Der, dem ich vertraue
Buduum, Buduum… Buduum, Buduum…
Viel zu schnell schlägt mein Herz. Ich bin nervös. Nervöser, als ich je zuvor in meinem Leben gewesen bin. Warme und kräftige Arme umschließen mich, halten meinen nackten und bebenden Körper. Haut an Haut liegen wir umschlungen in den weichen Laken. Eigentlich sollte ich glücklich sein. Irgendwie bin ich es auch, aber die Nervosität und Angst, vor dem, was geschehen wird, dominieren meinen Körper.
Der Raum ist dunkel, aber als ich meine Augen öffnete, kann ich deutlich das Gesicht des Mannes erkennen, dem ich mehr vertrauen schenke, als ich je einem anderen Menschen entgegenbringen könnte. Seine sanften, grünen Augen blicken mich an, bohren sich tief in meinen Leib. Auch wenn er mir nur in die Augen sieht, so habe ich das Gefühl, er könnte mir ins tiefste Innerste meiner Seele blicken. Jener Moment, in dem ich seine Augen deutlich vor mir erkenne, weiß ich, dass ich nur mit ihm glücklich werden könnte.
„Bitte… ich habe Angst… sei vorsichtig, ja?“ Meine Stimme klingt belegt, fast als hätte ich seit Stunden keinen Tropfen Wasser mehr zu Gesicht bekommen. Meine Haut hat sich vor Nervosität und Unwohlsein aufgestellt, aber ich will meinen Geliebten auch nicht mehr länger warten lassen… und irgendwie herrscht auch in meinem Körper die Neugier, wie es sich anfühlen würde. Wenn ich nur meine Erinnerungen verdrängen könnte… Dann wäre alles so einfach, doch es nicht einfach, so ein Erlebnis unter den Tisch zu kehren. Nicht das, was mir vor 3 Jahren zugestoßen ist…
Es war ein einfacher Sommertag gewesen, weder zu warm, noch zu kalt, wirklich angenehm. Der Wind brachte die Blätter der grünen Bäume dazu, eine wunderschöne sommerliche Melodie zu rascheln, während die Vögel auf ihre Weise dazu sangen. Meine Freunde und ich steckten gerade in den Vorbereitungen für unseren Auftritt an diesem Abend. Ich war Teil einer kleinen Band, bestehend aus lediglich drei Leuten. Raphael, unser Keyboarder, Leonard, unser Gitarrist und schließlich ich, die Sängerin. Wir standen schon seit dem Morgen auf den Beinen, um unsere provisorische Bühnentechnik aufzubauen, die lediglich aus ein paar Boxen und Verstärkern, sowie einem Mischpult bestand. Wir waren keine professionellen Musiker, aber hin und wieder bekamen wir einen Auftritt. Zum Glück haben wir fast immer Hilfe von einigen hilfsbereiten Menschen bekommen, wie auch dieses Mal. Der junge Mann, der uns helfen wollte, hieß Joshua und war ungefähr vier Jahre älter als ich. Ein attraktiver Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren und den schönsten grünen Augen, die ich je gesehen hab. Trotzdass ich erst 15 Jahre alt war, war ich von seinen Augen einfach fasziniert. Joshua meinte von sich selbst, er sei auf Urlaub in der Stadt und das nahmen wir damals auch so hin. Der Aufbau unserer Bühne verlief reibungslos und dank Joshuas Hilfe konnten wir sogar noch zwei Stunden entspannen, ehe am Abend unser kleines Konzert beginnen sollte. Zum Dank sollte er auch in erster Reihe mit dabei sein.
Als der Abend angebrochen war, hatten sich viele Menschen im Park angesammelt. Zwar sollten wir lediglich eine Stunde lang das Publikum unterhalten, bis die richtige Band bereit war, aber dennoch war ich überrascht, wie viele Menschen schon so früh für uns erschienen sind. Einige hatten sogar Plakate mit unserem Namen darauf in die Luft, was mich doch sehr beeindruckte. Ich blickte hinter dem Vorhang vor und erspähte Joshua, der gleich in der ersten Reihe stand und zufrieden Lächelte. Ich grinste leicht, als ich wieder hinter die Bühne trat. „Du bist ja richtig gut drauf heute, Sonja.“ Raphael lächelte freundlich. Er war ein lustiger Kerl, immer zu Späßen aufgelegt, gut gelaunt und freundlich, trotz seines eher ungewöhnlichen Aussehens. Er war nach außen hin ein typischer Heavy-Metal-Fan, trug seine blonden Haare lang und meistens offen, hatte vorwiegend schwarze Sachen an und ein breites Kreuz.
„Schau dir einfach mal die Menge da draußen an! Wir haben Fans, Raphi! Fans!Echte Fans! Haha!“ Ich weiß noch genau, wie überglücklich ich war.
„Ach, und du meinst, dass es die Fans sind und nicht der gutaussehende Kerl, der dir den Kopf verdreht hat?“ Raphael grinste fies.
„Du bist doch doof!“, maulte ich lachend und schubste ihn spielerisch. Raphael war und ist noch immer, wie ein großer Bruder für mich. Doch leider hielt die Freude dieses Abends nicht lange an, denn kurz nach dem ich Raphi schubste, hörte ich, wie eine Glasflasche zersplitterte.
„Red‘ doch nicht so eine Scheiße!“ Es war Leonard, unser Gitarrist, der schon wieder viel zu viel getrunken hatte. Es war immer so… Vor einem Auftritt knallte er sich konsequent die Birne zu. Es war eine Schande, was der Alkohol aus einem Menschen machte, denn eigentlich war Leonard mit seinen einundzwanzig Jahren ein attraktiver Bursche. Wenn er mal nicht betrunken war, hatte er mittelkurze schwarze Haare, die er immer recht anständig gekämmt hielt, mit strahlendblauen Augen und einem recht sportlichen Körperbau. Doch leider war er zur damaligen Zeit meistens betrunken, weshalb er seinem Körper nicht viel Pflege entgegenbrachte. Auch an jenem Abend sah er mal wieder schlimm aus. Seine Haare waren zerzaust und es schien, als hätten seine Augenringe bereits schon Augenringe. Er hatte seine ausgetrunkene Flasche zerschmettert und funkelte uns Beide böse an. „Die Spinner sind doch nur wegen der Hauptband da. Uns Pappenheimer will kein Schwein sehen. Wir sind ein Nichts. Nein, wir sind weniger als das! Wir sind der Dreck von Nichts!“ Seine Stimme war aggressiv und vom Alkohol getrübt. Wenn er nicht ein so ausgezeichneter Gitarrist gewesen wäre, hätten wir uns wahrscheinlich wegen seinem Alkoholproblem schon lange von ihm getrennt.
„Hast du Sonja nicht zugehört, Leo? Die halten da draußen unser Logo hoch. Da sind schon Fans dabei.“ Raphael klang genervt. Wenn ihn etwas auf die Palme bringen konnte, dann war es Leonards ständiges Genörgel.
Leonard zischte abfällig. „Alles Schwachsinn. Wir sind nur Lückenfüller, findet euch damit ab. Es geht los…“ Mit diesen Worten stand er auf, schnappte sich seine E-Gitarre und torkelte an uns vorbei nach draußen.
„Oh Mann…“ seufzte Raphael. „Ich schwör’s dir: irgendwann wasch ich dem Typen mal gehörig den Kopf. Dann überlegt er sich das zwei Mal, ehe er so einen Mist labert.“
„Raphael… tu nichts Unüberlegtes. Du magst vielleicht kräftiger sein als er, aber Leonard ist hinterlistig… Wenn er unterlegen sein sollte, findet er eine Möglichkeit, dir ein Messer ins Rücken zu rammen.“ Soweit kannte ich Leonard. Wir spielten nun schon zwei Jahre zusammen, Raphael ist erst ein Jahr bei uns. Ich hatte viele Facetten Leonards miterlebt. Leider vorwiegend die Schlechten. Er war damals die einzige Person, die mir im Leben blieb. Meine Mutter war in einem Feuer umgekommen, mein Vater war mit mir überfordert und gab mich deshalb in ein Waisenheim. Wir Kinder wurden wie Vieh behandelt, weshalb ich eines Nachts meine Sachen packte und verschwand. Doch, ich bin ehrlich, ein (damals) dreizehnjähriges Mädchen, ohne abgeschlossene Schulbildung, ohne Jobaussichten und ohne irgendwelche Referenzen, kam in dieser Welt nur schwer alleine zurecht. Darum war ich umso froher, als ich Leonard fand. Er war ebenfalls ein Waise und irgendwie kamen wir gut miteinander aus. Zuerst schlugen wir uns als Straßenmusikanten durch das Land. Er hatte eine alte Akustikgitarre und ich meine Stimme. Wir kamen einigermaßen klar. Dann trafen wir auf Raphael und begannen uns im größeren Stil zu vermarkten. Es lief ganz gut und bald spielten wir auf größeren Bühnen. Doch mit dem schleichenden Erfolg wurde es um Leonard schlimmer. Ich weiß nicht, welchen Grund es hatte, dass er immer häufiger zur Flasche griff. Vielleicht war es der wachsende Erfolgsdruck, oder Eifersucht auf Raphael. Ich bin mir nicht sicher… Sicher war ich nur, dass der Alkohol diese Familienbande zunichtemachte.
Leonard und Raphael begannen bereits unseren Eröffnungssong zu spielen, als ich wieder einen klaren Gedanken fasste. Mir war klar, dass ich auf die Bühne müsste, weshalb ich durch den Vorhang huschte und im passenden Moment zu singen begann. Es war ein überwältigendes Gefühl vor einem so großen Publikum zu spielen. Mochten es auch nur knapp zweihundert Mann gewesen sein, so war das für uns ein riesiger Durchbruch.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass das Konzert einfach spitzenmäßig lief. Wir spielten auf Höchstleistungen, selbst Leonard war fehlerfrei, und die Stunde, die wir gebucht wurden, ging viel zu schnell vorbei. Wir packten unsere Sachen schnell zusammen und verschwanden wieder in den Hinterraum, um der Hauptband freies Geleit zu lassen. Als der Applaus abebbte, wollte ich meinen Freunden meinen Dank aussprechen, als ich plötzlich hinter mir wieder einen Beifall hörte.
„Eine wirklich großartige Vorstellung ihr drei.“ Es war Joshua, wie ich erkennen konnte, als ich mich umdrehte.
Freudestrahlend sah ich ihn an. „Findest du?“
„Ja, mit Sicherheit. Ihr habt einen echt guten Klang.“ Sein sanftes Lächeln ließ mir die Beine weich werden, doch einen Augenblick später erstarrte ich.
„Was willst du hier?“ Leonard fauchte wie ein gereizter Tiger. „Schau dir gefälligst die Hauptband an. Dafür biste doch hier!“
Joshua ließ sich von dem älteren Leonard aber nicht einschüchtern. „Weißt du, ich habe keine Ahnung, wer die Band überhaupt ist, die jetzt spielt. Also find‘ ich es hier deutlich besser.“ Wieder lächelte er, was Leonard nur umso wütender machte.
Doch dieses Mal hielt er sich zurück, da ihm Raphael ins Wort fiel. „Naja Leute, da wir einen grandiosen Auftritt UND einen neuen Fan haben, lasst uns das doch feiern. Was meint ihr?“
Leonard ließ sich plump auf einen Stuhl fallen und hatte binnen Sekunden das erste Bier in der Hand. „Ich würd‘ mich freuen, wenn ich mit euch das Glas erheben dürfte“ meinte Joshua lächelnd.
„Ja, aber nicht hier“, erwiderte ich und sah mich um. Der Bühnenraum war einfach nicht geeignet für unseren Triumph. Ich bereue noch heute, was ich in jenem Moment vorschlug. „Wir sollten uns auf unser Hotelzimmer begeben. Ist am Einfachsten.“
Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen – eine Entscheidung, die mein Leben drastisch verändern sollte, wie sich nur wenige Stunden später herausstellte.
Es war ein fröhlicher Abend. Joshua und Raphael verstanden sich super, ich kam mit den Beiden sowieso super klar. Leonard kapselte sich von uns ab und trank ein Bier nach dem Nächsten. Joshua trank nicht viel, ich gar nichts (schließlich war ich erst fünfzehn), Raphael hatte einen ordentlichen Durst, aber bei ihm wusste ich, dass er seine Grenzen kennt.
Mit zunehmender Stunde wurde die Stimmung heiterer, doch mit einem Schlag wurden Joshua und Raphael müde. Es war seltsam, aber in meiner jugendlichen Naivität dachte ich mir nichts dabei. Die Jungs legten sich schlafen und ich ging ins Badezimmer, um mich ebenfalls bettfertig zu machen. Ich stand nur im Nachthemd bekleidet vorm Spiegel, um meine Kontaktlinsen rauszunehmen, als plötzlich die Tür hinter mir aufschlug. Erschrocken drehte ich mich um und sah Leonard in der Tür stehen. „L – Leonard? Was willst du?“ Ich bedeckte meinen Busen, obwohl dieser vom Nachthemd verdeckt war. Doch Leonard antwortete nicht, sondern kam torkelnd auf mich zu. „Leonard! Was zum Teufel willst du? Antworte mir!“
Sein Blick wurde wilder, unberechenbar, böse. Ich bekam Angst, ihm in die Augen zu sehen und ging einige Schritte zurück, doch die Wand blockierte meine Flucht. Panisch blickte ich mich um, doch ich fand nichts um mich vor Leonard zu beschützen, der offenbar nicht mehr Herr seiner Sinne war. „Du kleine Schlampe…!“, hörte ich ihn lallen, dann griff er nach meinen Händen, die ich wild um mich schlagen ließ, doch Leonard war stärker und konnte mich gegen die Wand drücken. Tränen der Angst und der Verzweiflung rannen mir über die Wangen.
„Leonard, lass mich los! Ich bitte dich! Hör auf!“ Ich schrie ihn an, bettelte, flehte, doch hoffnungslos.
„So dankst du mir also für all die Jahre! Ich reiß mir den Arsch für dich Göre auf, und du machst kurzerhand mit dem nächstbesten Typen rum!“ Ich konnte mich nicht wehren. Ich hatte keine Chance. Leonard hatte die vollkommene Kontrolle über mich. Seine Lippen wanderten an meinen Hals. Ich konnte seinen alkoholbenebelten Atem riechen, als er mit seiner Zunge über meine Haut leckte. Es war widerlich. Noch nie war mir ein Mann so nah, und dann musste er auch noch betrunken sein. So habe ich mir das nie vorgestellt. Ich wollte schreien, doch mir blieb die Luft im Halse stecken. Stattdessen wimmerte ich nur.
Leonard ließ einen meiner Arme los um mich an meinem Busen zu berühren. Ich sah darin meine Chance, mich freizukämpfen, doch ihn wegdrücken zu wollen war mein größter Fehler. Er packte meinen Arm und schleuderte mich herum, drückte mich zu Boden, wodurch ich unsanft mit dem Kopf auf dem gefliesten Boden aufschlug. Ein erdrückter Schrei des Schmerzes entglitt meiner Kehle und die Welt um mich herum drehte sich alsgleich wie verrückt. Der Schmerz in meinem Kopf machte es nun gänzlich unmöglich mich zu wehren. Wenn mir niemand helfen würde, käme jede Hilfe für mich zu spät… „Raphael… Joshua… Hilfe…!“ Ich versuchte abermals zu schreien, doch mehr als ein wimmerndes Flüstern brachte ich nicht hervor.
„Die beiden Flachzangen werden dir nicht helfen können, Schlampe!“, knurrte Leonard. „Die schlafen friedlich.“ Er grinste schief.
Weitere Tränen liefen mir über das Gesicht, ich kniff meine Augen zusammen, während seine Hände über meinen Körper wanderten. Mit jedem neuen Zentimeter, den seine Hände meinen bekleideten Körper erkundeten, wurde meine Abscheu und Angst größer. Als er schließlich von meinem Bauchnabel aus nach weiter gen Süden wanderte, war meine Angst nicht mehr zu bändigen. Ich wollte hier weg, doch ließ mein Peiniger mir keine Chance. Es war so weit… Seine Hand berührte meine Unterhose und damit auch eine Stelle, die ich nicht auf diese Weise entblößen wollte. „Bitte hör auf… Leonard…“ Ich wimmerte jämmerlich, doch der Druck, den er meiner Unterhose entgegenbrachte wurde größer. Es war vorbei. Niemand würde mir helfen, da war ich mir in diesem Moment sicher, doch es geschah tatsächlich noch ein Wunder.
„Wie wär’s wenn du dir ein Mädchen in deinem Alter suchst, du Perversling?“ Ich riss die Augen auf, als ich die vertraute Stimme hörte. Auch Leonard schien überrascht, denn er ließ sofort von mir ab.
„Was?!“ Er klang ungläubig, verwirrt, überrascht und nervös zugleich. „Wieso schläfst du nicht? Ich hab‘ euch Spinnern doch extra was ins Bier gekippt!“ Ich wollte meinen Ohren nicht trauen! Nie hätte ich gedacht, dass Leonard, der Mann, dem ich einst so vertraut habe, so niederträchtig sein könnte.
Joshua erwiderte nichts, sondern kam nur auf uns zu, Leonard ließ mich aber immer noch nicht los.
„Verschwinde einfach, du Wichser! Das hier geht dich nichts an!“, fauchte Leonard, doch just einen Moment später schrie er vor Schmerzen auf und wurde rasant von mir gedrückt. Er hatte Joshuas Fuß ins Gesicht bekommen. Ich nutzte die Gelegenheit sofort, um mich aufzurichten und mich hinter Joshua zu verstecken.
„Ist mit dir alles in Ordnung? Hat er dir irgendetwas getan?“ Joshuas Stimme war sanft und liebevoll. Ich schüttelte den Kopf, unfähig auch nur noch ein Wort zu sagen. „Du solltest besser gehen, das könnte unschön werden.“ Ich wollte protestieren, doch Joshua drückte mich aus dem Badezimmer und schloss die Tür vor meiner Nase zu. Ich weiß nicht, was in diesem Zimmer geschah, doch als Joshua wieder herauskam, nahm er mich an der Hand und meinte, wir müssten verschwinden.
Diese Schicksalhafte Nacht ist nun etwas über 3 Jahre her. Joshua, Raphael und ich sind viel durch das Land gereist und mit den Jahren wurde mir Joshua immer wichtiger… bis ich mich schließlich in ihn verliebte.
Und jetzt liegen wir hier, in diesem Bett, nackt und eng umschlungen und ich weiß genau, dass es Joshua sein soll, der mir meine Unschuld nimmt. Langsam aber sicher kann ich meinen Kopf und auch meinen Körper beruhigen. Auch wenn ich noch immer nervös bin, so weiß ich genau, dass ich dieses Ereignis nicht mit der Schändung von vor drei Jahren vergleichen kann. Ich liebe Joshua und ich will, dass er der Erste wird.
Ich schließe meine Augen, als Joshua sich meinem Gesicht nähert und empfange voller Lust und Freude seine zarten Küsse. Ich merke, wie bedacht und vorsichtig sein Vorgehen ist. Er wirkt, als würde er jede Handlung genauestens überdenken. Wahrscheinlich ist es gerade dieses vorsichtige Handeln, was mich dazu bringt, ihm blindlings zu vertrauen. Gebannt sehe ich zu, wie Joshua den Kuss löst und mich wieder mit diesem Ausdruck anlächelt, dem ich schon vor drei Jahren hoffnungslos verfallen bin. Blitze durchzucken meinen Körper, als er schließlich erst mein Kinn, dann meinen Hals und letztendlich mein Schlüsselbein küsst. Seine Hände wandern vorsichtig, aber zielstrebig über meinen Körper und bereiten mir eine Gänsehaut, doch diesmal nicht aus Angst, wie einst bei Leonard, sondern aus Verlangen. Sanft streicheln die Finger über meine Brüste und sorgen dafür, dass meine Brustwarzen steif werden. Ich stöhne leise, hauche heiße Luft aus meiner Lunge und lege meine Arme um meinen Geliebten. Dieser führt seine Küsse schließlich weiter. Seine feuchten Lippen umschließen meine linke Brustwarze und seine Zunge spielt gierig mit dieser. Es ist ein unerwartet erregendes Gefühl und das Wissen, dass dies erst der Anfang des Liebesspiels sein sollte, macht meine Lust umso großer. Nach und nach schafft es Joshua tatsächlich, meine Nervosität abzubauen. Als er schließlich mit seinen Küssen meine Lenden erreicht, spüre ich keinen Funken Anspannung mehr in meinem Körper. Stattdessen ist es Lust, die meinen Körper regiert.
Meinen Kopf in den Nacken gelegt beginne ich lustvoll zu stöhnen, als sich eine Zunge zwischen meinen Schenkeln Einlass gewährt. Meine Augen sind geschlossen, doch ich habe das Bild genau vor meinem geistigen Auge. Joshua verwöhnt mich mit seinem Mund. Es ist ungewohnt und dennoch schön. Noch nie habe ich eine solche Aufmerksamkeit genossen. Irgendwie kitzelt es, als die weiche Haut seiner Zunge meine intimsten Stellen liebkost, und dennoch ist es ein unglaublich intensives und erregendes Erlebnis. Ich fühle mich, als könnte ich auf der Stelle abheben. Die Feuchtigkeit seiner Zunge befeuchtet mein ohnehin bereits erregtes Geschlecht nur noch mehr. Ich merkte bald schon, dass ich noch nie so feucht gewesen bin, selbst wenn ich mir selbst Lust bereitet habe.
Mein Körper windet sich hin und her, während seine flexible Zunge die innere Beschaffenheit meiner Scheide analysiert. Mein Stöhnen wird mit der Zeit immer lauter und verlangender und als Joshua schließlich meinen Kitzler mit seiner Zunge streichelt, ist es um meine Selbstbeherrschung geschehen. Ich reiße meine Augen auf, kralle meine Finger in das Bettlaken und beginne lauthals zu stöhnen. „Joshua! Oh Joshua, du machst mich wahnsinnig!“ Dieser jedoch – wahrscheinlich durch meine positive Reaktion zusätzlich bestärkt – macht seine Aufgabe nun nur noch besser.
Auf diese Weise dauert es nicht lange, bis Joshua mich zu einem Zustand bringt, den ich bisher noch nie so intensiv erlebt habe. Mein ganzer Körper spannt sich an, meine Augen verdrehen sich nach oben, während ich sie zusammenkneife, als müsse ich niesen. Und dann, plötzlich und wie aus heiterem Himmel, entlädt sich meine Erregung in einem lauten, lustvollen Schrei, der mir die Luft zum Atmen nimmt. Als ich wieder nach Luft ringen kann, habe ich das Gefühl, dass jede Muskel meines Körpers sich entspannt hat. Mir fehlt die Kraft, auch nur einen Finger zu rühren, doch ich fühle dennoch ein unglaubliches Gefühl der Freude und Erleichterung in mir.
Joshua legt sich neben mich und lächelt mich liebevoll an. Er küsst meine Stirn und nimmt mich in den Arm. Meine Atmung beruhigt sich langsam wieder und so allmählich finde ich auch wieder die Kraft, mich zu bewegen. Ich drücke mich an meinen Geliebten und lausche seinem Herzschlag. Es schlägt ruhig und regelmäßig; er fühlt keinerlei Aufregung. So langsam wird es mir bewusst, dass ich keinesfalls seine erste Frau bin. Bisher habe ich diesen Gedanken immer verdrängt, doch nach diesem gottgleichen Erlebnis, konnte ich unmöglich die Tatsachen ignorieren. So gut könnte niemand sein, der nicht mindestens schon ein paar Frauen verführt hat. Irgendwie macht der Gedanke mich traurig. Doch in just diesem Moment sieht Joshua mich an, als wüsste er von meinen Gedanken. „Ich liebe dich“, haucht er mir ins Ohr und küsst mich voller Liebe. Wieder schlägt mein Herz wie wild. Noch nie habe ich diese Worte von irgendwem vernommen. Es treibt mir beinahe Tränen in die Augen. All meine Zweifel, all meine Angst – urplötzlich scheinen sie wie weggeblasen. Ich drücke mich an Joshuas Brust und kämpfe darum, nicht zu weinen. „Ich dich auch!“, schreit es beinahe aus mir. Auch wenn ich es nicht sehen kann, so weiß ich dennoch, dass er gerade lächelt – dieses herzerweichende, sanfte Lächeln, in das ich mich so verliebt habe. Er küsst meine Stirn und dreht mich sanft auf den Rücken, streichelt meine Seite, meine Brüste, meinen Bauch hinab zum Bauchnabel und führt seine Hände tiefer bis in meine Scham. Ich bin noch immer unglaublich feucht. Mein Blick wandert an Joshuas sportlichem Körper hinab und erfasst seinen steifen Penis. Er ist nicht gigantisch, aber ich würde ihn auch keinesfalls als klein Betrachten – ich schätze ihn auf 17 – 18 cm, was wahrscheinlich nicht unbedingt jungfrauenfreundlich ist. Ich gluckse kurz auf. „Hättest du ihn dir nicht eine Nummer kleiner aussuchen können?“
Joshua lacht leise und küsst meine Wange. „Keine Sorge, so feucht wie du bist, sollte das gar kein Problem darstellen“, meinte er. Seine unverblümte Art trieb mir die Schamesröte ins Gesicht. Langsam öffnete ich Joshua die Beine und er platzierte sich über mir. Seine Hände drückte er links und rechts neben meinem Kopf in die Matratze und küsste mich ein letztes Mal, bevor er mit rechts nach seinem Glied griff, und es gegen meine Scheide drückte.
Ich war ein wenig erstaunt, wie einfach es ihm gelang, seinen Penis in mein jungfräuliches Loch zu schieben. Meine beste Freundin Rebecca erklärte mir einst, welch höllische Qualen sie bei ihrem ersten Mal durchlitt, doch irgendwie spüre ich davon nichts. Den einzigen Schmerz, den ich spüre, ist das Ziehen meiner Scheide, die von Joshuas Penis auseinandergedrückt wird – aber er ist erträglich. Ich ziehe seinen Kopf zu mir herab und küsse ihn sacht. Joshua bewegt sein Gemächt nicht. Er ist sehr fürsorglich. Doch als ich ihm bestätigend nicke, dass alles in Ordnung ist, spüre ich, wie er sich langsam aber sicher weiter bewegt. Immer tiefer dringt er in mich ein, doch als er ungefähr die Hälfte seiner Länge in mir vergraben hat, wird der Schmerz langsam zu groß. „Halt, warte kurz!“, bitte ich ihn und atme durch.
„Wenn es nicht mehr geht, sag es einfach. So was ist keine Schande“, meinte Joshua liebevoll und küsste meine Wange.
Ich schüttele den Kopf. „Nein, jetzt sind wir so weit, jetzt will ich das auch bis zum Schluss mit dir durchziehen“, lächele ich ihn sanft an, was er mit einem kecken Grinsen und einem leichten Nicken erwidert. Sein Penis zieht sich zurück, verlässt meine Scheide aber nicht. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass er ihn bis zu seiner Eichel aus mir gezogen hat. Im nächsten Moment dringt er aber wieder nach vorn, bis zu eben jener Stelle, an der ich soeben pausieren musste. Noch immer spüre ich einige Schmerzen, doch sie werden weniger. Joshua versteht sein Handwerk. Er wiederholt seine Bewegungen vorsichtig und langsam, ohne dabei irgendetwas zu überstürzen und ich spüre, wie er mit jedem neuen Stoß mir nicht nur weniger Schmerzen, sondern auch mehr Lust bereitet.
Es ist ein grandioses Gefühl, von seinem Gemächt ausgefüllt zu werden. Ich schlinge meine Arme um Joshua und drücke seinen Oberkörper auf den Meinen. Die wenige flaumige Brustbehaarung kitzelt meinen Busen ein wenig, was ich irgendwie entspannend finde und es ihm erleichtert, tiefer in mich einzudringen.
Schon bald sind alle Schmerzen verflogen und ich spüre nur noch unendliche Erregung. Joshuas Penis ist vollkommen in meine Liebeshöhle eingedrungen und hat freies Geleit. Mein Stöhnen zu unterdrücken fällt mir mit jedem Stoß, den er vollführt schwerer und schwerer, bis ich es gar nicht mehr halten kann und ihm lustvoll ins Ohr stöhnen muss. Anscheinend angespornt von meinen geilen Geräuschen befindet mein Geliebter, dass er sich schneller bewegen kann. In immer kürzeren Intervallen dringt er in meine feuchte Muschi ein und treibt mich so in den Wahnsinn der Lust. Ein feiner Film Schweiß rinnt mir über den Körper, während ich meinen Kopf in den Nacken gelegt stöhne und genieße. Meine Hände ertasten dabei immer wieder Joshuas wohlgeformten Körper. Auch er ist von einer leichten Schweißschicht bedeckt.
Es vergehen 8 Minuten sinnlichster Vereinigung – eine Lust, eine Intensität, ein Erlebnis, welches ich noch nie zuvor erlebt habe – bis ich nicht mehr an mich halten kann und es mir lauthals kommt. Ich stöhne so laut, wie nie zuvor. Mein Körper verkrampft sich aufs Äußerste, dass ich kurze Zeit Angst habe, ich könnte Joshuas Penis mit meiner Scheide zerquetschen. Und dann sacke ich liegend zusammen. Mein Blick wandert kurze Zeit ziellos im Raum umher, unfähig einen Punkt zu fixieren. Ich habe das Gefühl, dass alle Muskeln in meinem Körper ihren Dienst versagt haben und mein Atem ist schwer und unregelmäßig. War der vorherige Orgasmus, den Joshua mir mit seiner Zunge bereitete schon heftig, überstieg dieser soeben den Letzten noch einmal um das Zehnfache! Küssend bedanke ich mich für diesen unbeschreiblichen Moment, doch als Joshua anfängt, seine Hüften wieder zu bewegen, macht sich ein anderes Gefühl in mir breit. Nach diesem heftigen Orgasmus fühlte sich jede seiner Bewegungen an wie eine Folter mit einer Feder. „J – Joshua, w – warte. Halt“, bat ich ihn mit zitternder Stimme. „E – Es geht nicht mehr. Ich spüre jede Bewegung tausend Mal. Tut mir Leid…“, meinte ich traurig. Doch anscheinend versteht er mich, denn er lächelt und meint, es sei in Ordnung. Vorsichtig zieht Joshua sein Glied aus mir und beginnt mich zu küssen. Es schmerzt mir, ihn nicht auch befriedigen zu können… doch plötzlich habe ich einen Geistesblitz.
Dieses Mal bin ich es, der Joshua auf den Rücken dreht. Interessiert sieht er mir zu, was ich mache. Ich beginne seinen Oberkörper mit Küssen zu liebkosen, wie er es vorhin bei mir machte. Mein Kopf senkt sich immer weiter herab. Joshua ahnt bereits, was ich vor habe, denn ich kann eine unbändige Vorfreude in seinem Gesicht erkennen. Bald habe ich meinen Zielpunkt erreicht. Sein Glied ist auf Augenhöhe und pocht heiß und hart in meiner Hand. Ich spüre, wie sein Blut durch es pulsiert. Ich lasse den Moment auf mich wirken, es ist schließlich das erste Mal, dass mein Gesicht einem Penis so nahe ist. Ich atme die heiße Luft ein. Der Geruch ist eben so seltsam, wie vertraut. Er riecht nach Schweiß und Sex, aber nicht in der unangenehmen Weise. Ich zögere noch, ihn mit dem Mund zu verwöhnen, sondern bewege vorerst nur meine Hand auf und herab. Da Joshua nicht beschnitten ist, sehe ich seine Eichel immer wieder kommen und gehen. Irgendwie hat ein männlicher Penis schon etwas witziges an sich, muss ich mir in diesem Augenblick denken – wofür ich mich im nächsten Atemzug aber innerlich selber schelte, schließlich will ich Joshua etwas Gutes tun.
Letztendlich fange ich an, sein Glied mit meiner Zunge zu streicheln. Es schmeckt etwas salzig und etwas bitter, was wohl an seinem Schweiß und meinen Körpersäften liegt, aber sonst ist er ziemlich geschmacksneutral. Ich schiele immer wieder zu Joshua hoch, welcher meine Behandlung sichtlich genießt. Nach und nach fasse ich mehr Mut und verwöhne ihn immer mehr. Ich küsse seine Eichel, seinen Schaft, umkreise seine empfindlichsten Stellen mit meiner Zunge, während meine freie Hand wie im Instinkt beginnt, seine Hoden sanft zu massieren. Ich weiß, dass sie empfindlich sind, weshalb ich sie sehr vorsichtig behandele.
Schließlich beginne ich, seinen Penis in meinem Mund aufzunehmen, erst nur wenige Zentimeter – seine Eichel verschwindet hinter meinen Lippen – dann zunehmend mehr. Erst bei der Hälfte muss ich innehalten. Tiefer kann ich ihn nicht nehmen, ohne dass mir mein Würgereflex Probleme macht. Ich lasse mir aber nichts anmerken und bewege meinen Kopf auf und nieder um Joshua zu verwöhnen. Ich liebe seinen Gesichtsausdruck, während ich ihm einen blase. Er sieht unglaublich entspannt und glücklich aus. Doch mit zunehmender Zeit merke ich, wie er sich anspannt. Wenn der männliche Körper genau so reagiert wie der Meine, so weiß ich genau, was bevor steht. Ein wenig werde ich nervös. Ich will ihn glücklich machen (und was macht einen Mann glücklicher, als eine Frau, die eine Fellatio beendet?), doch bin ich mir unsicher, ob ich seinen Saft in mir behalten kann.
Aber ich merke sofort, dass ich zu viel nachdenke, denn noch bevor ich meinen Gedankengang beenden kann, verkrampft sich Joshua und ich spüre, wie sich eine warme, dickflüssige Masse in meinem Mund ausbreitet. Ich lasse von seinem Penis ab und halte mir überrascht den Mund zu. Sein Sperma verteilt sich über meine Zunge und entfaltet seinen ganzen Geschmack. Er ist gewöhnungsbedürftig, aber nicht widerlich. Ein wenig bitter, ein wenig salzig erinnert es mich an das Joghurtdressing, dass meine Mutter früher immer zum Salat gemacht hat. Zögerlich schlucke ich es hinter und lächele etwas unsicher zu Joshua hinauf. Dieser sieht mich mit großen Augen an und meint nur erstaunt: „Wow.“
Mein unsicheres Lächeln verwandelt sich in ein Freudestahlendes. Es hat ihm gefallen, was meinem Herzen eine große Erleichterung bringt. Ich krieche zu ihm hinauf und falle ihm in die Arme. Joshua küsst mich liebevoll, was ich nur zu gern genieße. „Ich liebe dich so“, entgegne ich ihm den Glückstränen nahe und vergrabe mein Gesicht neben seinem im Kissen. Ich will doch gar nicht weinen.
Joshua streichelt mir über den Rücken und küsst meinen Hals. „Ich dich auch.“