannung und Versteifung ihres Warzenhofes und des Stachels, der unverschämt steil und knochenhart in den Stoff bohrte.
Laut stöhnte sie auf.
Wie unerhört erregt sie war.
Sie blickte in den Spiegel – so will er mich sehen. In Schwarz. Dieser Kerl, ein Verbrecher, ein Wüstling der tut was immer er will.
Sie rutschte mit ihrer Hand aus dem Ausschnitt heraus und strich den Stoff glatt.
Er tut was er will. So ein Bastard. Er tut mit m i r was er will.
Sie schüttelte sich vor dieser Ekelhaftigkeit.
Er sagt m i r was ich tun soll. Was ich tragen soll. Wie ich mich kleiden soll.
Was bildet sich so ein Mensch ein?
So ein verdammter Kerl. Er dringt in meine Gedanken ein und glaubt das er nur mit den Fingern schnippen muss. Blödsinn.
So eine Selbstsicherheit, so eine Deutlichkeit.
Gräslich. Abscheulich.
Ihre Finger berührten die andere Brust. Hitze empfing sie. Brutale Hitze.
Ich will s i e in schwarz sehen, sagte er selbstgefällig.
Sie stöhnte mit offenem Mund ihre Verlegenheit und ihre absurde Geilheit hinaus und erstickte beinahe dabei …
Es kam schließlich die Zeit zu gehen. Wie jeden Dienstag immer um die selbe Zeit. Nochmals blickte sie sich an, der Spiegel gab sie als attraktive Frau in den besten Jahren wieder. Und sie hatte sich für die Gardarobe entschieden, die sie so verrückt machte.
In schwarz?
Ja.
Er hatte es so bestimmt.
Und sie fühlte sich dabei wie eine Frau ohne Vernunft, ohne Verstand und ohne Einsicht. Sie hatte die gleichen Gefühle zu bewältigen wie vorige Woche und sie konnte sie nicht abstellen, sie konnte sie nicht ignorieren oder überhören.
Sie waren zu stark, zu mächtig geworden.
Sie fügte sich in die überdrehte Stimmung ein und ergab sich gänzlich ihres Instinktes.
Zittrig drückte sie den Knopf des Aufzuges und fuhr in den ersten Stock – ihr war kalt in dem knappen Teil und ihre scheuen Schritte zur Tür des Hausmeisters verklangen durch die Pumps laut hallend durch die Gänge. Corinna fand sich wie in Trance wieder und sie schwitzte und zitterte vor Kälte zugleich, ihr Magen revoltierte vor extremer Aufregung und Anspannung als ob sie sich jeden Moment übergeben musste und ihr Höschen fühlte sich klamm und wie mit verdünntem Gelee übergossen an. Der widernatürlich nachhaltige Ausfluss zwischen ihren Schenkeln hatte wieder eingesetzt und kam zu keinem Stillstand. Sie würde sich verkühlen, schoß ihr noch durch den Kopf, als sie bereits läutete und kleinmutig die Luft anhielt. Kurz wurde sie ruhig und sie konnte durchatmen.
Keine Reaktion an der Tür.
Minuten vergingen.
Sie erfing sich durch die Wartezeit und erholte sich von der Erregung, als sie eine kleine Nachricht am Fußboden liegen bemerkte, die sie aufhob und entfaltete. Aus ihr rutsche der Schlüsselbund heraus, wobei noch eine kleine Notiz auf der Innenseite zu lesen war: „In einer Stunde sehe ich sie in schwarzer Garderobe im Waschkeller.“
So ein Mistkerl.
Beinahe enttäuscht huschte sie davon.
Ab nach oben.
Irgendwie fühlte sie sich geprellt. Sie erwartete den dunklen Mann an der Tür, sie erwartete sein brutales Aussehen, daß in ihr diese seltsame Betroffenheit auslöste. Sie wollte erleben wie er sie schroff und plump abwies und wie er sie abschätzend, beinahe verderbt anstarrte. Sie hatte in seinen Augen etwas zu finden erhofft – nach einem Hinweis einer Erkenntnis in ihm – einem Hinweis das er es wusste, daß er wußte, daß sie vor ihm wie eine Dirne auftrat und auch so empfand. Voller Erregung und Hitze.
Und nun wurde sie vertröstet, hingehalten, zurückgestellt wie eine Flasche schlechten Weins.
Sie war in der Wohnung angekommen und setzte sich.
Wie war das gleich nochmal?
Sie trat wie eine Dirne auf?
Sie schüttelte den Kopf und hielt inne.
Was sind das für dumme Gedanken? Wie weit hatte sie das eine Erlebnis bereits gebracht? Sie schlug sich mit der Hand in ihr Gesicht.
Und noch einmal.
Was bist du für eine Närrin?
Dirne?
Weißt du was du da denkst? Was du für merkwürdige Phantasien entwickelst?
Was ist los mit dir?
Deine Familie ist dein ein und alles und nichts ist wichtiger als deine Tochter und dein Ehemann. Wie konntest du nur in diesem Aufzug nach unten gehen?
Minuten später erhob sich die Frau und entschlüpfte dem eingenässten Höschen und warf es in die Wäsche zu den anderen Sachen.
Der Aufzug brachte sie nach unten und sie begann wie jeden Dienstag ihre Arbeit. Die Pumps behinderten sie und auch das kleine Schwarze taugte nicht viel für diese Tätigkeiten. Die Kühle im Schambereich erachtete sie als eher angenehm, zumal die entströmende Feuchtigkeit ungehindert an ihren Innenschenkel ablaufen und kein nasskaltes Höschen mehr ein klammes Gefühl verursachen konnte.
Sie wartete wie versessen.
Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und sie würde sich später nicht herausreden können.
Keine Selbstlüge möglich – und das törnte noch mehr an.
Sie fror vor Angst und vom Taumel …
Und dann kam der Moment überraschend. Ausdruckslos, wie hingepflanzt kam der Hausmeister vor der Kellertür zu stehen und starrte in den Raum hinein. Corinna liess das Wäschestück fallen und starrte zurück.
Schweigen.
Corinna spürte eine Schamperle am linken Innenschenkel ablaufen, die vom Stoff des kleinen Schwarzen aufgesogen wurde und eine warme Spur hinterließ. Ihr Herz schien sich zusammenzuziehen und die Lungen verbrannten. Sie fixierte den Mann, der diesmal in einer Lederjacke samt Lederhose steckte und noch mächtiger und dunkler wirkte als sonst.
Sein schwarzes, brutales Gesicht behielt während des Schweigens über seine Ausdruckslosigkeit bei und wirkte dadurch noch derber, noch härter.
Dann bewegte er sich.
„Sie haben zugehört.“
Corinna wurde unruhiger, noch erregter.
Er dreht sich um und wollte gehen, als er nochmals stehenblieb und seinen Kopf in die Waschküche steckte. Seine Pupillen wanderten ihren Körper so sorgfältig und langsam ab wie eine Computertomographie im Krankenhaus. „Sie sehen verdammt noch mal scheisse aus mit diesen Haaren und dem lächerlichen Kleid …“
Er spuckte aus.
Einfach so in die nächstbeste Ecke.
Corinnas Pupillen weiteten sich empört. Sie sagte nichts, ihr Hals schien zugeschnürt und trocken.
„Hier und heute, genau um Mitternacht finden sie sich ein. Kapiert?“
Seine Stimme klang einige Zeit nach als er seinen Platz räumte und eine Frau zurück liess, die sich gut in den Griff bekommen hatte und es erdulden konnte, wie seine wilden Augen auf ihrem Körper ungebührend herumsuchten und ihren Stolz niederwalzten. Ihre eisenharten Knospen, auf denen seine Blicke hängengeblieben waren, sprangen dabei beinahe durch ihr Kleid hindurch und sie fühlte sich an wie eine Blume, die gegossen werden musste.
Was für eine Fahrt ins Verderben.
Als er weg war stürzte sie zu dem kleinen Waschbecken neben den Heizungsrohren und erbrach sich. Die Tage forderten ihren Tribut. Es tat gut als sich der Magen Stück für Stück entleerte. Eine erstaunlich wohlfährige Entspannung kehrte langsam wieder in ihre Muskeln zurück und ließ sie zur Ruhe kommen.
Sie säuberte sich und tat ihre Arbeit als ob nichts geschehen wäre. Ihre Erregung aber blieb an ihr haften wie der eisenhaltige Geschmack des Wassers in ihrem Mund, und ihre Phantasie dem tonangebenden Mann gegenüber konnte nur mühsam unterdrückt und verscheucht werden. Immerzu dachte sie an diesen brutalen Gesichtsausdruck, der ihr Angst einflösste und Respekt verschaffte. Seine Selbstsicherheit versetzte sie in eine merkwürdige Gefühlswelt, die sie an ihr noch niemals bemerkt hatte und die unfassbare Regungen an ihr verursachte …
Corinna arbeitete weiter und versuchte über den Tag zu kommen.
Am Abend hatte sie das Familienleben endlich wieder.
Die Erzählungen ihres Mannes bestanden aus seiner Meinung nach spannenden Geschichten aus dem Büroalltag, die er wie sonst auch relativ vergnügt und mit guter Laune zum Besten gab. Die Kleine plapperte dazwischen und hörte ohnehin nur auf ihre eigenen Erzählungen und kleinen Unfällen, die so tagtäglich über die Bühnen gingen. Das Abendessen verlief wie immer turbulent und zog sich über den ganzen Abend hin, bis die Kleine in den Schlafanzug schlüpfte, Unordnung im Bad anrichtete und sich schließlich verabschiedete.
Für die Eheleute war es an der Zeit die Küche sauber zu bekommen und einen kleinen Absacker einzunehmen, um sich müde und ausgelaugt vor dem Fernsehapparat zu langweilen.
Die Nachtruhe kehrte wie gewöhnlich gegen 22 Uhr ein und völlige Stille herrschte eine Stunde später.
Für die Ehefrau vollzog sich erst jetzt eine Strebsamkeit, die nur duch die Lautlosigkeit die sie einzuhalten hatte, übertroffen wurde. Ihre halterlosen Nahtstrümpfe hatte sie bereits unter ihrem Wollpyjama übergezogen, das sündteure Designerhöschen das ihre Scham nur knapp verbarg und der exklusive Büstenhalter aus echter Spitze in edlem Anthrazit-Schwarz ebenfalls. Es folgte, heimlich bereit gelegt, der hautenge Nadelstreif-Rock mit Seitenschlitz sowie die strahlend weisse Satin-Bluse mit Perlmutt-Knöpfen. Die Nadelstreif-Damenjacke passte zu dem Ensemble wie eine Biene auf die Blüte. Die goldenen Ohrstecker, Armreif und Uhr ergänzten ihr Bestreben auf Raffiniesse, so daß die ebenfalls schwarz-matten Stifeletten nur mehr einen komplettierenden Abschluß ihrer Bemühungen abgaben. Sie sah selbst für die Hektik und für die vorgerückte Stunde um fünf Jahre jünger aus, ihre Haut glatter, ihre Körperhaltung selbstbewusster, ihre Augen leuchtender.
Sie legte noch die Kurzhaar-Frisur zurecht und schaffte es, in wenigen Minuten startklar zu sein.
Hegte sie Zweifel?
Ja – mehr als sie ertragen konnte. Dennoch löschte sie das Licht und war willens zu dem Mann hinunterzufahren.
Sie horchte in die Wohnung hinein. Stille.
Gut.
In ihrem Kopf surrte es wie verrückt. Dann im Dunkel noch ein kurzer Blick in den Spiegel. Wie sexy sie sich gemacht hatte. Das knappe Höschen drückte unter dem engen Rock scharf in die Hüften und erinnerte sie daran, wie aufreizend sie sich zurecht gemacht hatte. Sie presste die Lippen zusammen und hörte den Hünen aus einer anderen Dimension zu ihr sprechen: „Hier und heute, genau um Mitternacht finden sie sich ein. Kapiert?“ Die Finger zitterten unter dem durchhaltenden Schockzustand der Frau als sie zwischen die Schenkel hochschoben wurden und am knappen Höschen anstießen. Ein unterdrückter Stöhnlaut quittierte die Berührung und ließ sie fortfahren. Dann kam sie zu sich und blickte auf die Uhr.
Mitternacht.
Die Wohnungstür schnappte leise und kaum hörbar hinter ihr ein, der Aufzug fuhr in den Keller und schaffte sie in die dunkle Welt des Hausmeisters, der dort bereits seine Vorkehrungen getroffen hatte. Er tauchte neben der Lifttür aus einem Schatten auf und nickte:
„Sie gehorchen, gut.“
Corinna konnte nicht viel sehen und erahnte einen Berg Schatten vor sich. Plötzlich öffnete sich ein Spalt einer Trennungstür und entließ eine grelle Lichtquelle. Die Frau wurde kurz auf deutliche Weise beschienen und liess den Mann so vorgehen, wie er es tat.
Seine Stimme klang wütend.
„Was zum Teufel haben sie da an.“
Hilfesuchende Augen versuchten sich eine Antwort zu überlegen und wußten nicht recht was den gereizten Ton des Mannes verursacht haben mag. Dann folgte etwas, womit niemand rechnen konnte.
Aus dem Nichts explodierte eine rücklings geschlagene Ohrfeige, die sie an der Lippe traf und aufschlug. Corinna – völlig überrascht – stürzte zu Boden und konnte sich mit Not mit einer stützenden Hand abfangen.
Kräftige Hände wuchteten sie sofort wieder hoch.
„Ich bestimme ihre Kleidung. Kapiert.“
Corinna blickte schmerzverzerrt ins Dunkel. Sie konnte nicht klar denken und starrte den brutalen Mann an, der sie noch immer in seinen mächtigen Pranken festhielt.
„Sie sehen aus wie eine Nutte. Auf den Strich schicke ich sie noch früh genug.“
Wütend ließ er sie los und drehte ab.
Bestürzt stellte sie fest, daß er bereits in Richtung des Lichtscheins unterwegs war und sie einfach im Dunkeln stehenließ. Ihre Lippe blutete nicht, tat aber höllisch weh. Ihre Gefühlslage blieb dennoch unverändert bestehen, der Schmerz und die plötzliche Gewalt konnte das Leid und den bizarren Drangsal nicht lindern. Unbeirrt pochte ihr Blut die entstellte, so jählings entfachte Lust durch ihre Adern und selbst jetzt ließ der Druck an ihren Brüsten nicht nach – die Knospen bäumten sich wie wilde Hengste auf und reckten sich unflätig und schonungslos tief in den feinen Stoff ihres neuen BHs hinein. Sie schmerzten wie die geschlagenen Lippen, und ebenso süß wie exzentrisch vermischte sich beides zu einer einzigen Wollust.
Corinna stöckelte trotz der erlebten Gewalt mit hoch erhobenen Hauptes hinter dem Hünen nach – und sie schritten zügig zu dem Lichtschein hin und standen plötzlich in dem Waschraum, der sich ihr nun anders darbot wie noch heute Vormittag. Eine offenkundige Hure vom Straßenstrich, gekleidet in einem hautengen Strickkleid, mit riesigen Brüsten und ein wenig Fettwulst um die Hüften ausgestattet „zierte“ den Raum. In ihren hohen Schnürstiefel, in denen die bestrumpften, molligen Beine steckten, stand die Frau gelangweilt vor dem Trockner und wartete. Die lange Mähne der Dame schien nicht echt zu sein, die grelle Schminke verriet endgültig ihre Profession und ihr sonstiges Gehabe ließ keinen anderen Schluß mehr zu. Im Waschraum stand eindeutig eine Straßendirne.
„Ich bin sofort wieder da.“
Der Hüne nickte der Hure zu und verschwand einmal mehr im Dunkel. Corinna wußte nicht was sie tun sollte, fühlte sich plötzlich überflüssig und bewegte sich in den Hintergrund zu den Trögen, die nicht mehr benutzt wurden.
Nach tatsächlich sehr kurzer Zeit hörten sie hochhakige Stöckelschuhe auf dem Beton hämmern, dessen Geräusch immer näher kam. Dann stand eine Frau im Raum, die Corinna vom sehen her kannte aber noch nicht zuordnen konnte. Sie trug einen Minirock mit Reißverschlüssen, ein Top, hochhakige und genagelte Lederstiefel und feine Lederhandschuhe, die an Latex erinnerten. Ihr Gesicht schien aus Pornofilmen der 70er Jahre zu entstammen, denn eine derartig auffallende Gesichtsschminke würde nicht mal mehr die Hure vom Strich auflegen.
Kurz wurde die Hure von der 70er-Jahre Lady beäugt, bis sie dem Hausmeister ein nicken gab.
„Fang an,“ tönte es in Richtung Hure.
In den Körper der Hure geriet Bewegung, sie stakte aufreizend langsam zur Lederfrau hinüber, umrundete sie zweimal und leckte obszön über die Lippen. Die Lederfrau blieb gelassen, beobachtete und stützte ihre Hände in die Hüften.
Dann blieb die Hure hinter ihr stehen und beförderte ihre kurzgliedrigen Hände, die mit grellem Nagellack dekoriert waren unter den abwartenden Händen der Lederfrau hindurch um ganz nach vorne an ihre Brüste zu gelangen um dort schließlich zuzufassen. Die Hure zog die Frau mit einem Ruck ganz nah zu sich heran.
Ihre Lippen befanden sich dicht seitlich am Kopf der Lederfrau und flüsterten Kommentare leise und ordinär in ihr linkes Ohr.
„Frauenhände sind die besten Hände der Welt. Sie spenden die wahre Freude. Habe ich nicht recht? Meine Hände wissen genau wie sie die Titten anfassen müssen, nicht wahr?“
Ihre Finger versanken im Busen und begannen zu kneten.
„Meine Hände verstehen sich darauf und sie können erahnen, was du brauchst. Du bist eine geile Drecksau die auf Frauenpower steht, ja? Habe ich nicht recht?“
Ihre Finger wurden fordernder.
„Du brauchst eine Frau um befriedigt zu werden und auf Touren zu kommen. Ich fasse dich so an wie du es brauchst.“
Ihre Hände wurden jetzt noch kräftiger, noch zupackender. Die kleinen Brüste der Lederfrau verschoben sich nach oben und nach unten, der Top verrutschte und kam wieder an seinen Platz. Die Nippel waren durch das Top hindurch gut sichtbar und sahen wie stumpfe Knöpfe aus, die sich herauswölbten und nach mehr Freiheit rangen.
Die bearbeitete Frau stöhnte leise, streckte ihre Arme in die Höhe und langte nach hinten durch. Ihre Augen schloßen sich.
„Ja du geile Sau. Ich bringe dich zum Winseln wie eine Hündin die geprügelt wird. Komm her du billiges Flittchen, ich greife zu und reisse dir deine Mausbrüste aus. Das willst du doch, du perverses Flittchen, ja?“
Die Lederfrau hatte sich durchgestreckt und ihr Arme rücklings um den Nacken der Hure gelegt. Ihre kleinen Kugeln verschwanden in den Fäusten der Hure und wurden zusammengequetscht und stranguliert. Sie wurden weiters nach vorne gedrückt soweit es die Hure vermochte und sie wurden seitlich nach hinten gedrückt, ebenfalls soweit die Kraft reichte. Die Lederfrau durchlief die Behandlung in einer beispiellosen Leidenschaft, die in einem Orgasmus mündete, der durch einen hohen Schrei zum Ausdruck gebracht und von der Hure durch weiter anhaltende Bearbeitungen der Brüste begleitet wurde.
Dann liess die Hure von der Lederlady ab und grinste den Hausverwalter an.
„Geiles Ding das du da angeschleppt hast.“
„Schnauze.“
Charmant wie jeher behielt der Mann die Übersicht und reichte der Hure einen Geldschein. Das genügte als Zeichen – eine wehende Haarmähne grüßte zum Abschied als sie zufrieden – weil bezahlt – durch die dunklen Kellergänge verschluckt wurde.
Der Spuk dauerte kurz und ging geradezu aprupt zuende.
„Ich bin zufrieden, Manfredo.“ Die Lederlady hatte sich gefangen und lächelte ihn entspannt an.
Der Hüne grunzte etwas undefinierbares und deutete gleichzeit zu Corinna hin, die sich noch immer im Hintergrund aufhielt und von dem Schauspiel gefesselt dastand.
Die Lederfrau kniff ihre Augen zusammen und stolzierte stocksteif und selbstgefällig zu der apathisch wirkenden Bewohnerin des Hauses hin, die in ihrem Nadelstreif-Outfit verängstigt und zurückgezogen wirkte.
Angekommen wurde die Designerin unter die Lupe genommen: „Sie sind die Preiss … die Frau vom Buchhalter, ja?“
Corinna nahm unbewußt Haltung an. Woher wusste … ja natürlich jetzt klingelte es in allen Tönen. Vor ihr stand der Finanzvorstand ihres Mannes. Die Dame stand mindestens zwei Stufen über ihm.
„Ja-a,“ kam es erschrocken über die Lippen.
Amüsiert drehte sich der Vorstand zum Hausmeister um: „Was tut sie hier?“
„Ich brauche dringend Geld.“
“Wie immer Manfredo, immer brauchst du Geld. Paß nur auf das dir nicht wieder das gleiche passiert wie vor zwei Jahren.“
„Ich werde daran denken.“
Der Vorstand drehte sich wieder zu Corinna zu.
„Er hat zwei Ehemännern gleichzeitig die Zähne ausgeschlagen.“ Sie lächelte dabei.
„Sie wollten sich eigentlich dafür rächen, daß er ihre Frauen auf den Strich geschickt hatte. Dumm nicht wahr.“ Ihr lächeln wurde breiter.
Dann wandte sie sich ab und ging Richtung Ausgang.
„Kann sie schon lecken?“
„Nein, Signora.“ Sein Bariton nahm den halben Raum ein.
„Schade drum, es wäre doch geradezu himmlisch den Buchhaltungschef vor mir zu haben und zu wissen, dass mich seine Frau in der Nacht zuvor dumm und dämlich geleckt hat.“
Vegnügt warf sie einen letzten Blick auf Corinna. „Sie wird auf den Strich geschickt?“
„Ja, Signora.“
„Ich werde jetzt gehen.“
„Ja, Signora.“
Corinna’s Haltung brach zusammen. Sie zitterte wie Espenlaub und pisste sich beinahe ins Höschen. Sukzessive verarbeitete sie das Geschehene und Gesprochene und langsam sickerten die Worte in ihr tieferes Bewußtsein durch. Sie strich ihre Kleidung glatt, obwohl nichts glattzustreifen war und befühlte ihre schmerzende Lippe.
Die Schwellung würde sie sicher erklären können.
Was sie nicht erklären konnte, waren die einfachen Worte, die über sie gefallen sind. Und Signora Ricci konnte als d i e Überraschung schlechthin angesehen werden. In welche Welt geriet sie? Welche Leute umgaben sie plötzlich?
Wieder wurde ihr schlecht, auch wenn sie sich nicht übergeben musste. Schwankend kam sie aus dem Halbdunkel hervor und konnte noch leise verhallend die davoneilenden Schritte der Vorständin erahnen. Der Hausmeister hingegen wartete finster dreinblickend an der Tür und sprach sie mit barschem Ton an: „Kommen Sie her zu mir.“
Sie sah hoch zu ihm auf und bewegte sich mit kleinen Schritten zu ihm hin. Ihre innere Unruhe nahm zu, ihre Handinnenflächen begannen wieder zu schwitzen und die geballte Wollust wurde wieder spürbar. Die durchdringenden Blicke des Hünen prasselten regelrecht auf sie hernieder und versetzten sie in eine merkwürdige Anspannung. Dann blieb sie stehen, die Beine machten nicht mehr mit und versagten ihr den Dienst.
Ihr wurde bewußt, daß sie mitten in der Nacht im sexy Outfit vor einem wüsten Menschen stand und seinen Befehlen Folge leistete. Oben schlief ihre Familie und wußte von alledem nichts. Sie wähnten ihre Mutter oder die Ehefrau ebenfalls ruhig schlafend im Bett und würden sich nicht vorstellen können, was mit ihr geschah. Sie schwankte bei diesen Gedanken.
Der Hüne starrte sie weiter an und verschränkte seine breiten Arme. „Sie sind nicht mein Typ, nur damit das klar ist. Ich bevorzuge junge, blonde Weiber. Aber ich will sie trotzdem haben. Klar?“
Corinna wußte keine Antwort. Alles war unreal und schien nicht wirklich zu passieren.
„Ich will ihre arrogante Fresse vor Geilheit winseln sehen. Ich will sie in die Gosse abstürzen sehen und ich will, daß sich ihr Körper nach mir verzehrt, wann und wo ich es will.“
Sein Gesicht blieb noch immer ausdruckslos und hart. Nichts schien ihn aufzuregen.
„Und jetzt will ich eine Hand unter dem Rock sehen und ich will das sie hier vor mir ihre Muschi reiben und mir dabei in die Augen sehen. Zeigen sie mir, was für eine Sau sie sind.“
Die Designerin hörte seine Worte, fühlte die Gänsehaut und den Schwindel. Er sprach zu ihr wie selbstverständlich. Wie zu jemanden, den er seit jeher kannte und wußte, wie er reagieren würde. Was war da nur los?
Die Wut kam unvermittelt und sehr schnell. Sie übertünchte die starken, bizarren Gefühle und sie brach fast erleichtert aus ihr heraus.
„Was glauben sie eigentlich wen sie vor sich haben?“ Sie sprach gehetzt und laut. „Sie Neanderthaler, was bilden sie sich ein. Sie haben die Falsche erwischt.“ Corinna stampfte zornerbrannt auf und spuckte in seine Richtung – verfehlte ihn um ein paar Zentimeter.
Sie grinste ihn befreit an. Endlich der Durchbruch.
Dann atmete sie tief ein: „Blödes Gefühl, nicht wahr.“
Triumphieren drückte sie ihre Fäuste in die Hüften und lachte auf. Sie fühlte sich seit Tagen das erstemal so richtig frei.
Der Hüne nahm seine Arme herunter und zeigte erstmalig so etwas wie ein lächeln. Dann glitt seine rechte Hand zu seinem Hosenschlitz hinunter und fasste mit spitzen Fingern nach dem Reissverschluß. Trocken blickte er sie dabei an.
„Sie wollen meinen Schwanz doch sehen und anfassen – davon träumen sie doch Tag und Nacht – he?“ Seine Zähne leuchteten auf.
Mit einem bekannten Geräusch öffnete sich der Reissverschluß Millimeter für Millimeter und gab Stück für Stück eine weisse Unterhose preis. Corinna’s Wut geriet ins Stocken. Die bizarren Gefühle wurden wieder stärker und hinderten sie eine scharfe Entgegnung zu formulieren. Stattdessen konnte sie die Augen nicht von dem Reißverschluß nehmen, der sich schon beinahe gänzlich geöffnet hatte. Die Selbstsicherheit des Mannes übermannte sie zunehmends, wie konnte er ihre Worte derart mißachten? Wie kalt war dieser Mann?
Die weisse Unterhose bleckte ihr entgegen. Die Ausbuchtung, die sich drängend nach aussen wölbte war nicht zu übersehen und ließ die Kontur eines dicken Rohres erkennen. Das enorme Ausmaß konnte Corinna nicht wirklich begreifen – war das allen Ernstes enthalten was sie vermutete?
Unmöglich.
„Herkommen.“ Seine Stimme war scharf und präzise.
Ihre zuvor noch so freudig entgegengenommene Freiheit fiel durch den anrüchig sinnlichen Anblick des herauswölbenden Rohres in sich zusammen. Das verruchte Bild entflammte alles in ihr. Wieder kamen die häßlich geilen Gefühle hervor, die sie seit Tagen forderten. Ihr Körper und die obszöne Gier nach dem Inhalt der weissen Unterhose gewannen viel zu schnell die Oberhand und forderten ihr Opfer. Wie einfach hatte es der Mann? Wie schnell konnte sie an nichts anderes mehr denken als an perverse Szenerien mit diesem Rohling?
Wieder kroch die Kälte unter ihre Haut und beherrschte ihr Tun.
Sie überwand die Strecke wie unter Trance und stand vor Erregung heftig atmend vor dem Mann.
Der streckte seine offene Faust nach ihr aus und packte sie am Hals. Langsam drückte er zu und ließ sie kerzengerade vor ihm dastehen. „Na also.“ Ihre Blicken trafen sich und verschmolzen.
Corinna fühlte nach dem Rockende und schob es ruckartig nach oben.
Seine Pupillen wanderten nach unten – die brennende Neugier des Mannes biß wie heißes Öl auf ihrer Haut und verursachte einen weiteren Schub ansteigender Berauschtheit. Sie zog ungeduldig am Saum des Rockes und zerrte den Stoff über ihre Hüften – der Wüstling sollte ihr neues, für ihn ausgewähltes und so gewagtes enges Ding an ihrer Scham sehen und wissen, wie sehr sie es genoß ihm das Stückchen Stoff präsentieren zu können. Sie fühlte den inneren Rausch der sie in den Abgrund trieb und durch die weiteren Handlungen des Mannes neue Nahrung bekam. Denn die Finger des Mannes drückten weiter zu und ließen kaum mehr Luft zum Atmen.
Seine Reaktion auf ihre Entblößung fand in seinen heruntergezogenen Mundwinkel eine warnende Bestätigung. Und wie sehr er die Frau vor ihm geringachtete wurde an seiner Antwort der vorhin hingeschleuderten Frage überdeutlich: „Wen ich vor mir habe? Ein Dreckstück das sich vor Geilheit selbst demütigt und die eigene Courage keine Minute aufrecht erhalten kann.“
Corinna stöhnte wie von Sinnen auf. Die Worte trafen direkt den immer so hoch gehaltenen Stolz und erhöhten auf befremdliche Weise zugleich ihre Lust. Ein Teufelskreis der Verkommenheit war erreicht und konnte nicht gestoppt werden.
Die Finger tauchten wie von ihm angeordnet in das enge Höschen hinab und rieben die juckende Klitoris zu einer atemberaubend rasanten Entladung, die zu einer Bewußtseinserweiterung führte, die an den weit aufgerissenen Augen direkt ablesbar waren.
Sie wand sich wie unter starken Stromstößen und nahm den Orgasmus heftig zuckend entgegen.
Als die Klammer um ihren Hals gelöst wurde, blieb sie mit fest zusammengepressten Schenkel stehen und verharrte mit ihren feuchten Fingern an ihrer Vulva. Das Höschen spannte sich nun durch die heftigen Bewegungen abgerollt um den oberen Schenkelbereich und zeugte von der ungestühmen Abreagierung, die ihr so rasches und entwürdigendes Ende gefunden hatte. Der Hüne blieb unbeeindruckt wie immer. „Sie kommen morgen um 1000 Uhr Vormittag zu mir, damit wir das langsam wiederholen können. Gehen sie jetzt.“
Corinna schob ihr Höschen in die richtige Position zurück und schlich an ihm vorbei. Sie war aufgewühlt und niedergedrückt zugleich und konnte vor Scham nur zu Boden blicken. Dann schluckte auch sie das Dunkel des Kellers und stand plötzlich draussen vor dem Eingang ihres Wohnhauses.
Sie brauchte Abkühlung und frische Luft. In ihrem Zustand wäre eine Rückkehr in das Ehebett ohnehin noch nicht möglich gewesen und sie wußte instinktiv, daß sie einen kurzen Spaziergang in der frisch Luft dringend brauchen würde.
Also versuchte sie einen klaren Gedanken zu fassen und stöckelte die Hauptallee hinunter bis zu dem belebten Kreisverkehr in der City, wo noch einiges los war. Corinna war überrascht wieviel sich so spät am Abend noch tat und irgendwie verspürte sie ein wenig das Versäumte, daß so ein Eheleben mit sich brachte.
Aus einer Discothek strömten Menschen hinein und hinaus, laut klang Musik in den freien Himmel und Autos starteten und kamen an. Eine Gruppe junger Leute kam ihr lachend und polternd entgegen, die schon eine geraume Zeit gefeiert haben dürften. Die drei jungen Herren stolperten zu ihr heran und blieben stehen, als sie Corinna entdeckten.
„Sieh dir das scharfe Gerät an …“ lallte der Eine. Corinna wollte vorbei, wurde aber angehalten. „Na du süsse Maus, was suchst du hier?“
„Ich gehe spazieren, Leute. Lasst mich vorbei.“
Die Drei lachten und drängten sich an die Frau heran, die zurückwich und in einen Hausflur geschoben wurde. Sie erkannte, daß die Gesichter der Jungs noch glatt und beinahe kindlich wirkten. Die Jungs schienen einen ihrer ersten Abende zu geniessen und waren eindeutig auf Abenteuer aus.
Corinna wich weiter zurück und spürte plötzlich eine verschlossenes Eingangstor in ihrem Rücken. Vor ihr kicherten die Jungs und hatten Spaß. „Geile Klamotten hat die Alte an.“
Gelächter.
Erst jetzt wurde der Designerin bewußt, daß sie noch immer das sexy Outfit trug und eigentlich so niemals ausser Haus gehen würde. Wie dumm von ihr, nicht daran gedacht zu haben.
Ein Junge schlug den Anderen auf die Schulter. „Sieht wie deine Mutter aus, Alter …“
„Volltrottel …“
Corinna wurde es zu bunt und wollte den Spaß nicht mehr mitmachen. „Geht mir aus den Weg Kinder.“
Doch plötzlich wurde ein Junge ernst und krallte sich an ihrem Arm fest, drückte dagegen und schleuderte sie gegen das Tor. „Hiergeblieben M a m a.“
Die Anderen spürten die Veränderung und blickten sich fragend an.
Perplex rang die Designerin nach Worten. „Hör mal mein Junge, du gehst auf der Stelle zur Seite sonst werde ich …“ Der Junge verzerrte sein Gesicht und schlug zu. Hart traf seine Faust die Magengrube und ließ die Frau einsacken. Corinna krächzte als sie den Schmerz spürte und hörte den Jungen höhnisch glucksen. Wütend richtete sie sich auf und wollte dem Jungen eine scheuern als die beiden Anderen ihre Arme packten und sie festhielten. In einem Art stillen Einverständnis machten die Anderen mit und fühlten, das dies das Abenteuer werden könnte, daß sie sich vorgenommen hatten.
Hart packten sie die Designerin an jedem Arm und ließen nicht mehr los. Der Andere nickte den Beiden dankbar zu und und gab abermals einen harten Schlag in die Magengrube ab, wobei sich Corinna nicht mehr zusammensacken lassen konnte. Der Schmerz wühlte sich tief in ihren Körper hinein und prallte auf die innere, neu entdeckte Welt, die Schuld daran war, daß sie mitten in der Nacht unterwegs war. Die Vermischung der beiden Empfindungen belebten die starken Emotionen vom Keller erneut auf und breitete sich wie Lauffeuer in ihrem Körper aus. Der Junge, der geschlagen hatte, stand wenig später dicht bei ihr und streichelte ihre Wange. „Sie ist eine Schönheit, Männer …“
Die nickten und fühlten sich erwachsen.
Die Hand des Jungen strich hinunter und tastete nach der Bluse. Corinna schluckte die aufwallenden Gefühle hinunter und begehrte energisch und mit Kraft auf und wurde von den beiden anderen Jungs hart gegen die Holztür gepresst. Die schmerzende Handlungsweise fuhr bedrohlich intensiv in ihren Körper hinein und verschmolz unnatürlich zu der mächtigen, bizarren Lust, die sie bereits beim Hausmeister verspüren musste. Sie drehte ihren Kopf fassungslos zur Seite und blickte in das angestrengte Gesicht eines Sechzehnjährigen, der gerade aus der Pubertät gekommen war und sie voller Gier anstarrte. Gleichzeitig spürte sie die kalten Hände des vor ihr stehenden Jungen in ihre Bluse wandern und konnte nicht verhindern, wie sie die Bluse aufrissen und rasch unter ihrem BH rutschten und zur blanken Brust vordrangen.
„Aufhören …“ presste sie hervor und startete einen erneuten, verzweifelten Versuch zu entkommen. Die Burschen aber hatten Kraft – ja sie wurden sogar davon angestachelt und bekamen Lust nach mehr.
„Wie sind ihre Titten, Luigi,“ geiferte atemringend der Eine. „Ich will auch …“
„Ja gleich …“
Corinna konnte sich nicht abfinden und bäumte sich wieder auf … die Burschen konnten doch nicht machen was sie wollten.
Die Hände rutschten von ihren Brüsten und ließen den Jungen wütend werden. Seine Hand, die zuvor noch am weichen Busen lag, schlug in das Gesicht der Designerin und verursachte einen heftigen Schmerz an der bereits malträtierten Lippe. Eine heftige Welle an Geilheit durchdrang ihre Psyche und sie stöhnte auf. Für die Jungen war es ein Schmerzenslaut – für die Frau ein Schrei der wild entfachten Lust.
„Haltet sie verdammt.“
Verschwitzt packten die Jungs noch härter zu und hielten die Frau wie in einem Schraubstock eingespannt fest. Luigi nahm nun beide Hände und zerrte den BH unterhalb des Brustansatzes, so daß der blanke, helle Busen stolz wippend vor ihm hang.
Die beiden Adjutanten starrten verzückt auf das schöne Fleisch, daß sie in Natura noch nie gesehen hatten. Sie beobachteten, wie sich die Finger von Luigi in das Fleisch hineinarbeiteten und die Warzenhöfe nach vorne drückten. Seine Lippen gingen dabei auf und saugten eine Warze tief in seinen Schlund hinein.
Eines der Schraubstöcke nahm seinen Blick weg vom Busen und wollte die Reaktion der Frau beobachten. Seine weit aufgerissenen Augen stierten in das zu ihm gewandte Gesicht des Opfers und konnten nicht glauben was sie sahen. Denn die verstörten Augen verrieten Corinna erbarmungslos und der Junge verstand verdammt schnell: „Du Luigi, die Mama ist schon ganz geil davon.“ Luigi ließ von der Warze ab.
„Ehrlich?“
Luigi kam hoch und schob das Gesicht der Designerin in seine Richtung. Die Augen glänzten den Jungen an und verrieten selbst dem Unerfahrenen die Wahrheit.
„Dich törnt an was wir da mit dir machen, ja?“
Die Designerin hörte die Worte und sie trieben den Dorn der Erniedrigung noch tiefer in die Seele hinein. Sie wußte das sie zu etwas wird, daß sie nicht mehr steuern konnte. Dann gab der Stolz nach und sie nickte verhalten. „Ja … Ja, du Milchgesicht …“ Dann öffnete sie ihre feuchten Lippen und blickte seitlich zu dem anderen Knaben hin, der sie spöttisch angrinste und nicht glauben konnte, was er da hörte.
„Komm her und küss mich endlich,“ raunte sie leise und schob ihre Zunge in den Mund des verdutzten Jungen. Ihre Zunge drang suchend in den sich weit geöffneten Mund hinein und bewegte sich flink wie die einer Schlange hin und her. Der Junge behielt seinen Mund geöffnet und fing die zuckende Zunge der Frau mit seiner Zungenspitze ein und spielte sich damit. Die Griffe der Adjutanten wurden aufgelöst, die Frau würde keine Fluchtversuche mehr unternehmen.
Luigi hatte sich ablenken lassen und starrte gebannt einige Sekunden auf das Schauspiel hin, bis ihm klar wurde, daß zwei prächtige Brüste vor ihm schaukelten und zu seiner Verfügung standen. Wieder gruben sich die Finger tief hinein, und diesmal nahmen gleich zwei dankbare Münder die hervorgetrenen Warzen in Empfang. Der zweite Adjutant hatte es nicht mehr länger ausgehalten und wollte ebenfalls zu seinem Recht kommen. Die Designerin nahm aufgelöst ihre Zunge aus dem Mund des Jungen und drückte ihren Körper vor Geilheit durch. Ihr Hinterkopf drückte sich gegen das Holz der Türe: „Ihr kleinen Schweine,“ keuchte Corinna: „macht mit mir was ihr wollt …“
Gierig saugten die Knaben an den harten Knospen und drückten die Brüste mit ihren tapsenden Fingern in sich zusammen, als einer der Beiden vor Schmerz aufschrie und von einer riesigen Pranke zurückgezogen wurde und mit einem Fußtritt aus dem Flur befördert wurde. Luigi erging es Sekunden später ähnlich, und sein dritter Freund folgte mit schmerzverzerrtem Gesicht nach.
Der Hausmeister stand breitbeinig da und verscheuchte sie mit wilden Armbewegungen, die alle drei Jungs veranlassten davonzulaufen. Mit diesem Riesen würden sie sich nicht anlegen, dass stand fest.
Für Corinna war damit der Spuk zu Ende. Mit verklärtem Blick nahm sie wahr, wie sie der Hausmeister zurechtmachte und ihr die Bluse zuknöpfte. Dann schob er sie vor sich her und brachte sie bis zum Lift, wo er den fünften Stock drückte.
„Vergessen sie nicht … morgen 1000 Uhr,“ waren die ersten Worte, der er zu ihr sprach, als die Lifttüren sich vor ihm schlossen.
4.
Am Morgen kehrte der italienische Herbst vollens ein und erblühte in einem wunderschönen, etwas kühlen Sonnenaufgang über den Dächern der Großstadt.
Hinter der erwachenden Frau aber lag eine lange Nacht der Irrfahrten. Die leichtfertig gesprochenen Worte des Hünen im Keller hatten tiefe Wunden in ihre Seele geschnitten und beförderten ihr altes Weltbild in eine weit entfernte Dimension, aus der sie sich bereits unheilvoll entfernt und verloren hatte. Der zu schmerzlichem Bewusstsein gelangte Sinn der Aussagen eiterte langsam aus den geschlagenen Wunden hervor und bemächtigten sich ihrer Existenz. Die Worte füllten Lücken aus, die vorher noch nicht da waren. Sie verdrängten andere Werte und Vorstellungen und breiteten sich in ihrem Sein aus wie wuchernde Krebsgeschwüre die durch nichts zu stoppen waren.
S i e wird auf den Strich geschickt?
Ja. Signora.
Corinnas Leben transformierte sich zu einer Hölle der Phantasien – zu einer Hölle der Andeutungen und Vermutungen.
Der Strich. Billige Dirnen die ihre Dienste anboten und schlecht bezahlt genommen und benutzt wurden, um danach zum nächsten Kunden geschickt zu werden um wiederum das Elend zu verkaufen, daß sich nicht in Worte kleiden ließ. Wie könnte s i e das tun? Und warum s o l l t e sie das tun?
Ihr Körper aber reagierte darauf unvernünftig und unrationell. Die Vorstellung von völlig Fremden angefasst zu werden wühlte sie auf. Ja. Aber denken ist etwas anderes als es tatsächlich zu t u n. Es sich auszumalen wie es wäre, wenn ein häßlicher Fettsack sie schnell und grob nehmen würde, ließ ihre Knospen steif und steil aufrichten. Aber es waren nur Phantasien, die niemals Realität werden würden, niemals Realität werden durften.
Die Nacht spuckte aber andere Wahrheiten ans Licht. Träume intensiverer und dichterer Art umklammerten sie wie noch niemals zuvor. Sie selbst sah sich in aufreizender Kleidung inmitten eines schmutzigen Herrenpissoirs knien, wobei sie von den dicken Schwänzen der Jungens vom Vorabend rechts und links bedroht wurde, die abwechselnd abgelutscht und abgesaugt werden wollten. Der aggressiv von den Jungs heruntergezogene Büstenhalter offenbarte der Szenerie einen blanken Busen der matt und fleischrosa im schattigen Neonlicht leuchtete und sanft hin und her wippte. Sie diente auf jedem der Zurufe dem jeweiligen Schwanz die Art von Service an, der verlangt wurde. Ihre durch Knabenhände schnell gefügig verschaffte Hörigkeit wurde durch schmutzige und verächtliche Kommentare der Jungs quittiert und begleitet.
In den jugendlichen Gesichtern zeichneten sich eine brutale Geringschätzung und Abscheu über das vor ihnen knieende, naturgeile Flittchen wieder und ihre Miene verriet die Bereitschaft über diese Frau die Kontrolle zu behaupten und sich zu nehmen was immer sie begehrten. Die spitzen, im Pissoir laut aufhallenden Stöhnlaute der Frau heizten die Knaben immer weiter an, und sie entnahmen aus dem Körper der Frau ohne Mitgefühl ihre niedrigsten Bedürfnisse und Notdurft. Am Ende des Vorganges, als ihr Mund nach dem herausströmenden Samen suchte, schreckte sie empört und zutiefst schockiert aus dem Schlaf hoch und spürte beinahe postum die schal schmeckenden Ergüsse auf ihrer Zunge. Die schamlosen Anfeuerungen der Kerle klangen aus dem Unterbewußtsein noch nach und liessen ihre Finger zwischen die schwitzenden Schenkel gleiten, wo es wenig später eine weitere Abkühlung und Erleichterung gab.
Am Frühstückstisch konnte sie ihrem Mann nichts mehr vorspielen. Tiefe Furchen der Erlebnisse zeichneten sich in Corinna’s Gesicht ab und verrieten, daß es der Frau nicht gut ging. Ihr Ehemann versorgte das Töchterchen rührend und bemühte sich, daß es nichts von der Unpäßlichkeit der Mutter mitbekam. Schließlich verließ die Kleine die Wohnung und lief einem neuen Tag im Kindergarten entgegen.
Ihr Mann versuchte danach mit der Frau zu sprechen. Er versuchte herauszufinden, was los sei. Bot sogar an, zuhause zu bleiben, was die Ehefrau hektisch abwehrte und ihr schlechtes Aussehen einer kleinen Verkühlung zuschob, die sie sich wohl durch den anstehenden Herbst zugezogen hätte. Unwillig aber schlußendlich doch verabschiedete sich auch der Gatte und ging seinem Tagwerk nach.
Für die Designerin blieb ein wenig Zeit zum Luftholen und sie beschloß, ein langes, heißes Bad zu nehmen, daß die Muskulatur entspannen sollte. Sie blickte müde in den Spiegel und stellte fest, daß ihrer Lippe auf bemerkenswerter Weise nichts anzusehen war, obwohl sie schmerzte und daran erinnerte, was sie letzte Nacht durchlitt. Sie stieg in die Badewanne und versuchte abzuschalten. Die Hitze des Wassers drang wohltuend in die geschundene Seele ein und beruhigte die Wellen und Gedanken, die sich abflachten und endlich zur Ruhe kamen. Kurz döste sie ein und erwachte aus einer traumlosen, erfrischenden Unterbrechung der bizarren Phantasien, die sie schon zu lange verfolgt hatten. Sie wusch sich ausgiebig und ließ sich beim Fönen und Abtrocknen viel Zeit, was ihre Wirkung nicht verfehlte.
Ruhe kehrt ein.
Erholung.
Keine Phantasien mehr und keine schmutzigen Gedanken quälten die Seele.
Die Wohnung wurde in ihren Augen ein heilvoller Hort des Friedens, in dem sie Atem schöpfen konnte.
Dann schlug die Kaminuhr Halb Zehn.
Corinna’s Nackenhaare stellten sich bedeutungsvoll auf. Sie wußte, daß um Zehn ein Termin anstand, bei dem sie längst ahnte, in welchem Outfit sie vor dem Mann erscheinen würde. Im Traum hatte sie sich bereits in eben dieser Kleidung gesehen, wo sie vor den beiden Knaben kniete und … hart presste sie die Zähne zusammen und öffnete den Schrank.
Ihre Hände zitterten dabei und für einen kurzen Moment hielt sie inne.
Dann fuhr sie fort.
Tief im inneren des Schrankes, im hintersten Winkel befand sich das weisse, sehr glatt gefertigte Strechkleid, dass sich gefällig um ihren Körper schmiegen und ihre Rundungen zeigen würde, wie es bislang noch niemand zuvor gesehen hatte. Als sie es im Sommer vor ein paar Jahren gekauft hatte, wollte sie es bei passender Gelegenheit ihrem Mann präsentieren, aber es geriet bei der Geburt ihrer Tochter in Vergessenheit und wurde seither nicht mehr hervorgeholt. Sie schlüpfte hastig in ein blütenweisses Höschen und zwängte sich umständlich in das Kleid, daß aufgrund seiner Knappheit einige Male zurecht gezupft und zurecht gezogen werden mußte, bis alles saß wie es sollte. Zwei runde Ausbuchtungen dehnten den gut ausgeschnittenen Stoff volumös und sinnlich nach außen durch und ließen die Designerin wie aus einem Herrenmagazin erscheinen. Die beiden Warzenhöfe hoben sich blaß durchscheinend vom gestrafften und faltenfreien Stoff ab und erinnerten an von oben betrachtete Kerzen, wo ein steifer Docht stak und emporragte. Corinna wählte weiters halterlose, farblose Strümpfe und weisse Pumps, die sie aus ihrer großzügigen Kollektion passend auswählend konnte.
Dann atmete sie nervös durch. Sie sah sexy, beinahe nuttig aus und sie dachte an den Hausmeister, der sie wie eine Angestellte zu sich bestellt hatte und sie von oben bis unten betrachten würde. Er würde sehen können, daß sie sich für ihn so gekleidet hatte, obwohl er dazu keine Bemerkung abgegeben hatte, und er würde ihre erregten Brüste durch den Stoff erkennen können, die sich nur wegen ihm verhärteten. Er würde bekommen was er von ihr wollte.
Was auch immer er wollte.
Ihr war nicht klar, was er genau wollte, ihr wurde nur immer mehr klar, daß sie an nichts anderes mehr denken konnte, als an den Riesen, der sie mit einer Unverschämtheit behandelte, die ihr einstiges Wesen zu zersetzen und zu zerbrechen drohte.
Nicht nur aufgrund der durch den Herbsteinbruch abgekühlten Wohnung begann die Designerin zu frieren. Ihrer Glieder bemächtigte sich ein leichten Schauer und fühlten sich klamm an, die durch die erneute Grunderregung im Einklang stand und sie abschütteln ließ. Die Gedanken schlichen sich aus ihrem tiefsten Inneren heran und übernahmen die Kontrolle und verursachten häßliche Gefühle, die aus der Frau jemanden werden ließ, die noch im Dunkeln lag. Corinna legte noch rasch Hand an ihre Frisur und schminkte sich unauffällig, wie gewöhnlich. Dann konnte sie es nicht mehr erwarten. Sie zog die Wohnungstüre auf und eilte zum Lift, fuhr hinunter und stöckelte aufreizend und mit gekonntem Hüftschwung zu der Wohnung des Hünen – die Kraft der wieder hervorbrechenden Erinnerungen schaffte in ihr eine Quelle an Verderbtheit und Lasterhaftigkeit.
Bereits bis an die Haarspitzen erregt läutete sie.
Sie war bereit sich vor diesem Mann bloßstellen und ihm zu zeigen, welche Frau er aus ihr gemacht hatte. Sie fuhr sich tief bewegt durch das Haar und konnte trotzdem den Gedanken nicht ertragen, wie eine Hure vor dieser Türe zu stehen und überpünktlich zu dem erwarteten Termin zu erscheinen, als ob sie es nicht erwarten konnte. Die Situation zerriß ihre Seele.
„Gehen wir.“
In ihrer Trostlosigkeit hatte sie die Türe nicht öffnen gehört. Der Hausmeister stand plötzlich in Arbeitskleidung neben ihr und drückte die Tür wieder zu. Dann durchmaß er mit mächtigen Schritten den Gang und blieb vor dem Lift stehen. Corinna stöckelte hinterher und kam hinter ihm zu stehen. „Wir müssen zu 513, der Kanal macht Sorgen.“
Corinna wurde es heiß und kalt zugleich. 513 waren ihre Nachbarn, Seniore und Seniora Valucci und hörten schon sehr schlecht. Es waren ältere Herrschaften die in der Cromwell Association ihr halbes Leben verbracht hatten und bereits in Pension waren.
Die Lifttüren öffneten sich und sie stiegen ein.
Der Hausmeister musterte die Designerin und schüttelte den Kopf. „Gestern ist ihnen ihre eigene Veranlagung beinahe zum Verhängnis geworden.“
Corinna blickte zu ihm hoch und errötete. „Hören sie, ich bin eigentlich nur gekommen, um mich bei …“
„Sie sind gekommen damit ich mit ihnen dort weitermache, wo ich aufgehört habe.“
Dann stoppte der Aufzug und die Frau wurde um eine Antwort gebracht. Der Hüne stürmte hinaus und stand bereits läutend an der Tür der Valuccis, die prompt öffneten, als Corinna zu ihm nachkam. Corinna wußte nicht recht was sie tun sollte und wie sie sich verhalten sollte und so tat sie schließlich, als ob sie zufällig hinzugekommen wäre. Der Hausmeister aber fackelte nicht lange und packte sie am Arm und schob sie in das Vorzimmer hinein, wo sie beinahe mit dem Pensionisten kollidiert wäre.
„Da ist die Schlampe.“
Valucci stierte durch seine dicken Augengläser und pfiff auf seine schmalen Lippen eine Anerkennung zu dem engen Kleid. „Grazie padrone …“ Sein Blick ging zu einer altertümlich aussehenden Kassette, die auf der Kommode neben dem Eingang zur Küche stand, und brachte den Hausmeister dazu, große Geldscheine herauszuzupfen.
„Wie sehr ich sie die Zeit über schon bewundert habe,“ eröffnete der Alte seiner Nachbarin. „Und endlich hat mich die Vorsehung auf meine alten Tage erhört.“ Leises, höhnisches Gelächter gackerte aus dem runzeligen Mund hervor. „Ich bin ihnen so dankbar, padrone,“
ein devotes Nicken gaben seiner Dankbarkeit Nachdruck.
Corinna wußte mit einem Mal nicht mehr was gespielt wurde. Verwirrt blickte sie sich zu dem Hünen um und wurde prompt aufgeklärt: „Ihr Nachbar wird dort weitermachen wo wir gestern aufgehört haben.“
Die Designerin wich erschrocken zurück. Eine beklemmende Kälte kroch unter die Haut wie Kakerlaken unter den Schmutz einer Müllhalde. Ihre Stimme klang auf einmal dünn: „Ich weiss nicht was das hier werden soll, aber Seniore Valucci, sie haben eine falsche Vorstell …“
Der Alte fuhr sich mit seiner Zunge, die einem nassen Lappen glich, über die zersprungenen Lippen und wischte ihren Satz mit einer Armbewegung weg. Dann langte er in seine Hosentasche und holte nervig erregt eine Drahtschlinge hervor. Corinna stockte.
Hinter ihr spürte sie den Hünen und konnte nicht schnell genug reagieren. Seine Pranken schloßen sich um ihre Arme und keilten sie unverrückbar ein. Die Drahtschlinge des Alten schwebte plötzlich durch die Luft und streifte gekonnt über das Haar der Frau und nahm um den Hals seinen Platz ein. Für Corinna kam die Situation zu überraschend und unerwartet. Die Alarmsirenen in ihrem Kopf hatten zwar in einem schrillen Ton aufgeheult, kamen aber definitiv zu spät. Der unscheinbare, sonst unglaublich nette und freundliche Nachbar zog den Draht um ihren Hals vorsichtig zusammen und sah ihr direkt in die Augen. „Ein schönes Nuttenkleid haben sie für mich angezogen. Ich bin wirklich erfreut über ihre Anwesenheit meine Liebe.“
Corinna röchelte, die Schlinge arbeitete einwandfrei. Tief saugte sie die abgestandene Luft der Wohnung ein und kämpfte verbittert gegen den Griff des Hünen an. Aber es war sinnlose Kraftverschwendung.
„Lassen sie das … sie alter …“ Der Nachbar grinste böse, sah sie tadelnd an und zog weiter zu. Die Worte blieben buchstäblich stecken.
„Ich habe sie tagtäglich durch den Türspion beobachtet und mir seit sie eingezogen sind ihre nähere Bekanntschaft gewünscht.“ Seine Augen saugten jede Bewegung der schönen Nachbarin auf und begannen gefährlich zu leuchten. Der Hals wurde unerbittlich weiter zugeschnürt und zu dem Gesicht des Alten hingezogen. Corinna’s angestrengte Gesicht wurde Millimeter für Millimeter zum entgegenkommenden Mund, der sich öffnete und die Zungenspitze herauslugen ließ, gestreckt. Dicht an ihre kaminroten Lippen angekommen kam die Zunge zu stehen. „Mach deinen Mund auf, bella, ich möchte dich küssen und dich mit meiner Zunge verwöhnen.“ Seine Stimme krächzte und wirkte heiser.
Corinna stand unter Schock.
Warum trat sie nicht mit den Beinen zu?
Sie könnte die bizarre Situation rasch beenden und den Alten durch gezielte, rasche Tritte ausser Gefecht setzen.
Sie ließ aber den Alten gewähren. Warum tat sie das?
Corinna konnte nicht mehr logisch denken. Ihre Lungen brannten vom hastigen einatmen des knappen Sauerstoffs und sie konnte die unglaubliche Veränderung des alten Nachbarn nicht fassen.
Dicht stand der Alte vor ihr und schnupperte an ihrer Haut. Leise flüsterte er ihr zu: „Ich kann ihren verzweifelten Stolz und die feuchte Fotze riechen.“ Dann wieder das böse Lachen.
Seine feucht-kalte Zunge berührte daraufhin ihre Lippen und drängten sich langsam dazwischen. Corinna spürte seinen Atem und wieder die Schlinge, die er in der Hand hielt und nach Lust und Laune lockerte oder verengte. Ohne Rücksicht zog er zu.
Kurz war die komplette Luftversorgung abgeschnitten – der Draht schnitt komplett ab und biß sich tief in den Hals.
Dann lockerte er sein Instrument ein wenig – die Designerin schnappte nach Luft – und er drang endgültig mit seiner Zunge in ihren Mund ein. Sein Grunzen kam einem Triumph gleich. Dann zuckte die knorrige Hand brutal an der Schlinge an und schnürte tief den Halsbereich ab. Schmerzerfüllt öffnete Corinna weit ihren Mund …
Die Zungen berührten sich.
Der Alte ließ seine Zunge langsam kreisen und versuchte ein Spiel mit der ihren zu beginnen. Dann Luft. Die Schlinge lockerte sich.
„Gib mir die Zunge, bella, mach einen alten Mann glücklich.“ Seine krächzende Stimme klang bettelnd.
Dann zerrte er die Schlinge wieder zu.
Die Furcht ließ die Designerin aufbäumen, wobei der Hausmeister aber ruhig und gelassen seinen starken Druck beibehielt. Er gewährte keine Chance.
Der Alte zerrte das Gesicht zu sich her und verschaffte sich durch eine leichte Entspannung des Drahtes einen nach Luft ringenden Mund, der sich öffnete und seiner Zunge Einlaß bot.
Seine Zunge glitt wieder tief in ihren Mund ein und kreiste abermals um ihre Zunge herum. Diesmal bewegte sie sich fordernder, gieriger, und er nahm sie wieder heraus. „Küssen sie mich, bella, ich mache sie glücklich.“ Wieder drang die nasse Zunge ein und züngelte an ihren Lippen, in ihrem Mund, an ihrer Zunge. „Ich bin mit meinen 80 Jahren besser als ihr schwachsinniger Mann … er ist ein Versager, ich aber werde ihnen zeigen wie gut ich es ihnen besorgen kann …“ Wieder zerrte er sie zu sich her. Der Hausmeister spürte die Veränderung und wurde aufmerksamer.
Corinna öffnete wieder ihr Lippen und keuchte ihre Pein heraus.
„Bitte, Sinore, hören sie auf …“
Der Alte kicherte und zwang seine Lippen über die ihren und schob seinen gesamten Lappen hinein. Wild und enthemmt bewegte sich die spitze Zunge tief in ihrem Gaumen umher und bemühte sich überall gleichzeitig zu sein. Die Schlinge wurde kraftvoll zugezogen und gelockert. Diesmal schnell hintereinander, immer wieder und ohne Unterlaß. Seine Zunge tanzte dazu im Takt und wirbelte um die ihre herum. Der Hausmeister blickte nunmehr desinteressiert zu. Der Alte hatte gewonnen.
Mit einem Saugen zog dieser das Organ heraus und krächzte voller Tücke: „Versaute Nutte, ich lasse ihren Mann vergessen und ficke sie wie sie noch nie gefickt wurden. Komm, küss mich so geil wie du nur kannst.“
Und dann war es soweit. Die zuvor noch ignorierten aber jetzt zu qualvollen Schmerzen angewachsenen und zu Beton verhärteten Brüste meldeten sich in ihr Bewußtsein. Vor Geilheit verpresste sich der Busen zu zwei tiefgefrorenen, harten Klumpen, die nach jedem Zug an der Schlinge wie globige Glocken satt und schwer im Kleid schwangen und die Frau zu einer entsetzlichen Lüsternheit antrieben.
Die Worte des Alten heizten sie zusätzlich an. Auch die unglaubliche Brutalität in seiner Ausführung trieb einen unmögliche Sinnestaumel nach sich, der die Frau noch niemals zuvor ausgesetzt war. Für sie zu viel.
Die Pranken des Hausmeister rutschten an ihr ab und gaben sie frei. Die Designerin bekam ihre Bewegungsfreiheit am Rande mit und reagierte darauf nicht. Sie spürte einzig und allein eine furchterregende und überwältigende Erregtheit, die sich aufgebaut und als nicht mehr beherrschbar kundtat.
Hinter ihr wurde Platz frei, da sich der Hausmeister in die Küche verabschiedete und dort Platz nahm. Der Alte drückte die Schlinge …