Am Strand
Vor etwa zwanzig Jahren habe ich einige Zeit in einem fremden Ort gearbeitet. Im Sommer ging ich dann gerne an einen abgelegenen Strand, um die Zeit, zwischen Feierabend und bis sich an der Strandpromende die Gaststätten und Kneipen füllten, zu überbrücken. Das Ufer am Strand bestand aus einer ein bis anderthalb Meter hohen Kante in die das Wasser kleine Einbuchtungen gespült hatte. Wenn ich dort alleine war, zog ich mich nackt aus. Und ich war dort fast immer alleine. Ab und zu ging ich zur Abkühlung und Erfrischung ins Wasser. Doch die meiste Zeit lag ich in einer der Einbuchtungen auf meinem Handtuch. Dort genoß ich die Sonne und den Wind auf meiner Haut und manchmal masturbierte ich auch.
An einem Abend schreckte mich, wie ich auf meinem Handtuch lag, plötzlich ein Geräusch auf. Ein Mann fuhr mit seinem Rad über den Weg, der am Strand entlang verlief. Er hatte mich auch bemerkt und bestimmt auch gesehen, dass ich nackt auf meinem Handtuch lag. Der Fremde fuhr weiter und so versank ich wieder in meinen Gedanken.
Als ich das nächste Mal ins Wasser ging, bemerkte ich dass der Fremde ca. 70m weiter sein Fahrrad abgestellt hatte und jetzt unbekleidet durch das Wasser schlenderte. Ich hatte das Gefühl, das er wegen mir an dem Strand geblieben war.
Als ich wieder auf meinem Handtuch lag, überlegte ich was ich tun solle. Ein Spanner, der mich beobachtet. Der Gedanke beunruhigte mich. Doch irgendwie erregte mich der Gedanke auch. Aus Scham brauchte ich jetzt auch nicht mehr flüchten, denn nackt gesehen hatte er mich schon als er mit seinem Rad vorbei gefahren war. Und so blieb ich.
Außerdem konnte ich ihn von meinem Handtuch aus nicht mehr sehen, weil es etwas weiter innen in der Einbuchtung lag. So beruhigte ich mich etwas. Jedoch schwirrten mir noch viele Gedanken durch den Kopf.
Nach einiger Zeit bemerkte ich den Mann. Er schlenderte in etwa fünfzig bis sechzig Meter Entfernung durch das Wasser. Dabei blickte er immer wieder, wie zufällig zu mir herüber. Hin und wieder glitt seine Hand an seinem Penis entlang. Dann entfernte er sich wieder aus meinem Sichtbereich. Dieses Spiel wiederholte sich noch einige Male.
Ich war mir jetzt sicher: ein Spanner und er geilt sich an mir auf. Etwas unwohl war mir jetzt doch zu Mute. Mir wurde es zuviel und so verließ ich den Strand und ging nach Hause.
In meinem Zimmer ließ mich das Erlebte nicht mehr los und es fiel mir schwer einzuschlafen.