Bauer sucht Frau – 2013 Folge 1
Oder, was wirklich geschah.
Es ist wieder soweit, das lange Warten hat ein Ende. Die herzliche und immerzu grienende Inka mit dem Zahnschmelzlächeln präsentiert uns die neuen Bauern, die so einsam sind, dass sie jede Frau nehmen, welche an ihrem Hof vorbeikommt. Oder auch gesagt, hier sind die neuen unbeholfenen Landeier, die nicht länger mit ihren Kühen und Schafen das Stroh teilen wollen, sondern endlich mal an echte Euter ran wollen.
Diesmal ist es etwas besonderes, denn gleich zwei der Kandidaten sind wider der Natur veranlagt. Michael – der sensible Schweinebauer aus Niedersachen und Lena – die patente Jungbäuerin aus Ostfriesland. Aber der Reihe nach.
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Helmut (58) der einsame Hobbybauer aus dem schönen Burgenlandkreis ist seit acht Jahren Single. Auf seinem Bauernhof, versorgt er sich rund um selbst. Was sein Sexleben einschließt. Schmusen konnte er bisher nur mit den kleinen Entenküken. Immer wenn er eines streichelt, denkt er wie es wäre mal wieder eine flauschige Muschi zu streicheln. In solchen Momenten wird Helmut geil. Meist geht er dann in den Stall und kommt mit einem erleichterten Gesicht wieder heraus. Das soll jetzt endlich anders werden. Heute bekommt er seine Liebespost von Inka überbracht. Bei ganzen sechs Briefen fällt die Auswahl für zwei Frauen, welche er zum Scheunenfest einladen darf nicht schwer.
Christian (46) der muntere Münsterländer aus dem Norden, hat sein Herz, vor vielen Jahren durch eine gescheiterte Liebe, schwer verletzt. Denn seine Freundin fühlte sich vernachlässigt und hatte mit der Magd was angefangen. Letztlich haben sich dann sie Lesben vom Acker gemacht, aber nicht ohne den Familienschmuck vorher abzustauben. Heute leben beide glücklich auf Lesbos. Das ganze ist jetzt schon sechzehn Jahre her, aber noch immer kommen ihm die Tränen. Seither kann er nur mit seinen Pferden kuscheln. Aber da kommt Inka mit dem Postkorb. Christian ist ganz aus dem Häuschen und öffnet gleich den roten Umschlag. Zum Vorschein kommt ein Foto einer rassigen schwarzhaarigen Stute mit roten Lippen.
»Boah ey, Junge Junge«, entkommt es ihm, »man ist das ein black Beauty. Die bläst bestimmt bestimmt wie der Teufel.«
»Na sag mal Christian«, blickt Inka auf, »wir sind hier im Fernsehen. Ich mach mich wohl erst mal vom Hof.«
Peter (26) der fleißige Milchbauer aus Mittelfranken will es machen wie sein Bruder Kurt. Der hat nämlich in der letzten Staffel ordentlich abgeräumt und eine Pfundsfrau gefunden die mit anpackt. Sowas will er jetzt auch haben. Denn um Frauen anzusprechen ist der Schmusebär viel zu schüchtern. Seit vier Jahren gibt er an, Single zu sein, aber es könnten auch ca. sechsundzwanzig Jahre sein. Er träumt von einem Stall voller Kinder, welcher der Klapperstorch vorbeibringen soll. Denn wo Kinder sonst herkommen, weiß die Jungfrau nicht.
Albert (52) aus der malerischen Rhön ist seit drei Jahren allein. Seither verbringt er seine einsamen Tage auf dem abgelegenen Hof nur noch mit dem Stallhasen Hansi. Sie gehen zusammen spazieren, sie kochen zusammen und sehen fern zusammen, sie machen praktisch alles gemeinsam. Doch jetzt reicht es Albert. Er meint:
»Mit dem Hasen kann nicht nicht sprechen und auch nicht arbeiten und auch nicht pimpern. Aber mit einer Frau kann man das.«
Der herzliche Hesse sehnt sich nach einer helfenden Hand (Anm. d. Red.: Wohl Handjob gemeint). Denn inzwischen dauert es zu lange, um seinen Hansi aufzurichten. Manchmal ist Albert von der Handarbeit so erschöpft, dass er einschläft während er den Hansi massiert.
Lena (24) die patente Jungbäuerin aus Ostfriesland sucht keinen Bauern. Nein, denn sie sucht eine Frau fürs Leben. Und genau in diesem Moment, wie sie daher kommt über die Kuhwiese, in den engen Jeans mit wehenden blondem Haar, stöhnen hunderttausende Männer an den Fernsehgeräten auf mit dem selben Gedanken „boah ey, hammermäßig, ich glaub ich spinne, nein, das darf doch nicht wahr sein, so ein horny Blondschimmel, welch Verschwendung an die Frauenwelt.“
Tja, so ist es liebe Männer. Da kann man nichts machen! Oder doch? Viele werden denken „die braucht nur mal einen richtigen Kerl, dann kommt sie auf andere Gedanken“, aber sehen wir später weiter wie es sich entwickelt.
Lena träumt von einer femininen Frau, die ihre Liebe zum Landleben teilt. Bis jetzt kann sie sich nur um einhundert Kühe und ebenso viele Kälbchen kümmern. Das soll sich jetzt ändern, denn eine Kuh kommt noch hinzu. Aber da trifft schon Inka mit mit dem Postauto ein. Und wen wundert es, sie erhält mehr Post als alle anderen zusammen. Ob da nur Frauenpost dabei ist?
Brian (35) der bodenständige Kuhbauer aus der idyllischen Uckermark träumt von einer kinderreichen Familie, die sein einsames Haus mit viel Leben füllt. Brian jammert erstmal los:
»Mit Freunden haben wir eine Urlaubsreise gemacht, da war ich der einzige der alleine war. Die anderen hatten ihre Frauen an ihrer Seite und ich hatte nur die aufblasbare Babsi dabei. Das war echt schwer mit ihr Anschluss zu finden, da sie sich nicht so gut an den Gesprächen beteiligen konnte. Ich glaub das lag wohl daran, dass ihr Mund kreisförmig offen stand.«
Sieben Jahre geht das schon so, aber jetzt will er das ändern und hofft auf die große Liebe.
Guy (29) aus dem schönen Luxembourg ist der erste ausländische Teilnehmer beim großen Bauernspektakel. Sein luxembourgischer Charme und Akzent wird sicherlich viele Frauenherzen erreichen. Übrigens ist er der erste, der sich eine Dame an seiner Seite wünscht. Eine Definition der Weiblichkeit, welche wir sonst gar nicht mehr gewohnt sind. Auch sein Briefkorb ist wohl deshalb voller als die seiner Mitbewerber. Daher hilft Inka mit beim durchsehen. Als Post einer älteren Frau dabei ist, fragt sie, ob er damit ein Problem hätte. Auf diese Chance hat Guy offensichtlich nur gewartet, denn er kontert charmat und mit Akzent: »Ich würde auch Inka heiraten, aber ist zu weit weg.«
Ja, so sind sie die Luxembourger. Da fällt Inka die Kinnlade runter und ihr Kopf erreicht die Farbe ihrer rosa Jacke. Ganz verlegen wird sie und stiehlt sich erstmal davon. Tja, da hat Inka nicht mit gerechnet, auch noch mal einen Jungbauern abzubekommen.
Michael (32) der sensible Schweinebauer aus Niedersachsen treibt eine ganz große Sauerei zu Hause. Er sucht einen Mann! Damit outet sich wieder mal ein schwuler Bauer ala Brokeback Mountain. Unverständlich ist jedoch, wenn er wehklagt:
»Im Bekanntenkreis, alle heiraten se, bauen Häuser und kriegen Kinder und man bleibt immer so übrig.«
Nun Michael, könnte das vielleicht daran liegen, dass die andern hetero sind!? Oder wie dachtest du werden Kinder gemacht? Bestimmt nicht auf die Art, wo man viel Gleitcreme braucht!
Markus (40) der sanfte Ackerbauer aus der Oberpfalz hatte bisher keine Zeit für die Liebe. Denkste! Die Selbsterkenntnis liefert er gleich selber: »I denk i hob hal ka Frau gfunden wai i zu schüchtrn bi.«
Richtig Markus! Damit bist du ein klarer Fall von „Jungfrau (40), männlich, sucht…“
Die Briefe der liebestollen Frauen begutachtet er sodann gleich mit seiner Mama. Sonst wird das wohl nie was mit dem Bengel.
Steffen (32) der tierliebe Thüringer träumt von seiner ersten großen Liebe, denn genau wie Markus aus der Oberpfalz ist auch er noch Jungfrau. Allerdings sehen wir ihn sodann sehr innig mit seinen Schafen umgehen, was uns erahnen lässt, dass er möglicherweise doch schon erste sexuelle Kontakte gehabt haben könnte. Doch hören wir ihn erstmal wehklagen:
»Und jetzt fehlt halt, in manchen Stunden, wenn man alleine mit nem Ständer in der Wohnung sitzt, och ne Frau fürs Leben.«
Ja, so ist es Steffen. Da kann eine Frau tatsächlich helfen. Du sitzt dann wahrscheinlich immer noch alleine mit dem Ständer in der Wohnung, da sie Kopfweh hat, aber du bist wenigstens nicht mehr alleine!
Das sehen die Frauen übrigens ähnlich, denn ganze zwei Briefe hat Inka ihm mitgebracht. Da fällt die Auswahl für zwei Einladungen zum Scheunenfest wenigstens leicht.
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Nun laufen auf allen Höfen die Vorbereitungen zum großen Scheunenfest auf Hochtouren.
Wer die Wahl hat – hat die Qual. Denn jetzt heißt es, den oder die Richtige(n) auszuwählen und mit zur Hofwoche zu nehmen, denn ein Umtauschrecht ist formal nicht vorgesehen. In den kommenden sieben Tagen, dürfen die Wunschpartner dann beliebig auf ihre Fähigkeiten für Haus und Hof und Bett getestet werden. Und insbesondere auf letzteres freuen sich die Bauern riesig. Denn viele haben das jahrelange Alleinsein satt und wünschen sich endlich einen Sexpartner der nicht muht oder bläkt.
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Das Scheunenfest ist das schönste Scheunenfest aller Staffeln, übrigens wie jedes Jahr. Als jedoch Schlagerprinzessin Beatrice die Bühne stürmt sind die Bauern nicht mehr zu halten. Die Stimmung erreicht den Siedepunkt als die unbeholfenen Landeier groteske Dancefloormoves vollziehen. Alle sind ausgelassen und der Alkohol baut Hemmschwellen ab. Ganz offensichtlich auch bei den Bäuerinnen. Denn die Kamera schwenkt zu den Blondinen in den blauen Kostümen rüber und die Zuschauer sehen den ersten nicht enden wollenden Kuss von Lesbos. Doch da unterbricht Inka und verabschiedet uns zu den spannenden Hofwochen-Soaps.
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Helmut hat den Traktor geschmückt, um seine auserwählte Berlinerin vom Bahnhof abzuholen. Auch der Burgenlandkreis hat eine Bahnhaltestelle, wie wir jetzt wissen. Angela steigt aus und Helmut ist hin und weg. Zu Hause angekommen zeigt er ihr die Räume. Das urbane Wohnzimmer passt zum Anwesen. Warum jedoch neben dem Wandgobelin ein Solarium steht bleibt ein Rätsel. Denn gebräunt sieht Helmut wahrlich nicht aus, eher weiß und auch wabbelig. Wozu braucht der das Ding? Wir dürfen also noch gespannt sein auf die nächsten Folgen. Ansonsten passiert nicht mehr viel. Beide beschnuppern sich ein bisschen. Dann gibt’s noch was zu futtern. Das war’s.
Brian geht da anders an die Sache ran. Erstmal hat er Leopoardenbettwäsche besorgt und bereit seiner Sächsin Sylvia das Nachtlager. Sicherlich nicht ohne Hintergedanken. Denn die Bettwäsche kennt er noch vom Eroscenter. Ob er auch an einen Leopardenmännerstring gedacht hat, um seine neue Flamme zu beeindrucken wird sich noch herausstellen.
Auf jeden Fall ist er die ganze Sache durchdacht angegangen, denn hinterm Haus hat er schon mal ein Wohnmobil geparkt. Wozu? Na um die Reisebegleitung seiner Auserwählten einzuquartieren. Denn Tante Eva als Aufpasserin könnte ihm einen Strich durch die Rechnung machen, wenn er sie mit im Haus hätte. Dann käme er wohl nicht so leicht dazu, bei seiner Sylvia mal einen wegzustecken. Die Gefühle scheinen auch bei Sylvia entbrannt zu sein, denn sie hat ihrem Herzallerliebsten eine Beutelsuppe als Gastgeschenk mitgebracht. Dies symbolisiert offensichtlich, dass er allein die Suppe auslöffeln soll, in welche sie, alleinerziehend mit zwei Kindern, geraten ist. Dieses Paar dürfte noch für manche Überraschung sorgen in den nächsten Folgen.
Lena hat sich was ganz besonderes einfallen lassen, um ihre Lesbenfreundin aus der Schweiz abzuholen. Den ganzen Morgen hat sie Luftballons geblasen. Eine respektable Leistung die sie damit vollzogen hat, bei der die Männerherzen das zweite mal in dieser Sendefolge höher geschlagen haben dürften.
Der mit 99 Luftballons geschmückte Heuwagen, in dessen Mitte das Strohlager bereitet ist, setzt sich in Gang. So tuckert das mit allen Regenbogenfarben geschmückte Gefährt gen Bahnhof.
Dann ist es soweit. Der Swiss-Express kommt, hält und Lenas Herz schlägt wild, als das süße schweizer Leckerlie aussteigt. Jetzt können beide nicht anders und sofort treffen ihre Lippen aufeinander und ein inniger feuchter Kuss besiegelt die deutsch-schweizerische Freundschaft. Auf dem bunten Wagen angekommen, liegen beide auf dem Lager aus Stroh bei einem Gläschen Sekt. Da klingen nicht nur die Gläser, auch Schmatzgeräusche feuchter Lippen lassen den Traktorfahrer aufhorchen, welcher übrigens der Bruder der schönen Friesen-Blondine ist. Immer wieder muss er sich umdrehen, denn er verspürt eine starke Erregung beim Anblick des Treibens hinter ihm.
Auf dem Milchhof angekommen, hilft er beiden Frauen abzusteigen und sieht ihnen noch nach, wie sie zum Haus gehen. Da drehen sich beide noch mal zu ihm um und grienen, wie es Inka mit ihrem Zahnschmelzlächeln nicht besser könnte. Als beide kichernd Hand in Hand im Hauseingang verschwinden fällt ihm auf, warum sie an ihm herab gesehen hatten. Eine deutliche Erhebung in seiner Hose, da wo der Schritt ist, war der Grund. Verstohlen blickt er sich um und prüft ob es jemand anders gesehen haben könnte und verschwindet mit rotem Kopf im Stall.
Währenddessen zeigt Lena ihrer Flamme das Haus und führt sie direkt in ihr weiß-rotes Zimmer.
»Hier kannst du so lange wohnen Janine.«
»Oh, das ist lieb von dir, dass du mir dein eigenes Zimmer überlässt.«
»Ja, mach ich doch gern« entgegnet Lena und tritt einen Schritt auf sie zu. »Und wer weiß, vielleicht lässt du mich ja auch mal mit mein Zimmer in dieser Woche…mhh.« Dabei beißt sie sich lasziv auf die Unterlippe und leckt sich dann darüber.
Janine’s Augen fangen an zu funkeln, »na klar mein Engel…gerne.«
Da sind ihre Gesichter schon wieder ganz nah aneinander, dann suchen ihre Lippen das Gegenstück und zum erstenmal dringt Lenas Zunge direkt in ihre neue Freundin ein.
»Oh Janine, du siehst so megageil aus, du bist so megahübsch«, entkommt es aus Lenas Mund.
»Du gefällst mir auch total Lena. Ich war sofort in dich verknallt.«
Lena traut ihren Ohren kaum und drückt ihr sofort wieder die Lippen auf den Mund. Während beide leidenschaftlich ihre Zungen mit einander spielen lassen, muss Lena vor Erregung stöhnen. Dann sagt sie:
»Oh mein Gott, wie lange habe ich auf so was warten müssen. Hier im Friesenland wächst so was geiles wie dich nicht.«
»Tja, werl hats erfhuunden?« tönt Janine. Dann müssen beide lachen. Nur so lange bis sich ihre Köpfe wieder ganz nah sind und sich die Lippen berühren können. Lena’s Hand wandert dabei an der Eidgenossin hinab, direkt in ihren Schritt. Janine wirft ihren Kopf zurück und atmet schwer ein. Beide Blicke treffen sich und bleiben am anderen haften. Nochmal schiebt Lena ihre Hand in den Schritt und drückt diesmal den Mittelfinger derb in den Stoff. Janine stöhnt auf, sieht sie mit aufgerissenen Augen an. Dann spürt Lena den heißen keuchenden Atem im Gesicht und wie Janine’s Zunge ihre geöffneten Lippen durchdringen. Ihre Körper drücken sich entgegen; Lena spürt die Nippel ihrer Freundin an ihrem Busen; eine jede spürt die Erregung der anderen, während sie weiter leidenschaftliche Zungenküsse teilen und sich berühren. Lena’s Stimme zittert.
»Ich will dich Liebes.«
»Ich will dich auch.«
»So, da ist dein Koffer Janine.«
Erschrocken lassen beide sofort voneinander ab und richten ihren Blick zur Tür. Da steht Lenas Bruder und grient beide an, immer noch mit de coolen Sonnenbrille auf.
»Ich hab ihn für dich rauf getragen«, lächelt er verschmitzt.
»Ääähh…danke, das ist sehr nett von dir«, stammelt Janine, die sich gerade fragt, wie lange der da schon rumgestanden haben mochte. Lena, die sich genau das denken kann, richtet einen strengen Blick zu ihrem Bruder. Er kapiert sofort und verschwindet, jedoch nicht ohne ein erneutes Grienen im Gesicht zu zeigen.
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Seien Sie auch nächste Woche wieder geil dabei, wenn es heißt:
Bauer sucht Frau – Was wirklich geschah.
Wieso fällt Lena aus allen Wolken? Wird Brian einen wegstecken können? Oder hat seine Sylvia was anderes erwartet? Was geschieht in Luxembourg, wenn der liebevolle Guy von Fistborn seine Victoria empfängt? Und Steffen aus Thüringen erhält Besuch von seiner black Molly, die sich über den Sexy-Girl-Kalender an der Wand wundert. Er gesteht ihr: »Ich hatte ja bis jetzt nichts anderes.« Wird sich das nun ändern?