Ankunft (1)
Heute ist es endlich so weit. Ich würde Ihn wieder sehen. Meinen Liebsten mit dem ich zwar jeden Tag telefonieren konnte, aber kaum noch Körperkontakt hatte, seit ich mein Studium angefangen hatte. Klar an einigen Wochenenden haben wir uns natürlich getroffen, aber es war nicht mehr wie früher als wir uns jeden Tag so innig lieben konnten. Die Berührung des anderen zu spüren und sie zu erwidern ist doch etwas wunderbares, auf das ich mich immer am allermeisten freue, wenn ich Ihn wieder sehe.
Dem heutigen Tag habe ich richtig entgegengefiebert und wurde davon auch während der Vorlesungen das ein oder andere mal abgelenkt (zu Ungunsten meiner bis dahin sauberen Unterwäsche). Heute sehe ich ihn nach einem langen Zeitraum endlich wieder und ich habe mir genau überlegt, wie dieser Tag ablaufen soll.
Jetzt stehe ich am Bahnhof um ihn abzuholen. Wenn er mich sieht wird er austicken! Ich habe mich von oben bis unten durchgestylt. Ich bin 1,72 m, schlank, und habe 75 B. Mein Gesicht habe ich mit Make-Up in Szene gesetzt. Die Augenlieder mit einem verführerischen blau gefärbt, um ihm gleich zu zeigen, wo es heute lang geht. Mein Outfit beschreibe ich mal Schicht für Schicht. Mein Gesicht wird von einer warmen Mütze und meinen langen, blonden Haaren umrahmt. Sein Blick wird dann natürlich nach unten wandern. Dort findet er einen, fest mit einem Gürtel verschlossenen, Wintermantel vor, der mir so grad über den Po reicht. Unten schauen zwei in Strümpfe gehüllte Beine heraus, die in meinen hochhackigsten, schwarzen Stiefeln enden, die ich besitze. Ich kann dadrin keine langen Strecken laufen, aber sie sind verdammt heiß!
Die zweite Schicht ist nicht sehr umfangreich. Sie besteht aus meinem ebenfalls schwarzen Minirock und einem heißen, feuerroten Top, dass an den Seiten geöffnet ist. Der Rock ist so kurz, dass er nicht mal unter meinem Mantel hervorschaut. Trotz der etwas unbequemen Stiefel habe ich mich auf der Hinfahrt mit der U-Bahn nicht hingesetzt. Ich hatte Angst, dass man bei überschlagenen Beinen den Ansatz meiner Strümpfe sieht und bei anderer Sitzart mein Höschen. Und es ist -gelinde gesagt- winzig. Realistisch betrachtet vielleicht gar nicht vorhanden. Es ist so klein, dass das untere Band durch meine Spalte verläuft und bei gespreizten Beinen so eben mein Löchlein halb verdeckt. Oben hat es dann ein winziges Dreieck aus Tüll mit einem roten Muster zwischen den schwarzen Strings. Er hat es mir vor kurzem geschenkt und überraschender Weise ist es überaus bequem. Nun mehr habe ich nicht an. Ein BH würde nur meine Nippel verdecken, die jetzt schon beginnen festzufrieren. Aber ich weiß, wenn er mich so sieht dann wird sein Schwanz zu Stein. Ganz bestimmt auch die der anderen Männer hier am Bahnsteig, wenn sie wüssten was ich drunter habe. Fünf schauen mich jetzt schon so diebisch an. Ich wette, wenn ich meinen Mantel auszöge, kämen gleich einige mit ein paar Scheinen auf mich zu. Aber genau das soll dieses Outfit beabsichtigen. Bei dem Gedanken huscht mir ein Grinsen übers Gesicht. Zusätzlich habe ich mich gestern noch enthaart. Ein winziges Stückchen habe ich im Bikinibereich übergelassen. Es versteckt sich ein bisschen hinter dem winzigen Dreieck meines Microtangas. Das alles garantiert mir heute richtig guten Sex zu haben. Und nicht nur einmal. Dafür dass ich mich so reinhänge, darf er nichts hängen lassen.
„Da kommd der Sug“, höre ich eine Kinderstimme trällern. Ich wusste, jetzt würde mein Plan beginnen. Ich stelle mich an ein Treppengeländer. Heute wünschte ich mir absolute Aufmerksamkeit von Ihm. Ich laufe schon fast aus, aber ich will diesen Plan durchziehen. Ich sehe Ihn auch schon als einen der ersten aussteigen. Mich hat er noch nicht entdeckt, deshalb blicke ich in die andere Richtung und tue so als suchte ich ihn am andern Bahnsteigende. Fast unbemerkt spreize ich meine Beine ein wenig. Nicht sehr weit. Nur so, dass es von hier oben gesehen nicht auffällt oder gar „männlich“ aussieht. Man soll aber vielleicht beim herunter gehen der Treppe einen Blick erhaschen können. Ich habe mich extra nah ans Geländer gestellt, dass von einer Glasscheibe getragen wird. Mich turnt es an, wenn ich daran denke, wie er nachher reagieren wird, wenn er realisiert, was ich da getan habe. So ist er halt, aber das sind Dinge die frau sich im Verlauf einer Beziehung merkt. Nichts ist wichtiger als zu wissen, wie sie Ihren Liebsten vor Glück „überschäumen“ lassen kann.
Das Geräusch seines Rollkoffers kommt immer näher. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und tue so als würde ich ihn ganz hinten irgendwo vermuten. Jetzt muss man von unten etwas sehen! Die Rollen stoppen und der Koffer wird abgestellt. In dem Augenblick drehe ich mich um und merke, wie zwei warme Hände mein Gesicht und meine Haare sanft ergreifen. Sie ziehen mich in einen wunderbaren lang andauernden Kuss, den ich durch den Einsatz meiner Zunge erwidere und intensiviere. Nach viel zu kurzen zwei Minuten lösen wir uns voneinander und er sagt ganz legere: „Hallo, schöne Frau. Kennen wir uns irgendwo her?“
Ich erwidere: „Küssen Sie immer wildfremde Damen die am Bahnsteig warten?“
Er antwortete kurz: „Nein.“ Woraufhin ich meine Arme um seinen Nacken schlinge, Ihn zu mir ran ziehe und noch einmal küsste. Irgendetwas schien in mir zu schmelzen, obwohl mir eben doch noch so kalt gewesen war. Ich lasse meine Hände hinab gleiten bis zu seinem knackigen Arsch. Er fühlt sich wunderbar an. Als ich zugreife um seine Festigkeit zu überprüfen, zieht er mich näher zu sich heran. Unsere Becken berührten sich und ich spüre, dass ich auch in ihm ein Feuer geweckt habe. Der Gedanke ließ nun etwas von dem Geschmolzenen aus meinem Körper austreten. Ein winziges Rinnsal entsteht an meinem linken Oberschenkel. Ich war noch nie so geil gewesen! Ich löse mich von ihm, um zu verhindern, dass ich es nicht gleich hier mit Ihm treibe. Die Leute um uns herum waren mir in den letzen fünf Minuten so egal gewesen, dass ich sie erst bei dem Gedanken an den nächsten Schritt meines Plans wieder realisierte.
Ich atme einmal durch. Er grinst, schaut mich an und meint: „Komm, wir machen uns mal auf den Weg,“ um dann beiläufig zu bemerken, was ich grad auch schon gedacht hatte: „Du siehst so hinreißend und heiß aus, dass ich mich sonst nicht mehr zurückhalten kann.“ Nach diesen Worten hatte es den Eindruck als ob sich darauf hin einige der noch am Bahnsteig verbliebenen Leute teils verständnisvoll, teils erleichtert, dass wir nun gingen, anblickten.
Auf der Rolltreppe schaute er mich unentwegt an. „Ich habe mit dem Make-Up wohl genau deinen Geschmack getroffen, hmm?“, fragte ich ihn. Fast unmerklich schüttelte er den Kopf, als ob er grad aus tiefen Gedanken zurück in die Wirklichkeit kehren würde. „Es ist so…“, begann er als wir von der Rolltreppe stiegen. „Jaaa…?“, tönte ich, während ich zu Ihm rüberblickte. Sein Blick war immer noch auf mein Gesicht geheftet. Er begann von neuem: „Es ist so unglaublich schön… – Nein.“ Er blieb stehen, hielt mich an der Hand fest und drehte mich, sodass wir uns genau in die Augen blickten. „Du bist so unglaublich Schön!“ Was dann geschah kann ich kaum beschreiben. Irgendwo in meiner Magengegend fing es mit einem pulsierenden Kribbeln an. Von dort aus schlug es immer heftigere Wogen und breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Meine Beine begannen zu zittern und ich vermute, dass ich irgendwie lachte. Gleichzeitig hätte ich aber auch losheulen können. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, weil ich glaubte, dass beide Gefühlsregungen komisch aus sehen mussten. Das Zittern meiner Beine wurde heftiger und ich merkte, wie das fast verdunstete Rinnsal an meinem Oberschenkel mit neuem Schmelzwasser gradezu geflutet wurde. Der Fluss erreichte sogar den Saum meiner Strümpfe und benetzte ihn mit Feuchtigkeit. Unglaublich!
Im nächsten Moment hatte ich wohl einen Miniblackout, denn als ich seine Stimme wieder hörte stützte er mich und war auf der Suche nach einer Sitzgelegenheit. „Es geht schon,“ sagte ich schnell als mir mein Höschen wieder einfiel. „Sicher? Ich hatte das Gefühl du kippst gleich um.“ Jetzt grinste ich, war ich mir doch darüber bewusst, dass ich ohne Ihn wohl wirklich umgekippt wäre. Andererseits wäre es ohne Ihn nie so weit gekommen.
Ich ließ mich noch ein wenig stützen. Dann sagte ich: „Es ist so toll, dass ich dich habe!Danke für alles!“ Er schaute ein wenig verdattert von diesem abrupten Wechsel. Dann lachte er, griff nach meiner Hand und drückte sie fest.
„Bevor du dich zu sehr freust…“, begann ich. Sein Lächeln schwächte sich etwas ab und er schaute wieder zu mir herüber. Wir hatten das Bahnhofsgebäude soeben verlassen. Draußen kam uns eine angenehme Kälte entgegen, die dem Feuer in mir ein wenig die Stirn bot. „Was denn?“, fragte er leicht besorgt. „Ach, nichts schlimmes!“ sagte ich schnell und fügte hinzu: „Ich habe etwas für dich vorbereitet, nur dafür müsstest du ein paar Anweisungen von mir befolgen. Würdest du das tun?“ Sofort wich der besorgt Gesichtsausdruck einem schelmischen Grinsen und leicht zusammengekniffenen Augen, denen ich eindeutig anrüchige Gedanken entnehmen konnte, was ich mir schon zuvor ausgemalt hatte. Bei solchen Aussprüchen dachte er immer gleich an das eine. Manchmal war es ganz schlimm. Da musste man nur in der Küche stehen und eine Möhre schälen. Gleich kommt ein typischer Männerspruch: „Wenn du hier fertig bist, schälst du dann auch meine?“ Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen als er sagte: „Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, das ich wirklich fast alles für dich tun würde.“ Das war gut. Ich begann darauf hin mit Phase II meines Plans und begann zu erläutern: „Also ich habe, wie gesagt, etwas vorbereitet. Und es ist noch nicht ganz fertig. Ich werde deshalb jetzt deinen Koffer nehmen und mit der Bahn schon mal vor fahren. Du hingegen wirst dich zu Fuß auf den Weg machen. Wenn du dann da bist wirst du mehr erfahren. Wie klingt das?“
„Aufregend!“, gab er mir zu verstehen. Und er tat wie geheißen. An der Treppe zur U-Bahn gab er mir noch einen flüchtigen Kuss und brachte nah vor meinem Gesicht so etwas wie ein freudiges Kichern hervor. Dann drehte er sich um und wir gingen beide unseren Weg.
Von jetzt an hatte ich ungefähr zwanzig Minuten. Wenn er langsam machte, vielleicht sogar eine halbe Stunde. Ich schaute auf die Uhr, um genau Planen zu können. Stieg die erste Treppe hinunter und fuhr mit der zweiten aufs Gleis. Ich verpasste grade meine Bahn. Der nächste kam erst in drei Minuten. Zwei hatte ich fast bis hier unten gebraucht. Ich suchte eine Tafel, um zu sehen wie lange es ungefähr dauert bis die Bahn an meiner Station ankam. Von dort aus brauchte ich auch noch mal vier mit den Stiefel auch sechs Minuten bis ich nach Hause gelaufen war. Ein knappes Zeitkonto. Laut Tafel würde die Fahrt vier Minuten dauern. Die einfahrende Bahn brachte mich in meiner Rechnung durcheinander. Ich stieg ein, setzte mich und begann von neuem. Den sperrigen Koffer stellte ich neben mir ab. Ich murmelte ein wenig vor mich hin: „Zwei bis unten, drei gewartet, vier gefahren und vielleicht fünf noch laufen…“ Ich kam zu dem Schluss, dass ich wahrscheinlich noch genau vor ihm da sein würde. Das reichte vollkommen aus. Die zu treffenden Vorbereitungen befanden sich schließlich unter meinem Mantel. Wir hielten schon an der zweiten Station, die nächste war meine. Aber bei dem Gedanken an meine Kleidung viel mir siedend-heiß ein, dass ich mich hingesetzt hatte. Völlig mit dem Koffer und der Rechnung beschäftigt hatte ich vergessen, dass ich ja stehen musste! Mein Kopf wurde heiß. Ich presste meine Schenkel zusammen und blickte mich verstohlen um. Es war nicht sehr voll. Fast alle saßen mit dem Rücken zu mir. Eine Frau, die vielleicht etwas hätte sehen können las ein Buch. Und der Typ, der mir direkt gegenüber saß, schaute aus dem Fenster. Den Kopf in seine linke Hand gestützt. Moment… Guckt in der U-Bahn aus dem Fenster? Bei näherem hinsehen bemerkte ich auch seine leicht geröteten Wangen. Und die Position seiner Hand im Schritt machte es deutlich. Der Zug begann erneut zu halten und ich stand auf. Als ich aufstand, war ich mir sicher. Sein Blick ging eindeutig zwischen meine Beine. Ich zog meinen Rock zurecht, schnappte mir den Koffer und stieg mit einem flauen Gefühl im Bauch aus.
„Verdammt!“, fluchte ich als ich mich zur Treppe begab: „Verdammt, verdammt, verdammt!“ Das war mir jetzt peinlich.
Oben an der Treppe angekommen, wehte mir eine kalte Briese entgegen. Ich atmete tief ein und aus. Jetzt ging es schon wieder besser. Er war nicht hier ausgestiegen und ich würde ihn vermutlich nie wieder sehen. Jetzt musste ich mich aber an meinen Zeitplan halten. Während ich ging schöpfte ich neuen Mut. Dem hat es auf jeden Fall gefallen und sonst hat es ja keiner gesehen. Zumindest in diesem Punkt war ich mir absolut sicher.
Zuhause angekommen eilte ich schnell durchs Treppenhaus. Nicht dass mich unerwartet noch ein Nachbar aufhält. Ich betrat die mollig warme Wohnung und zog meinen Mantel und die Mütze aus. In meinem Zimmer war es dunkel, weil ich die Rollos heruntergelassen hatte. Ich schaute auf die Uhr. Noch mindestens acht Minuten. Er beeilt sich wahrscheinlich…