Der Weg zum SM
Sie hatten sich durch eine Annonce kennengelernt. Vera hatte sie geschrieben, er hatte ihr mit einem Brief geantwortet. Sie wollte endlich einmal wieder etwas Spannung, etwas Aufregendes, etwas Aussergewöhnliches erleben.
Seine Briefe, die der Annonce dann folgten, fand sie einfach unbeschreiblich. Er war ihr sofort sympathisch, und sie wollte ihn unbedingt kennenlernen, nachdem sie sich noch einige Male geschrieben hatten. Als sie dann noch seine sonore Stimme zum ersten Mal am Telefon hörte, schmolz sie nur noch dahin, und sie telefonierten immer häufiger miteinander. Schliesslich hatten sie sich dann auch getroffen, fanden sich dabei noch sympathischer und fingen an, viele Dinge zusammen bei nachfolgenden Besuchen miteinander zu unternehmen. Das „Letzte“ jedoch stand noch aus.
Er hatte sie nie gedrängt, und sie war immer noch unentschieden. Zu gerne hätte sie ihn in sich gespürt, seine Zärtlichkeit zu gerne erfahren, seine erregenden Sc***derungen in die Realität umgesetzt gefühlt. Auch seine Dominanz und Härte wollte sie erfahren, seine selbstverständliche Unerbittlichkeit an Körper und Seele erfahren. Am Ende war sie sich ihrer Sache nicht mehr so sicher, wie zu Anfang, und sie wollte den Kontakt abbrechen, bevor er – was SM anbelangte – überhaupt begonnen hatte.
Sie hatte ihm einen langen, traurigen Brief geschrieben, er hatte sie sofort angerufen, doch sie liess sich nicht erweichen. Ein körperliches Zusammensein zum Abschied wollte sie nicht riskieren, weil sie insgeheim für sich befürchtete, dass sie ihren Entschluss dann doch noch rückgängig machen und mit ihm ein Sex- und SM-Verhältnis beginnen würde.
Ein letztes gemeinsames Abendessen jedoch wollte und konnte sie ihm nicht abschlagen. Obwohl sie wusste, dass das gefährlich für sie werden könnte, sagte sie schliesslich zu. Eine Absage wollte sie ihm dann doch nicht antun.
Er war dann doch etwas sauer. Erst hielt diese Schlampe ihn monatelang hin, ohne dass sich überhaupt etwas Erotisches oder SM-Ähnliches ereignete, ausser, dass sie ihm ganz zu Anfang einige erotische Fotos von sich gegeben hatte, und jetzt auch noch das Aus? Das durfte einfach nicht sein. So fasste er dann seinen Plan. Er würde sie entführen und zu seiner Sex- und SM-sklavin machen. Das Abenteuer sollte schon kommenden Dienstag beginnen. Er hatte den Plan gefasst, es gab für ihn kein Zurück. Der Plan würde Gestalt annehmen und Realität werden. Das war klar.