Auszug aus „Vanna“ von Emmanuelle Arsan
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Guido ging unverzüglich zu Mrs. Barett. Wortlos legte sie ihm beide Arme um den Hals, presste ihren Mund auf seinen und ihren Unterleib an seinen.
Einen Augenblick später löste er sich von ihren lippen und sah sich nach einem Platz um, zu dem er sie führen könnte. Eine nahe Bank war frei.
Die junge Frau legte selbst das Gewebe ab, das ihre Lenden umgab und entledigte Guido seines Tuches und legte sich, ihn hinterher ziehend, auf die Bank.
Er hatte keine Lust, Zeit mit vorbereitenden Gesten zu verlieren. Sie zweifellos auch nicht, denn sie ergriff sogleich das Geschlecht ihres Beischläfers und führte es zu ihrer Scheide, wobei sie das Becken anhob, damit es leichter eindringen konnte.
Guido war fest entschlossen, egoistisch und ohne Verzögerung oder Umschweife zum Höhepunkt zu kommen. Doch kaum war er in dieser Frau, als er sich auch schon wohl fühlte. Also verbrachte er einen langen und angenehmen Moment in ihr, während sie von einem Orgasmus zum anderen eilte und dabei eine Sinnlichkeit und Ausdauer bewies, die ihr die Zuneigung ihres Partners sicherte. Er zog sich aus ihr zurück, als sie endlich unvermittelt, wie bewußtlos, erschlaffte.
Nur daran denkend, ihr ein möglichst kontinuierliche Lust zu bereiten, hatte er nicht ejakuliert und war sofort wieder verfügbar. Er begann jemanden zu suchen, mit dem er die Sache beenden konnte. Seine Chancen schienen mager zu sein; alle Gäste waren beschäftigt, ausschließlich paarweise. Selbst Vanna liebte ungeachtet ihrer Prinzipien im Augenblick nur einen Mann: den deutschen Ethnologen, ganz wie Guido erwartet hatte. Sie hatte ihn ja gewarnt, dass sie etwas Neues wolle.
Kemi, überlegte Guido, war, ob von Vanna vorbereitet oder nicht, doch der größte Leckerbissen. Aber wo hielt sie sich versteckt? Endlich entdeckte er sie, neben Nikos, in soixante-neuf-Stellung. Unweit von ihnen küßten sich der mutmaßliche französische Marxist und der alhambrologische Botschafter wollüstig und massierten einander das geschlecht. Guido fand, dass sie es mit übermäßiger und ordinärer Eile taten. Er zog den Anblick vor, den die Botschafterin bot, welche mit der Anmut einer Rodin-Skulptur am Busen eines jungen blonden Mädchens sog und ihr dabei die Klitoris liebkoste. Guido sagte sich, er werde wohl oder übel eine von ihnen bumsen müssen, denn sein zu sehr gespanntes Geschlecht begann ihm lästig zu werden.
Doch ehe er vom Verlangen zur tat schreiten konnte, trat ein schwarzer Riese aus den Dampfwolken, der ebenfalls sein glied in der Hand hatte: ein Glied, das seiner Größe entsprach und ungefähr so senkrecht und hart war, wie, weningstens in diesem Moment, das von Guido. Der Neuankömmling drückte seine Erektion unverzüglich an die andere und umschalng Guidos Lenden mit seinen herkulesarmen. Ohne länger zu warten, versetzte er seinen Körper in rhythmischen Bewegungen, die benso erfahren wie überzeugend waren.
Guido konstantierte, dass ihm diese Massage bei aller Neuartigkeit nicht recht gefiel. Er wußte aber nicht, wie er sich dem zangengriff des Schwarzen entziehen sollte. Zum Glück brauchte der zudringliche Phallus nicht lange, um zu zucken und seinen Inhalt auf Guidos Unterleib zu ergießen.
Der Koloß lächelte besänftigt, gab Guidos Taille frei und verschwand wieder in den Nebel, aus denen er gekommen war.
„Endlich mal jemand“, bewunderte der Italiener laut, „der es versteht, die Probleme der Kommunikation zu vereinfachen!“
„Was reden Sie da“ sorgte sich eine bekannte Stimme. Es war Alistair Barett, der noch mißmutiger klang als zu Beginn der Soiree.
„Keine einzige Frau, die frei ist“ lamierte er.
„Aber, aber! und die da?“ tröstete Guido ihn und zeigte auf Aurora, die sich, von dem Schock erholte, wollüstig auf der Bank rekelte.
„Viele Danke“ sagte der Enggländer.
Er ging unverzüglich zu seiner Gattin, die gerührt die Arme nach ihm ausstreckte und die Beine breit machte. (…)